Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
Gestaltung der eigenen Website und deren interner Verlinkung denkt, man hat alles so perfekt gemacht, dass die User die von einem selber geplanten Wege gehen, wird man feststellen, dass es immer User gibt, die genau dies nicht tun. Stattdessen werden Sie immer Besucher haben, die Wege finden, von denen Sie gar nicht wussten, dass es sie gibt bzw. dass dies überhaupt möglich ist. Auf jeden Fall sorgt diese Vielfalt, die bei jeder Website spätestens dann eintritt, wenn sie aus mehr als zehn Seiten besteht, dafür, dass eine Visualisierung der Besucherflüsse fast unmöglich ist, da sich die verschiedenen Wege sehr schnell verzweigen. Die Verzweigung wird je nach betrachteter Ebene immer größer und wirrer – daraus Erkenntnisse zu erzielen und idealerweise noch Verbesserungspotenziale zu entdecken und Aktionen abzuleiten, ist ambitioniert.
Google Analytics bietet insgesamt vier unterschiedliche Fluss-Visualisierungen. Davon sind drei innerhalb des Startseiten-Tabs und der dortigen Rubrik „Visualisierung des Besucherflusses“ zu finden – der vierte Bericht befindet sich innerhalb der Standardberichte, im Bereich Conversions und Ziele, und heißt Zielprozessfluss. Hierauf wird in Kapitel 14.1.5 näher eingegangen.
Die drei im Folgenden beschriebenen Berichte heißen:
Besuchsprozessfluss
Navigationsfluss
Ereignisfluss
Um aus dieser Art Berichte Erkenntnisse gewinnen zu können, muss man nicht nur seine eigene Seite und deren jeweilige Benennungen recht gut kennen, sondern auch die Besucherflüsse nach unterschiedlichen Kriterien flexibel anpassen können, um den Fokus auf die wirklich wichtigen Fragen zu wahren. Seien Sie sich bei der Arbeit mit den Besucherflussberichten also immer bewusst, dass deren Analyse nicht unbedingt einfach ist und das Gewinnen von Erkenntnissen hieraus ebenso wenig.
Information:
Derzeit ist es noch nicht möglich, die Flussbereiche dem Dashboard hinzuzufügen, die Daten bzw. die Visualisierung der Berichte mit anderen zu teilen oder diese zu exportieren. Sie können bislang also nur innerhalb von Google Analytics mit diesen Berichten arbeiten oder gegebenenfalls Screenshots der Flussdiagramme machen. Ich bin mir recht sicher, dass es demnächst aber auch Weiterbearbeitungs- oder Exportmöglichkeiten geben wird.
9.2.1 Besuchsprozessfluss
Der Besuchsprozessfluss sieht auf den ersten Blick mitunter ein wenig verwirrend aus. Lassen Sie sich davon jedoch nicht abschrecken und machen Sie sich mit den vielen Möglichkeiten dieser Darstellungsweise vertraut. Grundsätzlich ist dieser Bericht von links nach rechts zu lesen und ist aufgeteilt in mehrere Spalten. Die erste Spalte auf der linken Seite stellt die ausgewählte Dimension dar, von der aus die Betrachtung auf die nachfolgenden Aktionen der User gestartet werden soll. Per Default ist hier die Dimension „Land/Gebiet“ ausgewählt. Innerhalb der Spalte gibt es nun Boxen unterschiedlicher Größe – die Größe ist abhängig von der Menge der Besuche – die mit dem jeweiligen Herkunftsland der User und der entsprechenden Anzahl der Besuche beschriftet sind. Von der jeweiligen Box gehen nun unterschiedlich dicke Linien zu der zweiten Spalte – diese Spalte enthält die Startseiten bzw. Landing Pages. Hier kann bereits betrachtet werden, wie die Verteilung der Besuche aus der ersten Spalte auf die Startseiten ist. Landet die Mehrzahl der Besuche aus der gewünschten Dimension auf der Seite, auf der sie auch landen sollen?
Nach der Spalte mit den Startseiten werden dann innerhalb der folgenden Spalten weitere aufgerufene Seiten angezeigt. Spätestens hier wird die schnelle Verästelung der Besucherströme sichtbar. Die Linien werden verhältnismäßig schnell dünner, was bedeutet, dass die Anzahl der Besuche, die diese Wege gehen, auch entsprechend weniger werden. Am rechten Ende der Spalten können Sie auf den Pfeil oder „Schritt hinzufügen“ klicken – damit werden noch weitere zusätzliche Spalten hinzugefügt.
Aus der reinen Betrachtung dieses Berichts wird man in aller Regel aber noch nicht schlau. Die Daten müssen verringert bzw. die wirklich interessanten Pfade müssen herausgehoben werden. Innerhalb des Berichts gibt es diverse Effekte, die Sie auswählen können. So gibt es Mouse-over-Effekte – sowohl wenn Sie über eine Verbindungslinie zwischen zwei Boxen navigieren, als auch, wenn Sie den Mauszeiger auf eine Box, also eine Seite, bewegen. Hierüber gibt es interessante Zusatzinformationen.
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