Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
verbarrikadiert war. Und hinter di e sem Schutzwall erschien das ausgemergelte, aber noch immer wilde Gesicht des Ubar Marlenus. Ich nahm den Helm ab und setzte ihn auf die Treppe. Im nächsten A u genblick stürmte er durch das Hindernis, als bestünde es nur aus Sperrholz.
    Wortlos umarmten wir uns.

19
     
     
    Ich hastete in Begleitung von Marlenus und seinen Mä n nern in den Hauptflur des Gebäudes hinab. Die großen Vögel, die ihre Mahlzeit beendet hatten, w a ren nun den menschlichen Kommandos wieder zugänglich, und mit ihren Tarnstäben verschafften sich Marlenus und seine Kämpfer schnell wieder Respekt. Trotz der Dringlichkeit unserer Mission ließ sich Marlenus Zeit, eine Fliese a n zuheben und den darunter aufragenden Hebel zu drehen; die Geheimtür, durch die wir gekommen waren, schloß sich und barg das Geheimnis des Tunnels.
    Wir führten unsere Tarns zu einem der großen Krei s fenster des Zylinders. Ich stieg in den Sattel und ließ mein Tier aufsteigen. Marlenus und seine Männer folgten mir. Eine Minute später hatten wir das Dach des Zentra l zylinders erreicht, und Ar lag unter uns.
    Marlenus war im wesentlichen unterrichtet über die p o litische Lage; er fluchte laut, als ich ihm mitteilte, we l chem Schicksal Talena entgegenging, wollte mich bei meinem Angriff auf den Justizzylinder jedoch nicht b e gleiten.
    »Schau!« rief Marlenus. »Die Besatzungstruppen Pa-Kurs sind schon in der Stadt. Die Männer Ars liefern ihre Waffen ab!«
    »Willst du deine Tochter nicht retten?« fragte ich.
    »Nimm dir so viele Männer, wie du willst«, sagte er, »aber ich muß um meine Stadt kämpfen, und s o lange ich lebe, soll Ar nicht untergehen.« Er rückte den Helm auf seinem Kopf zurecht und machte sich kampfbereit. Im nächsten Augenblick schwang sich sein Tarn davon.
    Ich rief ihm nach, doch er hatte seine Entscheidung g e troffen. Er schwebte in die Straßen der Stadt hinab, um seine Bürger erneut zu den Waffen zu rufen, um sie au f zufordern, die verräterische Herrschaft der Wissenden abzuschütteln. Einer nach dem anderen folgten ihm seine Männer, Tarnsmann um Tarnsmann – jeder gedachte mit seinem Ubar zu sterben. Und auch ich wäre mit ihm g e flogen, wenn mich nicht eine höhere Pflicht gerufen hä t te.
    Ich machte mich ebenfalls kampfbereit. Ohne große Hoffnung richtete ich meinen Tarn auf den Justizzyli n der. Während des Fluges bemerkte ich zu meinem En t setzen, daß die Horden Pa-Kurs über die Brücken des e r sten Grabens drängten; das Sonnenlicht schimmerte auf ihren Waffen. Es hatte nicht den Anschein, als wollten sich die Kämpfer an die Bedingungen der Kapitulation halten. Heute nacht würde Ar in Flammen stehen, die Truhen au s geräumt, die Männer niedergestochen, die Frauen in der Gewalt vergnügungssüchtiger Soldaten sein.
    Der Justizzylinder bestand aus weißem Marmor. Sein Dach, auf dem sich etwa zweihundert Menschen aufhie l ten, hatte einen Durchmesser von ungefähr hundert M e tern. Ich machte die weißen Roben der Wissenden aus und die verschiedenfarb i gen Uniformen der Soldaten Ars, und als schwarze Flecken in dieser Versammlung die dunkle Kle i dung der Kaste der Attentäter. Die Spitze, die gewöhnlich auf dem Zylinder aufragte, war herabg e senkt worden. Wenn sie sich wieder hob, würde sie Tal e nas Körper tragen.
    Ich landete meinen Tarn in der Mitte der Fläche. Wild fluchend und schreiend brachten sich die Männer in S i cherheit. Ich hatte eigentlich erwartet, daß man sofort auf mich schießen würde, doch dann fiel mir ein, daß ich ja noch immer meine K u rierkleidung trug.
    Talena lag auf dem Boden, an Händen und Füßen g e fesselt. Die Spitze des Hinrichtungsspeers lag n e ben ihr. Bei meiner Landung waren auch ihre beiden Henker g e flohen. Das Mädchen lag fast inne r halb der Flügelweite des Vogels – so nahe, und doch Welten von mir getrennt.
    »Was soll das?« rief eine befehlsgewohnte Sti m me. Pa-Kur wandte sich um.
    Ich sah ihn an, und Wut erfüllte mich, wallte in mir auf wie Lava, die nach außen drängt. »Männer von Ar!« rief ich, »nehmt euch in acht!« Mit wilder Gebärde deutete ich auf den Schwarm der Riese n streitmacht, die sich über das Vorfeld den Stadtmauern näherte. Wutschreie wu r den laut.
    »Wer bist du?« rief Pa-Kur und zog sein Schwert.
    Ich warf meinen Helm ab. »Ich bin Tarl aus Bristol«, sagte ich.
    Der Schrei des Staunens und der Freude, den Talena ausstieß, war mir eine unvorstellbare Beruh i

Weitere Kostenlose Bücher