Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
Beispiel eines erweiterten Filters
Im obigen Beispiel wird das Ausgabefeld überschrieben. Allerdings wird in diesem Fall der dort bereits stehende Wert genommen und mit einem anderen ergänzt. In der Regel ist diese Option aktiviert, denn schließlich wollen Sie ja genau diese Ausgabe verändern.
Sollten Sie komplexere Filter planen, stellt Google Analytics zwei benutzerdefinierte Felder zur Verfügung („Benutzerdefiniertes Feld 1“ und „Benutzerdefiniertes Feld 2“), die als Zwischenspeicher dienen. Zudem können Sie von Ihnen konstruierte Berichte in einen per Default nicht genutzten Bericht laufen lassen, der „Benutzerdefiniert“ heißt. So bleiben sämtliche bereits vorhandenen Berichte unverändert.
Werden auf ein Profil mehrere Filter angewendet, kann die Reihenfolge der Filter eine wichtige Rolle spielen, da die Filter nacheinander von Analytics durchlaufen werden. Schließen Sie beispielsweise in einem ersten Filter Daten aus, die im zweiten Filter verwendet werden, kann das Filtersystem nicht funktionieren, weil die Daten für den zweiten Filter nicht mehr zur Verfügung stehen. Sie können daher die Filterreihenfolge ändern, um einen logischen Ablauf herzustellen (Bild 7.24).
Bild 7.24 Filterreihenfolge
7.5.3 Die wichtigsten Filter
Für sämtliche hier aufgeführten Filter empfehle ich, zum Testen ein neues Profil zu erstellen, um Ihre bereits erhobenen Daten nicht durch eventuelle Fehler in den Filtern zu gefährden.
Es gibt Unmengen möglicher Filter und vorstellbarer Kombinationen. Dies ist stark von Ihren jeweiligen Businessbedürfnissen abhängig. Dennoch stelle ich hier drei Filter vor, die meiner Erfahrung nach oft Verwendung finden.
7.5.3.1 AdWords-Kampagnen einschließen
Für viele Unternehmen stellen die Werbeausgaben für AdWords den größten Ausgabenblock der Online-Marketing-Maßnahmen dar. Es kann also sinnvoll sein, ein zusätzliches Extra-Profil anzulegen, das nur Besucher darstellt, die über AdWords auf Ihre Seiten gekommen sind. Sämtliche Berichte beinhalten dann ausschließlich Daten dieser User.
Die Darstellung der Zahlen erfordert zwei Filter:
Alle Besucher einschließen, die über Google kommen (Bild 7.25)
Alle Besucher einschließen, die über CPC-Kampagnen kommen (Bild 7.26)
Die Reihenfolge der beiden Einschließen-Filter wäre in diesem Fall auch umkehrbar.
Bild 7.25 Google-Traffic einschließen
Bild 7.26 CPC-Traffic einschließen
Praxistipp:
Wenn Sie als Kampagnenmedium nicht „cpc“, sondern „organic“ nehmen, hätten Sie ausschließlich den organischen Traffic getrackt, der über Google kam – also Ihren SEO-Traffic. Wenn Sie nun nicht nur an Google, sondern auch an Bing und Yahoo und Ask interessiert sind, können Sie dies ebenfalls filtern. Geben Sie hier
bei „Kampagnenquelle“ lediglich „google|bing|yahoo|ask“ ein. Sie erhalten in den Berichten dieses Profils ausschließlich Daten von Besuchen, die über nicht bezahlte Suchergebnisse auf Ihre Seiten kamen.
7.5.3.2 Domain vor URI schreiben
Per Default stellt Google Analytics in Seitenberichten lediglich die URI dar (siehe Kapitel 4.1.2, URI). Sollte Ihre Website nun aber aus verschiedenen Domains oder Subdomains bestehen, ergibt es einen Sinn, sich diese mit anzeigen zu lassen, sonst können Sie nicht erkennen, zu welcher Domain die URIs gehören.
Für dieses Vorhaben benötigen Sie einen erweiterten Filter, der sowohl die Anforderungs-URI extrahiert (die per Default dargestellte) als auch den dazugehörigen Hostname (die entsprechende Domain). Weil die Seitenberichte in Google Analytics auf der Anforderungs-URI beruhen, muss die Ausgabe der beiden extrahierten Elemente wiederum in demselben Feld (Anforderungs-URI) erfolgen und den bisherigen Wert überschreiben (Bild 7.27). Durch diesen Filter wird beispielsweise die bisher dargestellte URI
/sport/artikel/fussball/hsv/deutscher_meister
zusammen mit der dazugehörigen (Sub-)Domain folgendermaßen angezeigt:
sport.beispiel.de/sport/artikel/fussball/hsv/deutscher_meister
Bild 7.27 Domain vor URI schreiben
7.5.3.3 Include Hostname gegen Codediebstahl
Theoretisch kann ein bösartiger Mensch den Google-Analytics-Tracking-Code aus Ihrem Quelltext herauskopieren und auf anderen Seiten einbauen. Damit würden Ihre Statistiken dauerhaft verfälscht sein, da Sie die falsch eingelaufenen Daten im Nachhinein nicht mehr ändern können. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, einen Einschließen-Filter für ein Profil zu
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