Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
einmal eine
Deckung für den zukünftigen Wagen zu besorgen. Da man erst einmal als
Fahranfänger eingestuft wird, weil man hat ja keine US Fahrzeiten vorzuweisen
hat, war es entsprechend teuer. Ich entschied mich für minimale Deckung =
Haftpflicht in Höhe von satten $ 25.000. Für den später erworbenen Wagen sollte
dies eine Dreimonatsrate in Höhe von $ 350 ergeben.
24.
Februar 1998
Der
besagte Mini-Van war sauber, und ich unternahm eine weitere Probefahrt. Leider
war das Öl unten am Motor direkt wieder da, was auf einen undichten Motor
schließen ließ. Der Händler versuchte, mich zu bedrängen und erklärte mehrmals,
dass das mit dem Öl völlig normal wäre, aber ich lehnte dankend den angebotenen
günstigeren Preis ab. 200 Meter weiter war ein anderer Händler und der hatte
einen „neuen“ gebrauchten Mini-Van in Zahlung genommen und schon fertig zur
Probefahrt auf dem Hof stehen. Probefahrt! Alles gut, außer dass der Overdrive
(Spargang) nicht funktionierte. Kein Öl außen am Motorblock und auch sonst
schien alles okay. Der Händler versprach, die Sache mit dem Overdrive zu reparieren
(fiel noch wenige Meilen unter die Werksgarantie des Herstellers), wenn ich
denn kaufen würde. Das Auto gefiel mir sehr gut und so fingen die Verhandlungen
an. $ 13.500 wollte der Händler für den 1994er Grand Voyager haben. Ich bot $
8.300. Der erste Verkäufer war nach einer Stunde zäher Verhandlungen
„verschlissen“ und ein zweiter eilte ihm „zu Hilfe“.
Der
erste Verkäufer hatte immer wieder neue Preis- und Zahlungsvarianten entworfen,
aber … Sie versuchten alles, um mich vom höheren Preis zu überzeugen (lange
Version des Voyagers, topp gepflegt, 34 andere Interessenten, und, und, und).
Der Preis kam langsam in Richtung akzeptabel für mich und schließlich gab ich
nach. Okay,
$
8.350,00 war mein Angebot. Satte 50 Dollar mehr – der Verkäufer sah endlich
Licht am Horizont – ich hatte mich bewegt. Er eilte zu seinem Manager und kam
nach wenigen Minuten mit dem Gebrauchtwagenmanager zurück. Zusammen versuchten
die Beiden, aus mir noch mehr Zusagen „herauszupressen“ und dennoch blieb ich
standhaft. Ich würde Cash bezahlen und das Auto direkt mitnehmen, wenn
repariert. Der Manager gab letztendlich den Zuschlag! Bingo! Für $ 8.350 hatte
ich einen 1994er Grand Voyager erworben. Die Reparatur konnte nicht mehr am
selben Tag vorgenommen werden und so erledigte man nur den Papierkram plus $
500 Anzahlung. Ich würde am nächsten Tag wiederkommen, bezahlen und das Auto
mitnehmen. Nach 5 Stunden verließ ich endlich den Händler. Puh, geschafft! What
a nightmare. Ich gönnte mir als Belohnung ein Festessen bei McDonalds!
25.
Februar 1998
Erfolg
bei der Autosuche (weil ich ja am Vortag ein Auto gekauft hatte), und jetzt
noch ein erstes Vorstellungsgespräch bei der Firma QualComm in Boulder. Ein
Bürojob! Dies war auch das erste Interview (so nennt man in Amerika ein Vorstellungsgespräch)
für mich in Amerika. Ich sprach mit 4 verschiedenen Managern. Die Stelle wäre
im Accounting (Buchhaltung) gewesen und bot Perspektive. Wichtiger vor allem
wäre gewesen, dass wir so schon ein Einkommen gehabt hätten, wenn wir endlich
nach Colorado gekommen wären. Na ja - hat leider nicht geklappt, wie ich
hinterher erfuhr (bzw. nicht erfuhr, aber daraus dann schließen konnte, dass es
nicht geklappt hatte). Was soll’s, war aber ein gutes Training für kommende
Interviews. (Anmerkung: Wir empfehlen allen Auswanderern, so viele
Bewerbungsgespräche wie möglich zu „absolvieren“, denn man kann von jedem
Interview ein wenig lernen.) Ein erster Eindruck halt, wie so etwas in den USA
abläuft. Das Vorstellungsgespräch hatte ich mir übrigens von Deutschland aus
per E-Mail und Internet besorgt!
26.
Februar 1998
Morgens
schnell das Amt angerufen, wo ich die Social Security Number beantragt hatte
und eben diese Sozialversicherungsnummer telefonisch erfragt. Zum Glück klappte
das reibungslos. (Anmerkung: Nach uns jetzt vorliegenden Informationen kann man
die SSN nicht mehr telefonisch erfragen, erhält sie aber dafür innerhalb von
1-2 Wochen per Post.) Jetzt war noch ein wenig Zeit für Sightseeing vorhanden,
denn schließlich wollten wir den Verwandten zu Hause auch bildhaft darstellen
können, wo wir bald leben würden.
Ab
nach Downtown und das State Capitol und andere Sehenswürdigkeiten im
Schnelldurchgang „besucht“. Dann ging es auf zum Händler. Der Mini-Van war
fertig repariert - nur der
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