Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
gung.
    »Spießt sie auf!« brüllte Pa-Kur.
    Als die beiden stämmigen Henker vortraten, e r griff ich meinen Speer und schleuderte ihn mit einer Kraft, die mir selbst unglaublich erschien. Der Speer zuckte wie ein Blitz durch die Luft, traf den einen Henker in die Brust, ging durch seinen Körper hi n durch und bohrte sich in das Herz des anderen Mannes.
    Entsetztes Schweigen breitete sich aus.
    Leise Rufe tönten von unten herauf. Es begann brenzlig zu riechen. Waffengeklirr ertönte. »Männer von Ar!« rief ich. »Hört! Schon ist Marlenus, euer Ubar, zum Kampf um die Freiheit Ars angetreten!«
    Die Männer der Stadt sahen sich an.
    »Wollt ihr eure Stadt übergeben? Euer Leben und eure Frauen den Attentätern überlassen?« fragte ich.
    »Nieder mit den Wissenden!« rief ein Mann und zog sein Schwert.
    »Nieder mit den Attentätern!« fiel ein zweiter ein.
    Die Wissenden wichen entsetzt zurück. Wie durch Zauberhand trennten sich die Männer der Stadt von den anderen Kämpfern. Schwerter wurden gezogen; im näc h sten Augenblick mußte der Kampf ausbrechen.
    »Halt!« dröhnte eine feierliche, klangvolle Stimme. Köpfe wandten sich um. Der Oberste Wissende Ars trat vor. Majestätisch kam er über das Dach. Er war ein au s gemergelter, unglaublich großer Mann mit glattrasiertem, eingefallenem Gesicht und wi l den, prophetischen Augen. »Wer zweifelt hier den Willen der Priesterkönige an?« fragte er.
    Niemand antwortete. Die Männer wichen zurück, auch Pa-Kur schien eingeschüchtert. Die geistige Macht dieses Mannes hing fast greifbar in der Luft.
    »Wenn es der Wille der Priesterkönige ist«, sagte ich, »den Tod eines unschuldigen Mädchens herbeizuführen, dann wende ich mich gegen diesen Wi l len.«
    Solche Worte waren auf Gor noch nicht gesprochen worden.
    Absolute Stille herrschte auf dem Zylinder. Der Obe r ste Wissende wandte sich zu mir um und hob einen la n gen Skelettfinger.
    »Stirb den Flammentod!« sagte er.
    Ich hatte über dieses Phänomen schon von meinem V a ter und dem Älteren Tarl gehört – von jenem legendären Schicksal, das alle ereilt, die sich dem Willen der Pri e sterkönige widersetzen. Ich wußte sehr wenig über die sagenhaften Priesterkönige, doch ich ahnte, daß sie ex i stieren mußten, denn ich war von einer fortgeschrittenen Techn o logie nach Gor gebracht worden. Allerdings hielt ich die Priesterkön i ge nicht für Götter, sondern nahm an, daß sie normale Lebewesen waren, daß sie über die Ere i gnisse auf dieser Welt gut Bescheid wußten und den G o reanern von Zeit zu Zeit ihren Willen kundtaten.
    Auf dem Rücken meines Tarns wartete ich.
    »Stirb den Flammentod!« wiederholte der alte Mann; doch seine Stimme war unsicher geworden, sein Au s spruch hatte etwas Pathetisches.
    »Vielleicht kann kein Mensch den Willen der Prieste r könige kennen«, sagte ich.
    »Ich habe den Tod des Mädchens verfügt!« rief der alte Mann wild. »Tötet sie!« brüllte er in die Runde.
    Niemand rührte sich. Ehe ihn jemand aufhalten konnte, entriß er einem Attentäter das Schwert, ergriff es mit be i den Händen und stürzte zu Talena. Er schwankte hyst e risch, in seinen Augen stand ein wahnsinniger Ausdruck, sein Mund zuckte, sein Glaube an die Priesterkönige war zerschlagen. Der alte Mann spannte sich für den Schlag, der das Mädchen töten sollte. Doch im nächsten Auge n blick war er von einem bläulichen Schimmer umgeben, und zum Entsetzen aller schien er wie eine lebendige Bombe feuersprühend zu explodieren. Kein Laut war aus dieser flammenden Masse zu hören, die einmal ein Mensch gewesen war, und Sekunden später war alles vorbei, und ein Windhauch wehte einige Aschepartikel vom Dach.
    Pa-Kur sagte mit unnatürlich ruhiger Stimme: »Das Schwert soll über diese Dinge entscheiden.«
    Sofort ließ ich mich aus dem Sattel meines Tarns gle i ten und zog meine Klinge. Pa-Kur war angeblich der b e ste Schwertkämpfer dieses Planeten.
    Im nächsten Augenblick entbrannte ein heftiger Kampf zwischen den Attentätern Pa-Kurs und den Männern der Stadt, die die plötzliche Attacke heftig erwiderten. Sie waren hoffnungslos in der Minderzahl, aber ich wußte, daß sie sich ausgezeichnet schlagen würden.
    Pa-Kur näherte sich vorsichtig, auf seine überlegene Geschicklichkeit bauend. Trotzdem gedachte er kein R i siko einzugehen.
    Wir trafen fast über dem Körper Talenas zusammen. Die Spitzen unserer Klingen berührten sich kurz, einmal, zweimal. Pa-Kur machte eine Finte, ohne

Weitere Kostenlose Bücher