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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wieder nach rechts.
    »Fünfzehn!« rief der Schiedsrichter, und ich beugte mich vor und spornte meine Kaiila an.
    Ich ritt sofort in höchstem Tempo los, denn ich durfte keinen Schlag verlieren. Auch wenn ich Glück hatte und Albrechts Zeit erreichte, gehörte Elizabeth den Kassars, denn Conrad hatte Kamchak klar besiegt. Es ist natürlich gefährlich, ein hakenschlagendes Mädchen mit voller Geschwindigkeit anzureiten, denn es ist dann schwer, das Tier herumzureißen, sollte das Mädchen überraschend ausweichen. Aber ich konnte Dinas Lauf abschätzen, zwei nach links und einen Schwenk nach rechts; also lenkte ich die Kaiila mit vollem Tempo auf einen vorausberechneten Treffpunkt zwischen Dina und Bola zu. Die Primitivität ihres Laufes überraschte mich, und ich wunderte mich, wieso so ein Mädchen selten in weniger als zweiunddreißig Schlägen eingebracht worden war, wieso sie vierzigmal sogar die Lanze erreicht hatte.
    Gleich wollte ich die Bola werfen, wenn sie den zweiten Haken nach links machte. Doch dann dachte ich an die Intelligenz, die aus ihren Augen geschimmert hatte, an ihre Zuversicht, und ich setzte alles auf eine Karte, auf den ersten Bruch ihres Zwei-links-einmal-rechts-Schemas, hoffte auf einen überraschenden Rechtshaken. Ich hörte ihren verblüfften Aufschrei, als sich die Bola um ihre Schenkel wickelte; blitzschnell riß ich meine Kaiila herum, fing das Mädchen im Fallen an den Haaren auf, zerrte sie hoch und begann sie zu fesseln, während ich mein Tier zurückrasen ließ. Sekundenbruchteile, ehe ich sie zu Füßen des Schiedsrichters in den Kreis fallen ließ, hatte ich die Knoten geschlossen.
    »Zeit!« brüllte Kamchak.
    Der Schiedsrichter blickte verblüfft auf, als könnte er dem Ergebnis nicht trauen. »Siebzehn«, flüsterte er.
    Die Menge schwieg einen Augenblick und begann dann zu jubeln. Kamchak klopfte dem verwirrten Albrecht auf die Schulter.
    Dina versuchte sich aus ihren Fesseln zu befreien, die jedoch vom Schiedsrichter gleich darauf anerkannt wurden.
    Ich blickte auf Dina hinab, die sich zu meinen Füßen wand, und zerrte sie hoch. »Es sieht so aus, als könnte ich meine Bola behalten«, sagte ich.
    Ich nahm das Mädchen in die Arme und kassierte nicht ohne Freude meinen Gewinn. Es lag nicht an ihrer anfänglichen Widerspenstigkeit, daß der Kuß länger ausfiel als beabsichtigt; es hatte mit der Wirkung zu tun, die unser Kontakt gegen ihren Willen auf Dina hatte. Mit verwirrtem Blick trat sie zurück.
    Kamchak lachte, während Elizabeth mich zu meiner Verblüffung wütend ansah. Was war los mit ihr?
    »Der Wettstreit endet unentschieden«, sagte Kamchak. »Die Punkte stehen gleich.«
    »Einverstanden«, sagte Conrad.
    »Nein«, sagte Albrecht. »Es muß einen Gewinner geben.«
    »Ich bin heute schon genug geritten«, sagte Kamchak.
    »Ich auch«, bemerkte Conrad. »Kehren wir zu den Wagen zurück.«
    Albrecht deutete mit der Lanze auf mich. »Du bist herausgefordert. Lanze und Tospit. Lebendiges Ziel!«
    Dieser Sport ist der gefährlichste überhaupt – der eigene Sklave muß für den Kämpfer stehen. Er oder sie hält dabei eine Tospitfrucht im Mund, die mit der Lanze aufgespießt werden muß. Schon mancher Sklave ist dabei schwer im Gesicht verletzt worden.
    »Ich will nicht für ihn stehen!« rief Elizabeth Cardwell.
    Aber sie konnte sich nicht dagegen wehren und bezog schließlich Position, seitlich zur Reitrichtung, die Tospit vorsichtig im Mund.
    Elizabeth zeigte keine Furcht, wie ich erwartet hatte, sondern schien nur wütend zu sein. Sie rührte sich keinen Millimeter, als ich an ihr vorbeidonnerte und dabei die Tospit säuberlich aufspießte.
    Das Mädchen, das in den Hals der Kaiila gebissen hatte, stand für Albrecht.
    Mit fast verächtlicher Leichtigkeit galoppierte er an ihr vorbei.
    »Drei Punkte für jeden!« verkündete der Schiedsrichter.
    Albrecht rief: »Jetzt zur Lanzenspitze gewendet!«
    »Ich will nicht mehr reiten«, sagte ich.
    »Dann beanspruche ich den Sieg und die Frau!« brüllte Albrecht.
    So blieb mir nichts anderes übrig, als zu reiten.
    Elizabeth nahm etwa fünfzig Meter entfernt Aufstellung. Nun kam der schwierigste Lanzenstoß überhaupt. Der Reiter muß im entscheidenden Augenblick nicht nur die Frucht treffen, sondern seine Waffe auch mit der aufgespießten Tospit zurückziehen und um den Kopf der Sklavin herumschwingen lassen. Geschickt ausgeführt, ist es ein herrlicher Stoß. Doch von der Hand eines ungeschickten Reiters ist schon

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