Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
auseinander zu setzen, machten wir
uns also auf den Weg zurück zum Apartment.
Jetzt
mag man sich fragen, warum wir nicht ins Haus sind, auch um uns alles erklären
zu lassen? Nun ja, wer besagte Verkäuferin gesehen und gehört hatte, konnte auf
so etwas verzichten – da hätte man mehr Informationen bezüglich des Hauses von
Fischen aus einem Aquarium erhalten können. Im Apartment angekommen begannen
wir, den vorher gemieteten LKW mit unseren paar Sachen voll zuladen. Tim und
Laure eine Freundin von Simone kamen uns zu Hilfe und zwei Stunden später war
das Apartment bis auf Müll und wenige Kleinigkeiten leer. Wir fuhren los und
genau in dem Moment fing es in Lakewood an zu regnen. In Highlands Ranch,
unserem neuen Wohnort, schien jedoch die Sonne. So muss das doch sein, oder?
Das Haus war leer, aber nicht ganz so sauber wie versprochen, aber wir konnten
einziehen. Also legten wir selber Hand an und machten schnell sauber. Dann
schleppten wir die Möbel in die Wohnräume und stellten fest, dass wir gar nicht
genügend Möbel hatten, um das Haus auch nur halbwegs zu füllen. Tim und ich
fuhren noch einmal mit dem Mini-Van zum Apartment zurück, um die verbliebenen
größeren Dinge zu holen (im Endeffekt zwar Kleinigkeiten, die vorher nicht mehr
in den LKW gepasst hatten) und das war es dann. Abends wurde der Einzug mit einem
kleinen Grillfest gefeiert.
Die
nächsten 2 Tage verbrachten wir mit dem Auspacken unserer Dinge. Die lokalen
Baumärkte machten hervorragenden Umsatz durch uns, da wir nicht bescheiden mit
unseren Ausgaben waren. Egal! Die Kreditkarten glühten förmlich.
3.
Juni 1999
Primark
rief wieder an, ob ich für ein zweites Interview zur Verfügung stehen würde.
Kein Problem, ich würde am nächsten Tag (Freitag) nachmittags vorbeikommen.
4.
Juni 1999
Mit
einer einfachen Ausrede beendete ich meinen Arbeitstag bei Quark eine Stunde
früher als sonst und fuhr raus zum Denver Tech Center, wo Primark seine
Büroräume hatte. Ein zweiminütiges Treffen mit dem Senior Vice President und
schon bekam ich das Jobangebot! Uff – so schnell hatte ich gar nicht damit
gerechnet. Ich nahm das Jobangebot an, da Gehalt und Benefits (Beigaben wie
Krankenversicherung, Rentenplan etc. ) meinen Vorstellungen entsprachen und
würde so am 14. Juni als „Application Technician“ bei Primark anfangen. Der
Trick: In der Jobbeschreibung wurde auch festgesetzt, dass ich für das Denver
Büro von Primark den kompletten Tech Support und die Netzwerk- und
Systemadministration machen sollte. Genau das Richtige für die weitere Karriere
im IT-Bereich! Für die Firma war es ein guter Deal, da ich im Vergleich zu sehr
erfahrenen System-Administratoren mit wesentlich weniger Gehalt zufrieden war.
Für mich war es ein guter Deal, da ich so die notwendige Erfahrung sammeln
konnte, ohne dass die Firma Unmenschliches von mir verlangen würde, denn sie
wussten von meiner bisherigen Berufserfahrung.
7.
Juni 1999
Ich
betrat um 7.05 Uhr morgens das Büro meines „noch Managers“ bei Quark und teilte
ihm mit, dass ich hiermit kündige und dass Freitag mein letzter Tag bei Quark
sei. Der Manager war etwas betroffen, da er mich offenbar für einen der
besseren Technicians hielt (so etwas wurde aber wohl jedem Angestellten
erzählt, der kündigte), aber er machte auch keine Anstalten, mich zum Bleiben
zu überreden - was eh keinen Erfolg gehabt hätte.
Die
letzten Tage bei Quark ließ ich sehr gemütlich angehen. Kein Stress, keine
Überstunden, aber dennoch verliefen die letzten Tage anständig, sodass niemand
schlecht über mich reden konnte.
Die
neuen Jobs
14.
Juni 1999
Ich
fing meinen neuen Job bei Primark an. Mit viel Elan und Schwung begann ich dort
meinen Werdegang. Flexible Arbeitszeiten, kurze Hose und T-Shirt waren als
Arbeitskleidung akzeptiert, Arbeiten von zu Hause aus per Internet und noch so
manch andere Nettigkeiten erleichterten die Eingewöhnung.
Simone
hatte sich mittlerweile auch bei verschiedenen Firmen beworben. Ein Interview
bei Gates Rubber Corporation, einem Zulieferer der Automobilindustrie, war erfolgreich
und sie startete ihre neue Karriere am 28. Juni 1999 als Administrative
Assistant im Transportation Department. Simone war für zwei Manager tätig –
eine Mischung aus kaufmännischer Angestellten und Sekretärin. Etwas völlig
anderes und viel professioneller als der Job bei der Continental Book Company.
Zudem war der Job wesentlich näher an zu Hause gelegen, sodass die Fahrt zur
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