0283 - Flucht vom Giftplaneten
Flucht vom Giftplaneten
Sie leben inmitten ihrer Doppelgänger - sie sind Gefangene eines Meisters der Insel
von Kurt Mahr
Noch vor Ende des Jahres 2404 konnten Perry Rhodan und die Männer der CREST aus der fernen Vergangenheit in die Realzeit zurückkehren und den Herren Andromedas ein Schnippchen schlagen.
Die große Auseinandersetzung zwischen den Meistern der Insel und dem Solaren Imperium geht jedoch weiter, denn die MdI beginnen sich neuer Mittel zu bedienen, um das Imperium der Menschheit in die Knie zu zwingen.
Die Währung des Solaren Imperiums, ein überall in der Galaxis hochgeschätztes Zahlungsmittel, gerät plötzlich ins Wanken.
Falschgeld, dem selbst mit den modernsten technischen Untersuchungsmethoden nicht beizukommen ist, überschwemmt die von Menschen besiedelten Welten in Milliardenbeträgen.
Eine Wirtschaftskrise großen Ausmaßes ist sofortige Folge der Falschgeldinvasion. Insbesondere die Kolonialterraner beginnen der Regierung zu mißtrauen - und Perry Rhodans bisherige Arbeit als Großadministrator in Zweifel zu ziehen.
Aber Perry Rhodan hat noch viele, die ihm weiterhin bedingungslos die Treue halten! Da sind die Weltraumdetektive - und da ist Gucky, der die Spur zu Jagos Stern verfolgt und dafür sorgt, daß ein gefährlicher Stützpunkt der MdI auf einer Terra-Kolonie ausgehoben werden kann. Selbst sechs Terraner, die als Gefangene auf einem anderen Geheimstützpunkt der Meister mitten unter ihren Doppelgängern leben, sind nicht gewillt, aufzugeben.
Sie kämpfen weiter für das Solare Imperium und tragen mit Miras-Etrin, dem MdI, ein Psycho-Duell aus - denn ihr Ziel ist die FLUCHT VOM GIFTPLANETEN …
Die Hauptpersonen des Romans:
Homer G. Adams , Rawil Strugow , Amsel Weinstein , Koan Hun , Cole Argerty und Jörg Gansson - Die Gefangenen des Giftplaneten.
Miras-Etrin - Ein Meister der Insel.
Gershwin - Ein Adams-Duplikat.
Atlan - Lordadmiral und Chef der USO.
1.
Durch das dicke Glassitfenster schien das grünlich trübe Licht des Nachmittags. Homer G. Adams stand dicht vor der geheizten Glaswand und beobachtete, wie auf der anderen Seite ein kleiner Ammoniakberg aus dem Boden wuchs. Vor ein paar Minuten hatte es zu schneien angefangen. Innerhalb weniger Augenblicke waren die Temperaturen jenseits der geheizten Glassitwand um mehr als fünfzig Grad gesunken. Das atmosphärische Ammoniak sublimierte die Ammoniakpfützen auf der Oberfläche froren zu, scheinbar aus dem Nichts war draußen ein Ammoniakkristall gewachsen.
Faustgroß zuerst, gewann er rasch an Umfang, indem er dem noch nicht gefrorenen Gas in der Atmosphäre eine Kristallisationsfläche bot. In den fünf Minuten, seitdem er Adams zum erstenmal aufgefallen war, hatte er sich zu einem kleinen Berg entwickelt, dessen Flanken grünlich-metallisch schimmerten und der unaufhaltsam und mit beeindruckender Geschwindigkeit weiter in die Höhe wuchs. In zehn oder fünfzehn Minuten würde er die ganze Aussicht verdecken.
Was für eine häßliche Welt, dachte Adams. Um die Aussicht war es nicht schade. Wer interessierte sich schon für den Anblick von träge bleibenden grünen Giftgasschwaden?
Tabakrauch stieg Adams in die Nase. Langsam wandte er sich um, seine kurze, breitschultrige und etwas vornüber gebeugte Gestalt war ein grotesker Schatten in dem grünen Dämmerlicht, das den großen Raum erfüllte. Seine fünf Mitgefangenen hatten ihre Sessel in einer Reihe nebeneinander aufgestellt, als seien sie hierhergekommen, um ein interessantes Theaterstück zu beobachten. Rawil Strugow, ein Hüne von Mann mit einem grobknochigen Gesicht, hatte sich eine Zigarre angezündet und paffte nachdenklich vor sich hin. Rechts neben ihm saß Koan Hun, die großen, schwarzen Augen mit einem Ausdruck der Entrückung ins Leere gerichtet, wie es seine Art war. Wiederum rechts von Koan Hun hatte sich Amsel Weinstein niedergelassen und kratzte sich mit Nachdruck am Kopf wie er es immer tat wenn er sich langweilte. Links von Strugow saß Cole Argerty und gab sich den Anschein, als schliefe er, das breite Gesicht mit den wulstigen Lippen zu einer Grimasse des Wohlbehagens verzogen. Auf die linke Lehne seines Sessels stützte sich Jörg Gansson.
Dafür, daß er im Grunde genommen einen Teil eines Gefängnisses darstellte war der nahezu rechteckige Raum mit erstaunlichem Komfort eingerichtet. Den Boden bedeckte ein schwellender Kunststoffteppich, dessen grelles Gelb wohltuend gegen das
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