Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
weit weg von zu Hause sein würde! Nach Downtown musste ich jeden Tag
einen Teil meines Weges mit dem Bus bestreiten, da Parken in der Innenstadt
sehr teuer ist. Es war irgendwie Zeit, einen besseren Job zu bekommen!
Zurück
nach Deutschland
28.
April 1999
Wir
saßen im Flieger gen Deutschland. Meine Oma hatte Geburtstag und wurde 90
Jahre! Da wollten wir nicht fehlen. Selbstverständlich ging nicht alles glatt –
unser Gepäck ging verloren. Unser Flieger kam mit Verspätung in Chicago an. Wir
kamen zwar noch in den Flieger nach Düsseldorf, aber unser Gepäck blieb zurück.
29.
April 1999
Wir
kamen also in Deutschland an und hatten kein Gepäck. Kein Gepäck hieß auch kein
Geschenk und keine passende Kleidung für den 90. Geburtstag. Die Betreuung am
Flughafen durch dortige Angestellte war allerdings arg mager – sprich typisch
deutsch! Wir wussten sofort, in welchem Land wir wieder waren! Der Angestellte
der Luftfahrtgesellschaft war fast erbost, dass wir es wagten, uns zu beschweren.
Auch die Tatsache, dass wir nicht in Deutschland wohnten, wurde in dem Sinne
überspielt, wir könnten ja froh sein, dass er unsere Sprache spräche und
außerdem hätten wir ja Verwandte in Deutschland. Er hatte wohl gehofft, wir
würden uns auch noch entschuldigen – aber so weit ließen wir es nicht kommen.
Die
Wiedersehensfreude mit allen Verwandten war dennoch groß und sehr herzlich!
Schließlich waren die Auswanderer wieder da.
30.
April 1999
Geburtstagsfeier!
Wie erwartet machten leider einige Geburtstagsgäste Kommentare dahin gehend,
dass die „Amis sich ja auch bei solchen Anlässen nicht richtig zu kleiden
wüssten“, d. h. schlechte Manieren hätten. Danke! Solche Vorurteile konnten wir
gebrauchen. Jedenfalls kamen dann am späten Nachmittag unsere Koffer an und wir
konnten wenigstens noch unsere Geschenke abgeben!
Die
nächsten Tage verbrachten wir mit den Familien, Freunden und Verwandten, bevor
es wieder zurück in die neue Heimat ging. Ja, Colorado war unsere Heimat
geworden. Wir freuten uns sehr, als wir wieder in Denver aus dem Flieger
stiegen und die Berge sahen.
Dann
wurde es Zeit, den Umzug vorzubereiten. Ein Miet-LKW wurde gebucht und wir
sammelten Kartons. Wir hatten den LKW bei U-Haul, einer großen LKW-Vermietung,
buchen wollen, aber die hatten schon nichts mehr für den geplanten Tag
erhältlich. So buchten wir bei Ryder für nur wenige Dollar mehr. Irgendwie war
es ein Glücksgriff, denn wir bekamen einen sehr guten LKW zur Verfügung
gestellt. Wenn der Amerikareisende mal darauf achten will – Miet-LKWs am
Straßenrand mit einer Panne sind in der Regel die U-Hauls (bei einem Umzug von
Freunden im November bekamen wir auch einen U-Haul zu Gesicht, er war wohl ca.
20 Jahre alt, Kupplung völlig im Eimer etc.). Jedenfalls nahm unsere Wohnung
schnell den Zustand einer Lagerhalle ein.
Job
Hunting
27.
Mai 1999
Ich
war seit einer Woche wieder auf Jobsuche, da der Telefonjob bei Quark arg
stressig war und wenig Unterstützung von Seiten der Firma gegenüber den
Angestellten existierte. Mehr und mehr Kollegen hatten gekündigt und neue
wurden noch nicht eingestellt. An diesem Morgen fand das Closing (Notartermin)
für unser Haus statt. Hier trafen wir das erste und letzte Mal den Verkäufer
unseres Hauses. Es war eine Frau, die – wie wir später herausfinden sollten –
nicht nur uns gegenüber sehr „merkwürdig“ war. Die ganze Transaktion ging aber
dann gut über die Bühne, wir bekamen den Schlüssel für unser Haus und durften
am folgenden Samstag das Objekt übernehmen. Wir fragten die Verkäuferin, wann
wir denn kommen könnten, aber aus der Antwort konnte man Bände lesen „Rutscht
mir den Buckel runter!“. Eigentlich hatte sie aber gesagt, dass sie das Haus
vor 8 Uhr Morgens verlassen würde. Egal – von so etwas ließen wir uns gar nicht
beeindrucken. Eine Stunde später hatte ich dann ein Job-Interview bei einer
Firma namens „Primark“. Das zwei- bis dreistündige Vorstellungsgespräch lief
sehr gut und ich bekam noch vor dem Verlassen des Gebäudes die Antwort, dass
ich den Job wohl hätte!
29.
Mai 1999
Die
Verkäuferin hatte uns ja gesagt, sie wäre schon gegen 8 Uhr aus dem Haus und
wir könnten dann schon rein und nicht wie vorher üblich erst gegen Mittag. Um 9
Uhr fuhren wir mit dem voll bepackten Mini-Van zum Haus und mussten mit
Erschrecken feststellen, dass die „Hexe“ immer noch da war. Da wir auch keine
besondere Lust hatten, uns mit dieser Person
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