Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
Arbeit
erheblich verkürzt wurde.
Time
to say “Good-Bye!”
Ende
Juli 1999
Meine
Oma war vor wenigen Wochen am Auge operiert worden und wurde leider Opfer eines
bundesweiten Skandals in Deutschland. Verseuchte/verunreinigte Augeninfusionen
waren von einer Duisburger Firma in Umlauf gebracht worden und schädigten
bundesweit mehr als 30 Patienten. Eine davon war leider meine Oma. Die Ärzte
versuchten alles, um zu helfen, aber leider war der Krankheitserreger so stark,
dass auch mehrere Notoperationen das Augenlicht nicht mehr retten konnten. Dazu
kam, dass meine 90jährige Oma dem ganzen Stress und der Anstrengung nicht mehr
gewachsen war. Langsam war abzusehen, dass ...
Zusätzlich
wurde auch noch unser Telefon abgestellt – wir konnten noch Ortsgespräche
führen, aber keine Ferngespräche mehr. Was war passiert? Wir hatten der
Telefonfirma, die für unsere Ferngespräche zuständig war, unsere neue Adresse
schon im April mitgeteilt. Da diese Firma (LDI) aber zur gleichen Zeit ihre
Ferngesprächsgeschäfte einstellte (zum Wohle der Kunden teilte man denen dies
aber nicht mit), waren unsere sämtlichen Ferngespräche seit Ende Mai zu einem horrenden
Tarif des Backbone Carriers (MCI/WorldCom) abgerechnet worden. Hier in den USA
mieten Firmen Kapazitäten von den großen Unternehmen wie Sprint oder
MCI/WorldCom an und verkaufen dann darüber Ferngespräche. LDI hatte die
Leitungen von MCI/WorldCom gemietet. LDI beendete seine Geschäftsbeziehung zu
MCI/WorldCom, teilte uns dieses aber nie mit. So hatten wir die ganze Zeit die
Telefonleitung von MCI/WorldCom benutzt, ohne davon zu wissen. Die wiederum,
teilten uns aber auch erst nach sechs Wochen mit, dass wir $ 4 pro Minute
bezahlen müssten. Und nicht nur das. Mit Übersenden der Rechnung kappte man uns
im gleichen Moment die Leitung. Wir konnten zwar angerufen werden, aber selber
keine Ferngespräche führen. So konnten wir gerade zu dieser schweren Zeit nicht
nach Deutschland telefonieren. Mein Bruder Florian arrangierte noch ein
Telefonat mit meiner Oma. Für mich war dies die letzte Möglichkeit „Good-Bye“
zu sagen und von meiner Oma Abschied zu nehmen. Wenige Tage später kam der
traurige Anruf aus Deutschland – eine großartige Frau hatte das Ende ihrer
„Reise“ erreicht.
Anfang
August 1999
Ich
flog nach Deutschland, um Abschied zu nehmen. Während der Beerdigung regnete es
aus allen Wolken – halt wie Beerdigungen sein müssen. Kaum verließen wir den
Friedhof, klarte es wieder auf. Fast so, als ob das Familienoberhaupt
signalisieren wollte, dass es weitergehen muss. 46 Stunden nach meiner Ankunft
in Deutschland, verließ ich es wieder. Kein sehr aufbauender Trip, wie man sich
vorstellen kann. Die Rückreise verlief problemlos.
Aspen
14.
August 1999
Wir
hatten in den vergangenen Wochen des Öfteren überlegt, uns einen Hund
zuzulegen. Jetzt, wo wir ein eigenes Haus mit Garten hatten, war es möglich
geworden. Ein Kontakt mit einem Breeder (Züchter) in Gunnison wurde hergestellt
und sie hatten unseren Wunschhund. Wir wollten einen schokoladenfarbigen Labrador
(Chocolate Lab) haben.
Also
fuhren wir früh am Samstagmorgen los. Vier Stunden später kamen wir in Gunnison
an. Viele kleine schokoladenfarbige Labrador-Wuffis liefen um uns herum.
Einer/eine süßer und tollpatschiger als der andere. Wir suchten uns einen aus
und waren „ready to go“, als ein anderer Welpe ankam und mich anstubste.
Irgendwie kam uns das vor, als ob da ein kleiner Hund sagte „Nimm lieber mich!
Nimm lieber mich! Ich bin Euer Wunschhund!“ und wir taten ihr den Gefallen.
„Aspen“ war gerade in unsere Arme gelaufen. Natürlich weinte dieses kleine
Wollknäuel fürchterlich als wir wegfuhren – vermisste sie doch ihre Mama schon
ganz schrecklich. Nach wenigen Tagen hatte Aspen aber alles überstanden – sie
fühlte sich sehr wohl bei uns und wurde natürlich auch viel umsorgt und
verwöhnt. Sie hatte sich ohne Probleme in Highlands Ranch eingelebt.
Ende
August 1999
Der
Mini-Van fing an, Mätzchen zu machen. Zwar nicht viel, aber es schien wie ein
Anfang und so beschlossen wir, uns ein neues Auto zu kaufen. Ein 2000er Jeep
Cherokee war unsere Neuerwerbung. Der Mini-Van hatte in der Zeit unseres
Besitzes von Februar 1998 bis dato über 30.000 Meilen „verfahren“ und so wurde
er in Zahlung gegeben. Der Cherokee erschien uns groß genug für alle unsere
Belange – dazu war er als günstig in der Versicherung eingestuft.
Weihnachten
– die
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