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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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auffressen würde. Er wanderte um die Tür herum und ging auf mich los. Ich schlug mit dem Tarnstab nach dem Angreifer, doch das Instrument schien keine Wi r kung zu haben. Der gefährliche Schnabel stieß i m mer wieder vor; die großen Klauen schnappten hoch. Der Tarnstab wurde mir aus der Hand geri s sen.
    In diesem Augenblick schaltete sich ein großer schwa r zer Schatten in den Kampf ein; mit zustoßendem Schn a bel und stahlbewehrten Klauen ve r wandelte mein schwarzer Tarn den Angreifer in Sekundenschnelle in e i nen traurigen Federhaufen. Eine der Krallen auf den g e schlagenen Gegner g e stemmt, stieß mein Tarn den Kriegsschrei seiner Rasse aus. Die anderen Tarns, die nun den Käfig verlassen wollten, zögerten. Doch dann bemerkten sie die offene Tür, die in den Zylinder führte.
    In diesem Augenblick entdeckte ein Wächter Ars die rätselhafte Öffnung, die sich da plötzlich aufg e tan hatte, und stieß einen Warnruf aus. Einer der ausgehungerten Tarns stürzte sich auf ihn, und der Mann brüllte entsetzt. Ein zweiter Tarn erreichte die Tür und versuchte, dem e r sten Tarn seine Beute abzunehmen. Andere Männer ei l ten herbei, und s o fort hasteten die vor Hunger fast wahnsinnigen Tarns in den Zylinder. Aus der großen Halle tönte sogleich entsetzlicher Kampflärm herab, die Schreie der Männer und der Tarns, das Zischen der Pfe i le, das wilde Schlagen von Flügeln und Krallen.
    Nach einigen Minuten führte ich meinen Tarn die Tre p pe hinauf und durch die Öffnung. Die große Halle im Erdgeschoß des Zylinders bot einen entsetzlichen Anblick. Fünfzehn Tarns saßen über den Resten von etwa einem Dutzend Wächter. Mehrere Tarns waren tot; andere zuc k ten, von Pfeilen getroffen, hilflos auf dem Boden. Ein l e bendiger Wächter war nicht in Sicht. Die Überlebenden waren bestimmt geflohen – vielleicht über die breite Treppe, die an der Innenseite des Zyli n ders in die Höhe führte.
    Ich ließ meinen Tarn zurück und erstieg mit gezog e nem Schwert die Stufen. Als ich mich dem Teil des G e bäudes näherte, der der Privatbenutzung des Ubar vorb e halten war, erblickte ich etwa zwanzig Wächter vor einer Barrikade aus Unrat und Tarndraht. Einige Soldaten ha t ten unten mit den Tarns gekämpft; sie waren schwei ß überströmt, ihre Kle i dung war zerrissen, an ihren Waffen schimmerte Blut. Für sie mußte ich hinter dem gefährl i chen Angriff stecken. Ohne mich nach meiner Identität zu fragen oder sonstwie die Form zu wahren, stürzten sie sich auf mich.
    »Stirb, Attentäter!« schrie einer der Männer und stach mit seiner Klinge zu.
    Ich unterlief ihn und versenkte meine Klinge in seine Brust. Da waren die anderen schon heran. Die nächsten Minuten habe ich nicht mehr klar in Eri n nerung; sie sind für mich wie unzusammenhängende, bizarre Traumfe t zen. Ich weiß noch, daß die Männer auf mich eindrangen; meine Klinge, wie vom Arm eines Gottes geführt, b e gegnete ihrem Stahl, schnitt sich ihren Pfad nach oben. Ein, zwei, drei Gegner gingen zu Boden, und dann weit e re. Ich griff an, parierte und schlug erneut zu, und mein Schwert blitzte auf und trank immer wieder neues Blut. Es kam mir fast vor, als stünde ich neben mir und be o bachtete mich, Tarl Cabot, einen einfachen Krieger, e i nen einzelnen Mann. Doch es wollte mir in diesem heft i gen Delirium des Kampfes scheinen, als wäre ich viele Männer zugleich, eine Armee, als könnte keiner sich g e gen mich behaupten, als bekämpften sie nicht mich, so n dern etwas, das auch ich nur schwach erspüren konnte, etwas Ungreifbares, doch Unwiderstehliches, eine Law i ne, einen Sturm, eine Naturkraft, die Besti m mung ihrer Welt, etwas, das ich nicht zu benennen vermochte, das sich in jenen Augenblicken jedoch nicht fortleugnen oder gar beherrschen ließ.
    Plötzlich stand ich allein auf der Treppe, von Toten umgeben. Ich wurde mir bewußt, daß ich aus mehreren kleineren Wunden blutete.
    Langsam stieg ich die Treppe hinauf, bis ich die Barr i kade erreichte. Ich rief laut: »Marlenus, Ubar von Ar!«
    Erfreut vernahm ich von weiter oben die Stimme des Ubar. »Wer will mit mir sprechen?«
    »Tarl aus Bristol!« rief ich.
    Schweigen.
    Ich wischte mein Schwert ab, steckte es fort und erkle t terte die Barrikade. Langsam stieg ich auf der anderen Seite hinab und folgte langsam den Stufen, mit leeren Händen. Die Treppe krümmte sich vor mir an der Wand entlang, und mehrere Meter über mir erschien eine breite Tür, die mit Möbeln

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