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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Motorfahrzeuge gab.
    Zu meiner Freude hielten sich Kutaituchik und Kamchak zurück – sie schienen das Mädchen nicht für wahnsinnig zu halten. Ich hatte befürchtet, daß sie schnell die Geduld mit ihr verlieren würden. Damals hatte ich noch keine Ahnung, daß Kutaituchik und Kamchak durchaus Grund zu der Annahme hatten, daß das Mädchen die Wahrheit sprach.
    Was sie am meisten interessierte, nämlich die Frage, wie das Mädchen nach Gor gekommen war, blieb natürlich unbeantwortet, und wir wußten schließlich, daß auch die Fremde die Wahrheit nicht wußte.
    Schließlich war Kamchak fertig, und die beiden Männer lehnten sich zurück und betrachteten das Mädchen.
    »Rühren Sie sich nicht«, sagte ich.
    Nach den Informationen, die ich bisher hatte, wußte ich nicht zu sagen, warum ausgerechnet Elizabeth Cardwell ausersehen worden war, den Briefkragen zu tragen. Der Kragen war bis jetzt noch nicht entfernt und untersucht worden.
    Miß Cardwell unterschied sich wenig von Tausenden anderer arbeitender Mädchen in den großen Städten der Erde; sie war vielleicht intelligenter als viele, vielleicht auch hübscher als manche andere, aber dem Wesen nach war sie wie jedes andere Mädchen, das sich mit einer Freundin eine Wohnung teilt und in Büros, Studios oder Läden arbeitet und in der glitzernden Stadt sein Auskommen sucht. Was dieser jungen Frau widerfahren war, hätte jeder anderen auch passieren können.
    Sie erinnerte sich noch, daß sie am Morgen aufgestanden war, sich gewaschen, angezogen und ein hastiges Frühstück zu sich genommen hatte. Sie war im Fahrstuhl nach unten gefahren, hatte die U-Bahn benutzt und ihre Arbeit als Sekretärin in einer Werbeagentur in der Madison Avenue aufgenommen. Sie erinnerte sich noch an die Aufregung, als sie zu einem Gespräch aufgefordert wurde, in dem sich entscheiden sollte, ob sie zweite Sekretärin des Leiters der Künstlerischen Abteilung werden würde.
    Im Büro des Künstlerischen Leiters war ein Fremder gewesen, ein großer, breitschultriger Mann mit großen Händen und grauem Gesicht, dessen Augen etwas gläsern wirkten. Er hatte sie erschreckt, obwohl er einen dunklen Anzug teuren Zuschnitts trug, wirkte er nicht, als sei er solche Kleidung gewöhnt. Nicht der Abteilungsleiter richtete das Wort an sie, sondern der Fremde. Er erlaubte ihr nicht, Platz zu nehmen, sondern forderte sie auf, sich aufrecht vor ihn hinzustellen. Er musterte sie unverschämt. »Heben Sie den Kopf!« sagte er, und sie gehorchte errötend.
    Ärgerlich umklammerte sie ihren Stenoblock, als er einige Schritte zurücktrat.
    »Gehen Sie mal hin und her.«
    »Nein«, sagte sie.
    Der Abteilungsleiter, der seltsam unruhig wirkte, nickte hastig. »Bitte, Miß Cardwell, tun Sie, was er sagt.«
    Elizabeth sah dem Fremden in die Augen, und sie hatte das Gefühl, daß dieser Mann schon viele Frauen so abgeschätzt hatte.
    Das machte sie wütend, aber sie gehorchte.
    »Sind Sie zufrieden?« fragte sie beißend.
    »Ja«, hatte der Mann gesagt.
    Dann erinnerte sie sich nur noch, wie sie auf die Tür zuging – und dann an einen seltsamen Geruch, der sich um sie zusammenzuziehen schien.
    Sie war auf der goreanischen Prärie wieder zu sich gekommen. Ihre Kleidung war unverändert gewesen, bis auf den breiten Lederkragen, den man ihr um den Hals genäht hatte. Und dann war sie einige Stunden ziellos durch die Prärie gewandert, bis die zwei Reiter sie aufgegriffen hatten.
    »Der Kragen«, sagte Kamchak, »stammt aus Turia.«
    Kutaituchik nickte.
    Das war mir neu, eine willkommene Information, die mir verriet, daß die Antwort auf dieses Rätsel zumindest teilweise in der Stadt Turia zu suchen war.
    Aber wie kam es, daß Elizabeth Cardwell von der Erde einen turianischen Briefkragen trug?
    Kamchak zog seine Quiva und schob sie zwischen Kragen und Hals des Mädchens. Das Leder wurde von der scharfen Klinge mühelos getrennt.
    Kutaituchik und ich sahen aufmerksam zu, als Kamchak nun vorsichtig den Kragen ausbreitete und ein dünnes, zusammengefaltetes Papier herauszog, Rencepapier, das aus den Fiebern der Rencepflanze hergestellt wird, die hauptsächlich im Voskdelta zu finden ist. Ich hielt diesen Umstand für nicht weiter bedeutsam, aber natürlich dachte ich gleich an Port Kar, an die verrufene Hafenstadt, die Anspruch auf das Delta erhebt und auch die Fabrikation des Rencepapiers beherrscht.
    Kamchak reichte Kutaituchik das Papier, der es nahm und verständnislos zu betrachten schien. Schweigend reichte

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