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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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Gefühle bei. Viel Spaß.«
    Sie machte kehrt und schritt eilig in den Laborbereich zurü ck. Wieder streng, wieder zackig. Die freundliche Art des Führungspersonals und deren Angewohnheit sich grundsätzlich beim Vornamen zu nennen, schien so gar nicht zu dieser militärischen Strenge zu passen.
    Michael Lazare lud die Gruppe zu einer Fahrt im bereits geö ffneten Lift ein. Mit einer freundlichen Geste und einem weltmännischen Lächeln bewies er einmal mehr, dass er zu Recht Kommandant war. Wie eine Vaterfigur strahlte Lazare Senior wissende Autorität aus. Auf diese Weise suggerierte er Schutz und Führung gleichermaßen.
    Doulakis folgte ihm auf dem Fuß e. Der Leiter der Stationssicherheit, al Hasari, wartete, während die Studenten die Kabine betraten, seitlich der Tür. Sein Blick auf die jugendliche Gruppe wirkte kühl und streng. Ob dies mehr an seinem Naturell oder an seiner Funktion auf Zerberus lag, vermochte Jamal jedoch nicht zu sagen.
    Als er fast neben ihm stand, versuchte er auf seine Art das Eis zu brechen: » As-Salāmu alaikum.« Khadif war für einen Moment tatsächlich aus der Fassung. Diese Worte des Grußes hatte er schon sehr lange nicht mehr gehört. Irgendwie schienen sie ihn tief zu berühren. Schließlich formte sich ein milder Gesichtsausdruck, als er sie erwiderte: »Wa-alaikumu s-salām.« Ein schönes Ritual voller Respekt und Ehrerbietung. ‚Der Friede auf euch – und auf euch der Friede.‘ So sollte Religion sein – verbindend und friedlich. Ein Teil von Khadifs Strenge kehrte dennoch zurück, aber das Eis war gebrochen.
    Wie wenige Minuten zuvor Susanne Berghoff schien nun der alte Lazare mit hö chster Konzentration den Lift ohne erkennbare Kommandos in Bewegung zu setzen. Seinem Sohn fiel das auf. Er war trotz der Spannung noch aufmerksam genug für derlei Details.
    Einen Moment lang sah er seinen Vater durchdringend an, verlagerte dann aber seinen fragenden Blick auf Doulakis: » Wie macht ihr das? Steuert ihr mit Gedankenkraft?« Dimitri zog seine Mundwinkel ein wenig nach oben. Nun war er es, der seinen Kommandanten abwartend ansah. Es schien, als wolle er nicht unhöflich sein, indem er an seiner statt diese Frage beantwortete. Michael schien jedoch nicht daran interessiert. Ohne ein einziges Wort hatte er sein ‚OK‘ gegeben: »DM1, oder auch Direct Mind 1.0. Die Antwort war ich dir ja ohnehin noch schuldig.«
    Augenblicklich wandten sich die anderen Studenten nun auch Doulakis zu. Direct Mind klang interessant – wie eigentlich alles hier an Bord.
    Dimitri fuhr fort, wobei er mit der Hand andeutend ü ber die kurzen Haare hinter seinem linken Ohr strich: »Eine Netzwerkschnittstelle direkt zum Gehirn. Die große Revolution unserer Zeit. Die meisten Führungsoffiziere hier oben besitzen bereits eine. Zum jetzigen Zeitpunkt können so Bilder, Töne oder Gerüche kabellos direkt in das Gehirn ‚geladen‘ werden. Echt crazy. In diesem Moment wird der jeweilige Sinnesnerv für diese Informationen sozusagen missbraucht. Der Anwender kann den Unterschied zwischen echter und synthetischer Information dann nicht mehr erkennen. Aber keine Sorge, die Schnittstelle kann deaktiviert werden.«
    Das Wort Erstaunen wä re der gegenwärtigen Szenerie im Lift nicht gerecht geworden. Man konnte förmlich das Herunterklappen mehrerer Unterkiefer hören. Britta war nicht imstande den Blick von Doulakis Lippen zu nehmen: »Dave... Kneif mich mal bitte.« Zunächst zögernd, kam er ihrer Aufforderung ohne Umschweife nach.
    Mit einem entrü steten »Aua« war Britta wieder im Diesseits. Sie rieb sich den Arm und blickte David empört an: »Doch nicht wirklich. Und schon gar nicht so doll.« David hingegen gefiel dieses Spiel. Großzügig bot er sich nun auch Jamal an: »Na J? Auch mal?« Dieser war im ersten Moment zu keiner Antwort fähig. Dann aber deutete er feinfühlig die Größe seines Erstaunens an: »Das wird bei mir nicht reichen Kumpel. Tritt mir doch bitte in die Eier.«
    Es folgte ein besinnlicher Moment der Stille. Den beiden Frauen war diese verbale Entgleisung durchaus peinlich. Den Führungsoffizieren hingegen schien diese Art rauer Ehrlichkeit offenbar nicht fremd. Man hätte sogar den Eindruck gewinnen können, sie wünschten sich, auch öfter auf derart einfaches Vokabular zurückgreifen zu dürfen. Astrid kam als Erste wieder zu Wort. Sie zischte Jamal ermahnend an: »Jamal!« Ein unschuldiges Achselzucken seinerseits kam als Antwort zurück. Und zum Glück kam David

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