Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
Sie die Fragestellung beantworten möchten, wie viele Besuche Sie innerhalb der jeweiligen Bereiche hatten? Auf herkömmlichem Wege ist dies nicht möglich. Zwar sind Sie in der Lage, sich selber einen Bericht hierfür zu erstellen – die Zahlen werden jedoch nicht korrekt sein. Der Grund hierfür ist, dass es in Google Analytics seitenbezogene Metriken und besuchsbezogene Metriken gibt.
Der Aufruf einer Seite ist beispielsweise eine seitenbezogene Metrik – ein Besuch hingegen eine besuchsbezogene Metrik. Diese sind nicht wirklich sinnvoll miteinander kombinierbar. Der Grund dafür ist, dass ein Besuch immer nur mit einer Seite in Verbindung gebracht wird – und das ist die Zielseite, also die Landing Page. Wenn Sie sich nun also die Besuche für eine einzelne Seite anzeigen lassen, so erfahren Sie hierüber lediglich die Anzahl der Besuche, die auf dieser Seite eingestiegen sind – nicht aber die gesamte Zahl aller Besuche auf dieser Seite.
Eine Annäherung für die hier untersuchte Fragestellung ist die Nutzung der Metrik „eindeutige Seitenaufrufe“. Diese Metrik entspricht der Anzahl der Besuche auf einer Seite am ehesten (mehr zu dieser Metrik in Kapitel 4.2.1.4). Doch sind die eindeutigen Seitenaufrufe auch nicht exakt gleich der Besuche.
Um nun die Anzahl der Besuche für bestimmte Seiten oder Seitenbereiche darzustellen, bedarf es also einer anderen Lösung – und diese bieten die benutzerdefinierten Variablen auf Seitenebene. Nur hiermit ist es möglich, eine besuchsbezogene Metrik mit eigentlich seitenbezogenen Metriken in Verbindung zu bringen.
Bild 6.8 Prinzip der benutzerdefinierten Variablen
Diese Unterteilung in die drei Ebenen ist der sogenannte Scope, wobei die Besucherebene den Scope 1, die Zugriffsebene den Scope 2 und die Seitenebene den Scope 3 hat. Wofür dies relevant ist, zeigt sich im Aufbau des entsprechenden Befehls innerhalb Ihres Quelltextes.
Die Variable besteht aus folgendem Grundgerüst:
_setCustomVar(index, name, wert, scope);
Der Index innerhalb der Klammer begrenzt derzeit die Häufigkeit vorkommender Variablen, denn der Index liegt zwischen eins und fünf. Diese Zahl vergeben Sie, d. h., Sie haben auf Besucherebene die Möglichkeit, fünfmal einen Index zu setzen. Zusätzlich können Sie für fünf Zugriffsebenen Variablen setzen (Sie können mehr setzen, nur sind pro Zugriff, also pro Besuch, nur maximal fünf Zugriffsvariablen möglich, da der Index auf fünf beschränkt ist). Die größte Vielfalt haben Sie bei den Seitenebenenvariablen, da Sie hier theoretisch bis zu fünf Variablen pro Seite setzen können. Dennoch: Der Index ist wichtig und gibt ein klares Limit bei der Nutzung benutzerdefinierter Variablen vor. Nutzen Sie den gleichen Index, so kann dieser überschrieben werden, wenn eine weitere Variable mit derselben Indexnummer gesetzt wird.
Hinweis:
Die Anzahl der benutzerdefinierten Variablen ist bei der kostenlosen Variante von Google Analytics auf fünf limitiert. Hier unterscheidet sich beispielsweise die kostenpflichtige Google Analytics Premium Version, denn dort stehen bis zu 50 benutzerdefinierte Variablen zur Auswahl.
Beispiel:
Ein User bekommt eine Besuchervariable mit der Indexnummer eins. Beim nächsten Besuch erhält er auch eine Zugriffsvariable mit derselben Indexnummer. Diese würde nun die Besuchervariable überschreiben. Bekommt ein User innerhalb eines Besuchs mehrere Variablen mit der gleichen Indexnummer, wird lediglich die letzte Variable erhoben; alle vorigen werden überschrieben und tauchen auch nicht in den Berichten auf.
So können Sie entweder fünf Variablen auf Seitenebene setzen, fünf auf Besuchsebene oder fünf auf Besucherebene – wichtig ist hierbei die Nutzung des Indexes. Wird ein Index doppelt benutzt, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass der jeweilige bereits bestehende Wert überschrieben wird.
Angenommen, Ihre Website besteht aus drei Seiten A, B und C. Wenn Sie auf A bereits fünf Variablen auf Seitenebene eingesetzt haben, so können Sie auch auf den Seiten B und C jeweils fünf seitenbezogene Variablen einsetzen, da diese Variablen eine Lebensdauer von nur der einen Seite haben und demnach bei jeder neuen Seite wiederverwendet werden können.
Angenommen, Sie nutzen die Indexnummer „2“ für die Kategorisierung der Seite B und setzen dort aber auch eine besuchsbezogene Variable mit der Indexnummer „2“ auf den Button mit der Anmeldung und nennen diese „Login“. In diesem Fall würde der
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