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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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Gooliath zu wenden. Er flüsterte: »Das ist ja wie in Stanley Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum.« Bevor David auch nur eine Antwort ersinnen konnte, erhob Gooliath erneut seine Stimme: »Eigentlich nicht, junger Mensch. Der Computer in diesem fiktionalen Film hieß HAL, war lange nicht so intelligent und außerdem eine unkontrollierbare Bedrohung. Es existieren keinerlei Parallelen.«
    Nach diesen Worten hatte Jamal den Eindruck, dieses grü ne Etwas hätte tatsächlich die Macht, direkt bis in seine Seele zu schauen. Scheinbar nichts blieb ihm verborgen. Zu dieser Erkenntnis gesellte sich eine schwer definierbare Form von Furcht. Wenngleich keine Bedrohung herrschte, war eines klar: Der große Bruder beobachtete sie. Und er machte seine Sache außerordentlich gut.
    Michael Lazare fuhr in der Agenda fort: » Gooliath. Gib unseren Gästen bitte einen kleinen geschichtlichen Überblick aller relevanten Ereignisse, die Zerberus betreffen.«
    Ein Mensch hä tte sich auf eine derart umfassende Frage zunächst einmal sammeln müssen. Vermutlich hätte er gestammelt und unstrukturiert berichtet. Gooliath schien in einer Nanosekunde alle notwendigen Informationen gesammelt, geordnet und in Beziehung gesetzt zu haben.
    Er begann zu berichten, wä hrend der Rest schweigend zuhörte. Dabei bewies er, vermutlich unbewusst, ein Gespür für Dramatik. Der Raum verdunkelte sich.
    Gooliaths Maske war nun deutlich zu erkennen. Sie tauchte den Raum in ein gespenstisch schimmerndes Grü n. Seine Lippen begannen, sich zu bewegen: »Am 19. Juni 2004 wird der Asteroid Apophis von einem von der NASA finanzierten Forschungsprojekt entdeckt. Seinen Namen erhält er von der gleichnamigen griechischen Gottheit der Finsternis, der Auflösung und des Chaos. Kurz darauf ermitteln Fachleute einen Durchmesser von 390 Metern und ein erhebliches Einschlagrisiko des Asteroiden auf der Erde am 13. April 2029. In den folgenden Monaten und Jahren werden sowohl Durchmesser als auch das Einschlagrisiko immer wieder nach unten korrigiert, weshalb bereits im Jahre 2011 feststeht, dass keine unmittelbare Gefahr mehr besteht.«
    Erstaunlicherweise redete Gooliath ohne Pausen einfach weiter. Eine Fä higkeit, die er Menschen innerhalb einer solch komplexen Materie einfach voraushatte: »Eine Gruppe indischer Forscher machte am 18 Januar 2019 eine höchst brisante Entdeckung. Ein weiterer Asteroid des Aten-Typs mit einem Durchmesser von über 500 Metern erschien erstmals auf den Bildschirmen der Forscher. Die Bezeichnung CJ77-D wurde seinem Potential nicht gerecht. Der Name ‚Apophis‘ hätte zu ihm weit besser gepasst.«
    Diese letzte Aussage Gooliaths irritierte David irgendwie. Es war zwar schwer zu fassen, doch bei diesem Satz handelte es sich nicht um eine bloß e Darlegung der Fakten. In seinen Worten schwangen sowohl eine unaufgeforderte Meinung als auch eine Spur Sarkasmus mit.
    Da Gooliath weitersprach, verschwand dieser Augenblick des Zweifelns so schnell, wie er gekommen war: » Sämtliche Abfangmaßnahmen schlagen fehl. So detoniert die letzte ausgesandte Atomrakete nicht wie geplant auf der Oberfläche von CJ77-D, sondern in seiner unmittelbaren Nähe. Die daraus resultierende Veränderung der Flugbahn rückt den fünften Kontinent in sein Fadenkreuz.«
    Den Anwesenden fuhr ein unmerklicher Schauer ü ber den Rücken. Natürlich kannten sie diese Fakten aus ihrer Schulzeit, doch dieser Vortrag hier war anders. Er war erschreckend real: »Am 29 April 2033 trifft der Asteroid CJ77-D die Nordwestküste Australiens. Der Kontinent steht in Flammen. Der folgende Tsunami verwüstet Ozeanien und die Südostküste Asiens. Noch in Afrika, Japan und Amerika sind die Auswirkungen deutlich spürbar. In wenigen Minuten verlieren mehrere hundert Millionen Menschen ihr Leben. Eine Aschewolke steigt in die Atmosphäre auf. Sie umhüllt den ganzen Planeten und lässt die durchschnittliche Temperatur um 5,37 °C absinken. In manchen Regionen führt dies zum Kollaps. Winde und Meeresströmungen ändern Stärke und Richtung. Die Lebensbedingungen auf der Erde werden nachhaltig verändert.«
    Der Bericht wirkte wie eine Geschichte, die Groß mütter vor Urzeiten ihren Enkel abends am Feuer erzählten. Von Gespenstern und Mythen. Doch diese Geschichte war die Wirklichkeit: »2034 entschließen sich die Menschen zu dem interkontinentalen Schutzprojekt ‚Zerberus‘. Die weltweite Abstimmung verzögert die Umsetzung jedoch um weitere zwei Jahre. Eine orbitale

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