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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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er es Kamchak zurück, der vorgab, es sorgfältig zu betrachten. Zu meiner Verblüffung kantete er es und drehte es schließlich ganz herum. Schließlich stieß er ein Knurren aus und gab es an mich weiter.
    Ich mußte mir ein Lächeln verbeißen, denn offenbar konnte keiner der Tuchuks lesen.
    »Lies«, sagte Kutaituchik.
    Ich nahm das Stück Rencepapier, warf einen Blick darauf und wurde schlagartig ernst. Die Schrift war Goreanisch, die Zeilen verliefen abwechselnd von links nach rechts und rechts nach links. Die Buchstaben waren sehr deutlich und mit schwarzer Tinte geschrieben, vermutlich mit einer Riedfeder. Auch dies schien auf das Voskdelta hinzuweisen.
    »Wie lautet der Text?« fragte Kutaituchik.
    Die Nachricht war einfach, bestand sie doch nur aus drei Zeilen. Ich las laut vor:
     
    Findet den Mann, mit dem dieses Mädchen sprechen kann.
    Er ist Tarl Cabot.
    Tötet ihn.
     
    »Und wer hat die Nachricht unterschrieben?« fragte Kutaituchik.
    Ich zögerte, ehe ich sagte: »Sie ist unterschrieben mit: ›Priesterkönige von Gor‹.«
    Kutaituchik lächelte. »Du liest das Goreanische gut«, sagte er.
    Da begriff ich, daß beide Männer sehr wohl lesen konnten. Sie hatten mich nur auf die Probe gestellt.
    Kamchak grinse Kutaituchik an und sagte: »Er hat Gras und Erde mit mir gehalten.«
    »Ah«, sagte Kutaituchik. »Das wußte ich nicht.«
    Meine Gedanken überstürzten sich. Jetzt begriff ich, wieso ein englischsprechendes Mädchen als Überbringerin des Kragens erforderlich war. Sie war der Schlüssel, der mich in den Völkerscharen der Wagenvölker aufspüren sollte, der mir den Tod bringen sollte.
    Aber ich verstand nicht, warum die Priesterkönige meinen Tod wollten. War ich nicht für sie unterwegs? War ich nicht ihretwegen zu den Wagenvölkern gekommen, um nach dem Ei der Priesterkönige zu suchen, nach der goldenen Kugel, wie ich es mir vorstellte, nach der letzten Hoffnung ihrer Rasse?
    Und jetzt wollten sie, daß ich starb?
    Ich wollte aufspringen, aber Kamchak hielt mich am Arm fest.
    »Offensichtlich ist das keine Nachricht der Priesterkönige«, sagte er.
    »Woher willst du das wissen?« fragte ich.
    Das narbige Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, und Kamchak schlug sich auf die Knie. Er begann zu lachen. »Glaubst du, die Priesterkönige hätten es nötig, andere ihre Arbeit tun zu lassen, wenn sie wirklich deinen Tod wollten?« Er deutete auf den Kragen. »Glaubst du, Priesterkönige würden sich eines solchen Kragens und eines Mädchens bedienen? Nein, die Priesterkönige brauchen die Tuchuks nicht, wenn sie jemanden töten wollen!«
    Kamchaks Worte waren logisch, doch erschien es mir seltsam, daß jemand im Namen der Priesterkönige zu sprechen wagte. Woher wollte ich wissen, daß die Nachricht nicht doch aus dem Sardargebirge kam? Ich allein wußte von dem Krieg im unterirdischen Nest der Priesterkönige, von den technischen Rückschlägen, die sie hatten hinnehmen müssen. Wer konnte wissen, auf welch primitive Mittel sie jetzt zurückgreifen mußten? Trotzdem – Kamchak mußte recht haben. Meine Freundschaft zu Misk wog einiges auf, und stand ich nicht gewissermaßen in den Diensten der Priesterkönige?
    Aber wenn die Nachricht nicht aus dem Sardargebirge kam – woher dann? Wer steckte dahinter? Es mußte andere geben, die über meine Mission Bescheid wußten, die darauf abzielten, daß die Rasse der Priesterkönige ausstarb, andere, die ebenfalls Menschen von der Erde nach Gor holen konnten. Irgendeine andere Partei, die insgeheim die Priesterkönige bekämpfte. Aber meine Spekulationen waren zu fantastisch, und ich dachte nicht weiter darüber nach.
    Die große Frage blieb jedoch offen, und ich war entschlossen, die Antwort zu finden. Und diese Antwort lag möglicherweise in Turia.
    Inzwischen wollte ich natürlich meine Arbeit fortsetzen. Ich wollte versuchen, das Ei für Misk zu finden und es ins Sardargebirge zurückschaffen. Ich nahm an, daß jenes Rätsel und meine Mission durchaus miteinander zu tun hatten.
    »Was würdest du tun«, fragte ich Kamchak, »wenn du die Nachricht für echt hieltest?«
    »Nichts«, sagte Kamchak ernst.
    »Du würdest die Herden, die Wagen und die Tuchuks aufs Spiel setzen?« Kamchak wußte sehr wohl, daß man sich den Befehlen der Priesterkönige nicht so einfach widersetzen konnte. Ihre Rache konnte fürchterlich sein.
    »Ja«, sagte Kamchak.
    »Aber warum?«
    Er lächelte. »Weil wir miteinander Erde und Gras gehalten haben.«
    Ich

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