Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
auf die andere Domain übergeben und die Links entsprechend geändert werden (siehe Kapitel 6.4).
Fehlende Transaktionen in den Google-Analytics-Berichten
Google Analytics filtert doppelte Transaktionen automatisch heraus (beispielsweise durch einen Reload der Bestellbestätigungsseite).
Der GATC wurde nicht komplett ausgeführt – die Daten können dann nicht erhoben werden.
Retouren und ähnliche unternehmensspezifische Konstellationen kann Google Analytics nicht berücksichtigen.
Praxistipp:
Ich werde immer wieder gefragt, wie denn idealerweise mit Retouren oder Storni umzugehen sei. Dies ist ein diffiziles Thema. Angenommen, Sie erheben am 29. 02. 2012 um 10 Uhr eine Bestellung über einen Kugelschreiber für 123,00 Euro. Diese Bestellung wird von Google Analytics mit den entsprechenden Werten versehen. Sind die Daten einmal in Google Analytics, so bekommen Sie diese auch nicht mehr gelöscht oder verändert.
Wenn nun um 16 Uhr eine Stornierung des Auftrags für den Kugelschreiber kommt, so könnten Sie den E-Commerce-Code manuell auslösen. Allerdings mit einer negativen Summe. Damit entspricht der Umsatz in den Analytics-Berichten dann den realen.
Allerdings hat dieses Vorgehen einige Nachteile:
Es werden zwei Orders gezählt, da diese nicht durch eine negative Order gelöscht werden.
Alle anderen Variablen des E-Commerce-Codes werden dennoch doppelt gezählt.
Für eine Stornierung am gleichen Tag funktioniert dieses Vorgehen – wenn nun allerdings einige Tage dazwischenliegen, ist der negative Umsatz nicht der Ursprungsorder zuordbar. Das heißt, am 29. 02. 2012 wird ein positiver Umsatz ausgezeichnet, ein paar Tage später ein negativer.
Dieses Vorgehen sorgt in der Regel für mehr Fragen als Antworten und demzufolge kann ich es auch nicht empfehlen.
Gelegentlich gibt es Spaßvögel, die unter falschem Namen Bestellungen auslösen, die nur Unsinn sind, und für beispielsweise 1 Mio. Euro Produkte kaufen. Sie merken es intern sehr schnell, dass dies kein ernstgemeinter Auftrag ist – jedoch wurde die Bestellbestätigungsseite mitsamt dem Google-Analytics-Code angezeigt, so dass der Fake-Umsatz nun in Analytics eingelaufen ist. Wenn Sie ansonsten aber nur 10000 Euro Umsatz haben, zerstört dieser falsche Umsatz Ihre Statistik – auf ewig. Wenn Sie nicht in der Lage sind, derartige Falschbestellungen schon vorab zu überprüfen oder zu validieren, ehe die Bestellbestätigungsseite angezeigt wird, so haben Sie noch eine weitere Möglichkeit, eine Rettung vorzunehmen. Sie können ab einer bestimmten Umsatzgrenze einen Alarm einstellen, der Sie per Mail benachrichtigt, sobald diese erreicht wurde. Wenn Sie diese Mail bekommen, können Sie direkt eine manuelle Order auslösen, die die gleiche Summe, nur mit einem negativen Vorzeichen, zu Analytics sendet.
Das ist zwar aufwändig und manuell, zudem müssen Sie auch schnell sein, damit es am gleichen Tag noch geschieht – aber so können Sie sich extreme und vor allem falsche Ausschläge ersparen.
6.15
Segmentierung von Besuchern
Durch den Wiedererkennungs-Cookie ( _utma – siehe Kapitel 3.3.1) können User als wiederkehrende Besucher erkannt und dargestellt werden. Ist kein solcher Cookie auf dem Rechner des Users vorhanden, muss es sich um einen neuen Besucher handeln. Dies ist bereits die erste User-Segmentierung, die Google Analytics automatisiert erhebt und darstellt (mehr dazu in Kapitel 10.4 (Neu und wiederkehrend)).
Google Analytics bietet weitere Möglichkeiten, User zu segmentieren, indem Letztere individuell mit dem Segmentierungs-Cookie ausgestattet werden (siehe Kapitel 3.3.3 (Cookies – Segmentierungs-Cookie)). Angenommen, auf Ihrer Website kann man sich anmelden, um in einem Forum aktiv zu werden. Sie wollen also wissen, wie viele User angemeldet und somit aktive User sind, im Vergleich zu jenen, die sich (bisher) nicht angemeldet haben und die vorhandenen Informationen passiv konsumieren. Hierfür können Sie den Usern auf der Anmeldebestätigungsseite einen Cookie übergeben, der sie von nun an als angemeldete User identifiziert.
Sie können den Namen der gekennzeichneten User individuell anpassen, indem Sie ihn entsprechend umbenennen. Von diesem Moment an werden User beispielsweise als angemeldet erkannt. In den Google-Analytics-Berichten können Sie dann getrennt von den anderen Usern analysieren, über welche Quellen diese User kommen etc. Mehr dazu in Kapitel 11.10 (Benutzerdefiniert).
Ein weiteres Beispiel
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