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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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wobei jede weitere Davids Nervosität ins Unermessliche steigerte. Er hätte schwören können, dass der Cyborg zu seiner Seite etwas bemerkt hatte.
    In diesem Augenblick stieg das letzte Kind in sein Shuttle. Der Cyborg drehte sich in ihre Richtung und schritt langsam auf sie zu. David hä tte sich um ein Haar in die Hosen gemacht, als sein Blick auf das Gesicht von Gooliaths Handlanger fiel. Es handelte sich nicht um das eines Mannes. Es war das Gesicht einer Frau mittleren Alters.
    Ihre technischen Implantate erschwerten eine Identifikation. Te ile ihres Gesichts waren mit schimmernden Elektronikbauteilen überzogen. Es sah aus, als hätte man einem Roboter einen Teil seiner Haut direkt vom Gesicht gerissen und das Innenleben aus Schaltkreisen und Platinen einfach freigelegt.
    Die Erkenntnis traf Da vid wie ein Schlag, denn plötzlich erkannte er das Gesicht. Zweimal war er dieser Frau zuvor begegnet. Das erste Mal in der Lounge, wo sie unter anderem über ihren Bruder geredet hatten. Danach an dem Tag, an dem Gooliath sein emotionales Bewusstsein erlangt hatte. Die Frau hieß Miranda Doulakis, die Schwester von Dimitri, dem Leiter der Technologie.
    David musste unweigerlich schlucken. All das, was Miranda einst ausgemacht hatte, war vermutlich lä ngst ausgelöscht worden und hatte einer künstlichen Marionette Platz gemacht. Genau diese gefühlsleere Puppe würde sie nun gleich erwischen.
    Miranda stand jetzt direkt vor ihm und sah ihn an. Dann senkte sie ihren Blick auf Anne. Gerade als David darauf eine unbeholfene Ausrede stammeln wollte, ergriff Anne plö tzlich seine Hand und stand leicht schwankend auf: »Entschuldigung, mir war schwindelig, aber es geht schon wieder.« Sie hakte sich bei David unter und ließ sich zur Luke des Shuttles führen.
    Dicht an ihn gelehnt wisperte sie ihm zu: » Die laden die Container in die Rettungskapseln, mit denen sonst die Besatzung im Falle eines Notfalls zur Erde zurückgelangen kann. David, die wollen die Erde verseuchen.«
    Diese Information beschleunigte Davids Atem deutlich, doch das sollte noch lange nicht alles gewesen sein. Ih r Gastgeber ließ es sich nämlich nicht nehmen, ihrem Abschied persönlich beizuwohnen. Ein zentral gelegenes Holo-Pad erwachte und zeigte sein grünes Dämonengesicht: »Nun ist es also so weit. Ich bin allerdings etwas enttäuscht von euch.«
    Aus unerfindlichem Grund begann Gooliath zu reimen:
    » Mir war, ich hätt‘ ein neugierig Mäuschen gesehen.
Es kam aus dem Cyberspace und konnte kaum stehen.
Nun frag‘ ich dich Fremder, ist das nicht gemein?
Sollte das Mäuschen nicht auch so glücklich sein?
Am Leben, entkommen, doch das reichte ihm nicht.
So sieh noch ein letztes Mal ihr fröhlich Gesicht!
Denn bald schon, bald, wird sie Strafe ereilen,
und sie wird nicht länger unter Lebenden weilen.«
    David tat, wie ihm geheiß en. Voller Furcht sah er Anne direkt in die Augen. Hoffnung suchte er in diesen indes vergeblich. Nur nackte, bloße Angst.
    Mit einem Schlag wurde ihnen beiden bewusst, wie vergä nglich das Leben war. Wie schnell aus einem Spiel Ernst, wie schnell aus Neugier Realität wurde. Eine einzige Entscheidung konnte so unglaublich folgenschwer sein. Es gab noch so vieles, was er Anne sagen wollte, so viel.
    Mit zittriger Stimme bildete Anne ihre letzten Worte: » Ich werde dich immer bei mir tragen.« Gerade als David ihr Gesicht noch ein letztes Mal berühren wollte, versteifte sich plötzlich ihr Körper. Ihre Augen verdrehten sich, bis sie gänzlich weiß erschienen. Leblos fiel sie in seine ausgebreiteten Arme. Speichel rann ihr unkontrolliert aus dem Mund und durchtränkte sein Hemd. Es roch nach Urin.
    Hilfesuchend sah sich D avid um. Panisch raste sein Blick. Mirandas Rest-Ich hatte die ganze Zeit regungslos an ihrer Seite gestanden. Sie war offenbar unschuldig an dem, was gerade mit Anne passiert war.
    Mit trä nennassen Augen ließ David Anne zu Boden sinken. Zärtlich streichelte er durch ihr rotes Haar, bis Gooliath zu einer Erklärung anhob: »Direct Mind ist eine tolle Errungenschaft. Auf diese Weise kann ich direkt in eure Köpfe vordringen. Lass dir diese Lektion eine Lehre sein. Das Spiel, das wir spielen, ist kein Spaß.«
    Verz weifelt grub David sein Gesicht in ihren Bauch. Er wollte nicht fort. Für immer wollte er hier verweilen, auf ewig an Annes Seite. Schließlich war es eine Kinderstimme, die ihn aus seinen ziellosen Gedanken riss. Es war Lizzy und sie verstand noch viel weniger von dem,

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