Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
wäre ein Auswahlfeld bei der Anmeldung beispielsweise nach Berufsgruppen. Je nach Auswahl kann der User entsprechend gekennzeichnet und im weiteren Verlauf sowie bei späteren Besuchen als einer Berufsgruppe zugehörig wiedererkannt werden. Hierüber lassen sich dann detaillierte Analysen und User-Klassifizierungen durchführen.
Segmentierungen sind eines der mächtigsten Features von Google Analytics – gleichzeitig ist die Segmentierung auch das Herz der Web-Analyse. Web-Analyse ohne Segmentierungen gehen tendenziell eher in Richtung Reporting. Nur durch Segmentierungen werden echte Erkenntnisse gewonnen. Wie Segmentierung innerhalb von Google Analytics verwendet werden kann, wird in Kapitel 8.3 ausführlich beschrieben. Neben vielen Standardsegmenten bedarf es für einige individuelle Segmente vorheriger Anpassungen bei der Implementierung. Eine gute Möglichkeit, Nutzergruppen und Segmente zu bilden, ist die Verwendung von benutzerdefinierten Variablen. Diese werden im Folgenden beschrieben.
6.15.1 Benutzerdefinierte Variablen
Mit Hilfe der benutzerdefinierten Variablen lassen sich viele Daten erheben, die Auswertungen und Analysen noch interessanter machen. Es bedarf jedoch des sehr sorgfältigen Einbaus dieser Variablen. Zum einen, da es einige Limitationen gibt, zum anderen, da sich Daten gegenseitig überschreiben können – dies würde dann für wenig sinnvolle Daten sorgen.
Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Variablen, die auf drei unterschiedlichen Ebenen gesetzt werden können:
Besucherebene
Besuchsebene
Seitenebene
Die Besucherebene kennzeichnet User langfristig – d. h., wenn ein User (also ein Browser) eine Aktion durchführt, kann dieser Besucher entsprechend gekennzeichnet werden. Dies ergibt einen Sinn beispielsweise bei der Kennzeichnung von Nutzern, die in Ihrem Shop bereits etwas gekauft haben, oder Sie kennzeichnen alle Abonnenten eines Newsletters. Demnach handelt es sich also eher um längerfristige, den User kennzeichnende Zustände.
Die Besuchsebene kennzeichnet einen Besuch. Ist der Besuch beendet, endet auch die Lebenszeit der Variable. Jeder Besuch kann, sofern er über eine Stelle navigiert, an der eine Variable gesetzt wird, eine Besuchsebenen-Variable bekommen. Beispielsweise könnten Sie hier eine Variable setzen für die Aktion, dass User einen Gegenstand dem Warenkorb entnahmen. Diese Aktion interessiert nicht auf Besucherebene – hier geht es um die Aktion und die damit verknüpfte Frage „Warum?“. Die Antwort können Sie sich mit Hilfe der benutzerdefinierten Berichte selbst geben.
Praxistipp:
Wie noch beschrieben wird, besteht die Möglichkeit, gleichzeitig maximal fünf Variablen auf Besuchsebene einzusetzen, ohne dass diese sich überschreiben. Sollten Sie viele Aktionen auf Ihrer Website anbieten, die Sie gern über eine Variable einem Besuch zuordnen würden, so haben Sie die Möglichkeit, dies auch über Ereignisse zu machen (siehe Kapitel 6.8). Denn auch Ereignisse werden dem gesamten Besuch zugeordnet, so dass es hier eine gewisse Ähnlichkeit gibt. Der Vorteil bei der Nutzung von Ereignissen statt benutzerderfinierter Variablen auf Besuchsebene ist, dass Ereignisse nahezu unbegrenzt zur Verfügung stehen. Der Nachteil hingegen ist, dass Sie in einen anderen Bericht navigieren müssen, wenngleich die Fragestellungen thematisch eher zusammengehörig sind.
Die Seitenebene ist die unterste der drei Ebenen. Hier wird die Variable gesetzt, sobald eine Seite (oder auch ein Ereignis) aufgerufen wird. Hierüber lassen sich beispielsweise Rubriken hervorragend analysieren. Angenommen, Sie verfügen über eine Nachrichtenseite mit den Rubriken Sport, Wirtschaft und Auto. Sie möchten nun diese drei Rubriken genauer analysieren. Mit Hilfe der benutzerdefinierten Variablen können Sie jeder Sportseite eine Sportvariable mitgeben, jeder Wirtschaftsseite eine Wirtschaftsvariable und den Autoseiten Autovariablen. Dies ermöglicht eine umfangreiche Untersuchung der einzelnen Rubriken hinsichtlich des Erfolgs und der monetären Wichtigkeit sowie des Engagements der User innerhalb der verschiedenen Rubriken.
Bei der Nutzung der Variablen auf Seitenebene ist vielen der Vorteil nicht ganz klar. Natürlich können Sie die verschiedenen Rubriken oder Bereiche auf Ihrer Website über Seitenaufrufe trennen und demnach darstellen, wie viele Pageviews innerhalb des Bereichs Sport und wie viele innerhalb des Bereichs Wirtschaft generiert wurden. Doch was machen Sie, wenn
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