Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
darf den Bürger also ungestraft anlügen), und dass unsere US-Einkünfte auf
das deutsche Einkommen (Januar bis März 1998) aufgeschlagen würden, um einen
besonderen Steuersatz für uns zu errechnen. Wir hatten unsere Auswanderung auf
den vorher erteilten Informationen mit aufgebaut (hier: Ausreisetermin, etc.).
Wären wir per 31.12.1997 ausgewandert, wäre es überhaupt kein Problem gewesen.
Tja,
jetzt war das Kind in den Brunnen gefallen und wir konnten nichts mehr
rückgängig machen. Dieses „kleine“ Versehen (zu Gunsten der deutschen
Steuerbehörde) hat uns über 2500 DM gekostet – Geld, das wir eigentlich anders
eingeplant hatten. Nun ja, wenn die mit gezinkten Karten spielen, dann können
wird das auch! Also setzten wir den Behördenapparat in Bewegung und
involvierten, wen wir nur konnten, inklusive dem Leiter und stellvertretenden
Leiter des Finanzamtes Krefeld, jemandem vom Bundesfinanzministerium und
natürlich die Sachbearbeitung im Finanzamt Krefeld. Mit legalen Schritten
beschäftigten wir die Beamten mit unserem Fall! So konnten wir sicher sein,
dass die von uns „gestohlenen“ Märker auch nur für die Bearbeitung unseres
Falles draufgingen. Rechnet man nämlich einmal die gesamten Personalkosten
hoch, hat es den deutschen Staat mehr Geld gekostet, sich mit uns anzulegen,
als er durch unsere „zusätzlich zahlbaren“ Steuergelder eingenommen hat! Nennt
man das nicht „Verursacherprinzip“ oder so?! Wenigstens hatten wir so eine
kleine Genugtuung, die uns über den Verlust des erhofften Geldes ein wenig
hinweg half.
Das
Haus
10.
März 1999
Mit Charlie (Charlotte), unserer Maklerin, fuhren wir auf Hausbesichtigung. Das
erste Haus war ein Flop, da wenige Stunden erst auf dem Markt und schon
verkauft. So fuhren wir zum nächsten Haus. Das Haus hatten wir uns am Abend
vorher im Dunkeln von außen schon einmal angesehen und es gefiel uns. Von innen
wirkte es hell und freundlich. Es war groß genug und so beschlossen wir, ein
Angebot abzugeben. Wir saßen also da in der Küche in dem Haus und füllten den
Papierkram aus, den man für ein schriftliches Angebot ausfüllen muss, und
schrieben einen Scheck als Anzahlung aus. Wir entschlossen uns, $ 14.000
anzuzahlen. Charlie nahm dann alles an sich und wir fuhren nach Hause.
Jetzt
fing die Warterei an. Würden die Verkäufer das Angebot akzeptieren? Taten wir
das Richtige? Was, wenn wir ein besseres Haus finden würden, das preiswerter
wäre? Fragen, Fragen, Ungewissheit! Wir waren schon auf dem Weg ins Bett, als
um 10 Uhr abends das Telefon klingelte. Charlie! Wir hatten den Zuschlag
bekommen und würden daher Ende Mai 1999 Hausbesitzer sein. Noch kein Jahr in
den USA und schon hatten wir uns ein Haus gekauft! Jetzt war die Freude groß
und da es in Deutschland schon nach 6 Uhr morgens war, entschieden wir uns, die
für uns gute Nachricht den Verwandten mitzuteilen. Die waren sicherlich erst
mal geschockt, denn ein Hauskauf hieß, wir würden nicht so schnell wieder
zurück nach Deutschland ziehen, wie eventuell von den Verwandten erhofft –
außerdem hatten wir vorher nicht direkt angekündigt, dass wir uns nach einem
Haus umschauen wollten. Wir mussten aber eine Entscheidung für uns treffen und
nicht für die in Deutschland gebliebene Familie. Daher fiel es uns sehr leicht,
ein Haus zu erwerben. In Amerika ist der Anteil der Familien, die ein eigenes
Haus besitzen, verglichen zu Deutschland sowieso viel höher. Da wollten wir
nicht außen vorstehen.
In
den folgenden Wochen kam dann der Wertschätzer, der von uns beauftragt worden
war, und nahm das Haus unter die Lupe. Alles wurde genauestens inspiziert. Die
Heizung verlangte nach Wartung und Reinigung und üblicherweise wird so etwas
noch vom Verkäufer erledigt. Dieser Verkäufer jedoch weigerte sich und es ging
so weit, dass wir ihm die Pistole auf die Brust setzten und drohten, vom
Vertrag zurückzutreten. Dieses Recht hatten wir laut Vertrag! Das wirkte und
die Heizung wurde gewartet und gereinigt. Mann, Mann, Mann – so ein Stress
wegen einer kleinen, lumpigen Rechnung für den Heizungsservice. Jetzt war aber
alles auf dem Weg. Die Hypothek war genehmigt, der Wert und Zustand des Hauses
war geschätzt – der Umzugstermin Ende Mai war nur noch so weit weg.
Hit
and Run
Mitte
März 1999
Hit
and Run! So nennt man hier Unfälle mit Fahrerflucht. Warum wir das erwähnen?
Ich fuhr mit dem Mini-Van während der Mittagspause vom Essen kommend auf der
Lincoln Avenue in Denver. Vor
Weitere Kostenlose Bücher