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GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde

Titel: GOR-Zyklus 01 - Gor - die Gegenerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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der Dunke l heit. Lachend rief ich seinen Namen. Doch es kam ke i ne Antwort. Nach einer vergeblichen S u che, die mich recht ärgerlich stimmte, kam ich zu dem Schluß, daß er das Objekt für mich zurückgelassen hatte. Ich nahm es zur Hand. Es kam mir kä l ter vor, wenn es auch immer noch eine gewisse Wärme ausstrahlte. Ein seltsames Ding.
    Ich nahm es mit in mein Lager und entzündete mein Feuer, das mich vor Dunkelheit und Kälte schützen sol l te. Mein Atem ging schwer. Das Herz pochte mir in der Brust. Ich hatte Angst.
    Mit langsamen Bewegungen machte ich mir eine Dose Bohnen heiß und verzehrte sie, um durch die gewohnte Tätigkeit meine Gedanken von dem u n heimlichen Brief abzulenken. Als ich ihn schließlich wieder anschaute, glühte er nicht mehr. Wie lange hatte er dort im Wald g e legen? Es war fast, als hätte das Glühen nur den Zweck gehabt, mich auf den Umschlag aufmerksam zu machen – ein Ziel, das nun erreicht war.
    Die Schrift auf dem Brief, die in das Metall eing e lassen zu sein schien, erinnerte mich an die Abbildungen von Dokumenten in meinen Geschichtsbüchern. Der U m schlag hatte keine Lasche; als ich mit dem Daumen dar ü berfuhr, blieb keine Spur zurück. Widerstrebend nahm ich den Dosenöffner zur Hand und versuchte die Metal l spitze durch den Umschlag zu drücken. So leicht der Umschlag auch zu sein schien, er setzte dem Metall W i derstand entgegen, als hätte ich es mit einem Amboß zu tun. Der Dosenöffner bog sich zur Seite, doch der U m schlag wies nicht einmal einen Kratzer auf.
    Verwirrt sah ich mir das Gebilde an. Auf der Rückseite zeigte sich ein kleiner Kreis, in dem ein Daumenabdruck zu sehen war. Ich wischte ihn an meinem Ärmel ab, doch der Fleck blieb. Ich drückte mit dem Zeigefinger darauf, doch es geschah nichts.
    Ich war des Herumrätselns müde und legte mich zu Bett. Ich konnte lange Zeit nicht einschlafen, denn ich fühlte mich seltsam allein. Ich kam wir wie das einzige lebendige Wesen auf dem Planeten vor: Es war mir fast, als läge mein Schicksal außerhalb unserer kleinen Welt, irgendwo in den fernen, fremden Gefilden der Sterne.
    Plötzlich kam mir ein Gedanke, und ich wußte, was ich tun mußte. Dieser Umschlag war kein Witz, kein Trick. Irgend etwas in meinem Innern kannte die Wahrheit, ha t te von Anfang an Bescheid g e wußt. Halb im Traum legte ich neues Holz auf das glimmende Feuer, nahm den U m schlag und drückte langsam den rechten Daumen auf den Kreis. Und wie ich es erwartet, ja, befürchtet hatte – der schei n bar aus einem Stück bestehende Brief öffnete sich kn i sternd.
    Ein Gegenstand fiel heraus – ein Ring aus rotem M e tall mit dem einfachen Zeichen ›C‹. In meiner Err e gung nahm ich kaum Notiz davon. Eine Schrift zog sich über die Innenseite des Umschlages – in den gleichen Buc h staben wie die A n schrift.
    Ich erstarrte, als ich das Datum bemerkte – der Brief war am 3. Februar 1640 geschrieben, vor über dreihu n dert Jahren. Seltsamerweise hatten wir auch heute den 3. Februar. Die Unterschrift unter dem Brief war in mode r ner Schrift gehalten.
    Ich kannte diese Schriftzüge, hatte sie ein- oder zwe i mal auf Briefen gesehen, die meine Tante au f bewahrte. An den Mann erinnerte ich mich nicht – es war die U n terschrift meines Vaters Matthew Cabot, der in meiner frühen Jugend verschwunden war.
    Der Wald um mich drehte sich; ich konnte mich nicht bewegen. Es wurde mir für einen Augenblick schwarz vor Augen. Schließlich schüttelte ich mich, biß die Zähne zusammen und sagte mir, daß ich ja noch lebte, daß ich nicht träumte, daß ich hier einen Brief in Händen hielt, der über dreihundert Jahre nach seiner Niederlegung z u gestellt war, von einem Mann geschrieben, der nach u n serer Zeitrechnung jetzt um die fünfzig sein mußte.
    Noch heute erinnere ich mich an jedes Wort di e ses Schreibens:
     
    Am Dritten Tag des Februar,
    im Jahr Unseres Herrn 1640
     
    Tarl Cabot, mein Sohn:
     
    Verzeih mir, aber es bleibt keine andere Wahl. Die Entscheidung ist gefallen. Tu, was immer Du in De i nem eigenen Interesse für richtig hältst, aber Du bist auserkoren. Du kannst Deinem Schicksal nicht entg e hen. Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute. Trag den Ring aus rotem Metall bei Dir und bring mir bitte eine Handvoll grüner Erde mit.
     
    Behalte diesen Brief nicht bei dir. Er wird vernichtet.
     
    Mit Zuneigung
    Matthew Cabot.
     
    Ich las den Text immer wieder und wurde dabei unn a türlich ruhig. Ich war

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