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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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diesmal seiner Aufforderung nicht nach.
    Michael Lazare betrachtete die infantile Kabbelei mit Genuss. Genial und beinahe e rwachsen, doch allesamt noch Kinder. Scheinbar ein notwendiger Entwicklungsprozess. Nicht umsonst galt der Spieltrieb als Zeichen von Intelligenz. Lazare Senior schüttelte diesen Gedanken jedoch wieder ab, denn es gab Wichtigeres. Sie hatten ihre Zielebene erreicht. Überwachung und Sicherheit.
    Als sie alle dem Lift entstiegen, nutzte Astrid noch einmal ihre Chance: » Sie könnten sich damit also zum Beispiel in eine Überwachungskamera einloggen?« Doulakis Blick war strikt geradeaus gerichtet.
    Zü gig schritt er mit seinen Kollegen den länglichen Gang entlang: »Theoretisch ja. Bei DM1 kommt es aber regelmäßig zu Komplikationen beim parallelen Ansprechen mehrere Sinne. Gleichzeitiges Hören und Sehen sollten daher vermieden werden. Aber alles läuft passiv. Wir empfangen zwar Informationen, doch wir können noch keine Steuersignale an besagte Überwachungskamera senden. Texte zu studieren ist so allerdings viel einfacher. Stell dir vor, du würdest lesen, doch du kannst jederzeit die bequemste Haltung für dich einnehmen. Und das Ganze bei Bedarf auch mit geschlossenen Augen. Ist wirklich crazy.«
    Britta und Astrid sahen einander flü chtig an. Allein durch ihre Mimik kamen sie zu einem Konsens. Diese Vorstellung war überhaupt nicht angenehm. Bei einer Fehlfunktion würde man Bilder, Töne oder Gerüche im wahrsten Sinne nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Eine angsteinflößende Vorstellung von pathologischer Dimension. Vom Missbrauch durch andere einmal ganz abgesehen.
    Sie erreichten eine massive Tü r. Daraufhin wandte sich Doulakis nun doch noch einmal an die Gruppe: »Der neuronale Kern von Gooliath ist teils biologischer, teils technologischer Natur. Um eine maximale Sicherheit gegen Fremdeingriffe zu gewährleisten, ist dieser Kern von allerlei Sicherheitssystemen umgeben. Darüber hinaus steckt sein ‚Gehirn‘ beinahe exakt im Zentrum der Station und ist somit gut gepanzert. Zugang zur Sicherheitszone 1, in die wir gleich eintreten werden, erhält man, wenn eine Autorisierung vorliegt und das, obwohl wir noch meilenweit vom eigentlichen Kern entfernt sind. Die höheren Sicherheitsebenen, vor allem direkt zum Nukleus, werden nur durch Gooliath selbst genehmigt. Er scannt Personen, bevor sie den Kern betreten. Wer nicht in guter physischer Verfassung ist, darf trotz eigentlicher Zugangserlaubnis nicht eintreten.«
    Astrid hakte fasziniert nach: » Was genau meinen sie mit ‚nicht in guter physischer Verfassung‘?« Die Antwort kam knapp und verblüffend: »Stress, Euphorie, Tod…« Das letzte Wort schien so gar nicht in diese Wortreihe zu passen. Ein Toter würde doch hoffentlich nicht um Einlass bitten, oder doch? Wenn man genauer darüber nachdachte, wurde es klar. Ältere Sicherheitssysteme, die vielleicht nur einen Fingerabdruck prüften, hätten auch einem abgetrennten Daumen den Zugang gewährt. Noch perverser verhielt es sich bei der Überlistung eines Retina-Scanners der Augen-Netzhaut. Machbar, aber irgendwie ekelhaft.
    Konspirativ senkte Dimitri seine Stimme: » Oder aber, man kennt die crazy Weidmann-Röhre…«, weiter sollte er allerdings nicht kommen. Kommandant Lazare schien für einen Augenblick mit seiner Fassung zu ringen, denn offenbar war dieser Name nicht für jedermanns Ohren bestimmt. Dennoch hatte er sich ausgezeichnet unter Kontrolle. Er fasste sich wieder und schnitt seinem Offizier entschieden das Wort ab: »Genug, Oberstleutnant Doulakis. Derlei Details sind nicht für diesen Kreis bestimmt.«
    Doulakis wirkte ü berrascht. Die Erwähnung des Wortes ‚Weidmann‘ schien aus seiner Sicht keine außerordentliche Rolle für die Stationssicherheit zu spielen. Kommandant Lazare war es dennoch sichtlich ernst. Er adressierte seinen Technik-Offizier mit Rang und Namen. Ein Zeichen, dass dieser unwissentlich eine formale Grenze überschritten hatte.
    Lazare Senior wiederholte seine mentalen Kommandos, die diesmal d er Tür galten. Doulakis quittierte die Ermahnung seines kommandierenden Offiziers mit einem angedeuteten Schulterzucken: »Über DM1 kann aber auch eine eindeutige Identität belegt werden. Fingerabdrücke, Retina-Scans der Augennetzhaut, DNS-Analysen... Sie alle können überlistet werden. Doch selbst ein Klon würde die Prüfung des Gehirns per DM1 nicht täuschen können. Gehirnwellenmuster, Wissen und Gedanken... Das ‚Ich‘ eines

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