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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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gewandert waren. Nur eine kleine, flache Kiste wollte Kamchak den Dienern Phanius Turmus' nicht überlassen, denen er am ersten Tor gegenübertrat. Er bestand darauf, den Behälter selbst zu tragen, der jetzt neben seinem rechten Knie am Tisch stand.
    Mich freute dieser Besuch sehr, denn es interessiert mich immer, eine neue Stadt kennenzulernen.
    Turia erfüllte meine Erwartungen. Es war eine Luxusstadt. Ihre Läden waren mit seltenen und interessanten Waren gefüllt. Ich roch unbekannte Gerüche. Mehr als einmal stießen wir auf Musikanten, die hintereinander die Straße entlangmarschierten und dabei spielten – wahrscheinlich waren sie unterwegs zu irgendeinem Fest. Freudig nahm ich wieder einmal die bunten Kastenfarben einer typischen goreanischen Stadt wahr, hörte zum erstenmal seit langer Zeit die altbekannten Rufe der Straßenverkäufer. Wir erregten kein Aufsehen, was mich zuerst verwunderte. Dann kam ich darauf, daß vermutlich Abgesandte der Wagenvölker jeden Frühling die Stadt aufsuchten. Wir wurden kaum beachtet, obwohl wir theoretisch Feinde Turias waren. Aber die Stadt war bisher noch nie besiegt worden; und seit über einem Jahrhundert hatte keine Belagerung mehr stattgefunden. Der Durchschnittsbürger machte sich also über die Wagenvölker keine Gedanken.
    Ich ließ meinen Blick an den Tischen des Banketts entlangwandern, die wie ein Hufeisen angeordnet waren, so daß Sklaven vor die Gäste treten und sie bedienen konnten. Natürlich bot sich so auch die Gelegenheit, im freien Mittelteil Künstler auftreten zu lassen. An einem Ende stand ein kleiner Altar für die Priesterkönige; dort brannte ein Feuer. Auf dieses Feuer hatte der Oberdiener Saphrars zu Beginn des Essens einige Brocken Korn, etwas farbiges Salz, einige Tropfen Wein geschüttet. »Ta-Sardar-Gor«, hatte er gesagt, »für die Priesterkönige Gors«, und diese Worte waren von den Anwesenden wiederholt worden. Nur Kamchak fiel in den Satz nicht ein, der das seinem Himmel nicht zumuten wollte. Ich selbst sagte die Worte in Ehrerbietung vor den Priesterkönigen und in Erinnerung an meinen Freund Misk.
    Ein Turianer, der einige Schritte von mir entfernt saß, bemerkte, daß ich die Lippen bewegt hatte, und sagte: »Ich sehe, daß du nicht bei den Wagenvölkern groß geworden bist.«
    »Nein«, sagte ich.
    »Das ist Tarl Cabot aus Ko-ro-ba«, sagte Saphrar.
    »Wie kommt es, daß du meinen Namen kennst?«
    »Man hört so allerlei«, sagte der Kaufmann geheimnisvoll.
    Ich hätte ihn weiter ausgefragt, aber er wandte sich an einen Mann hinter ihm, und ich vergaß meine Frage.
    Während auf den Straßen die Frauen verhüllt gegangen waren, was mich sehr betrübte, belohnte man uns hier um so mehr mit schönen Gesichtern. Mehrere freie Frauen saßen als Gäste am Tisch; Sklavinnen halfen bei der Bedienung. Die freien Frauen legten, wie es der prüde Kamchak empfinden mußte, schamlos ihre Schleier ab und genossen das Fest. Dadurch gewann das Bankett sehr, wenn ich mich auch des Eindrucks nicht erwehren konnte, daß dieses unverschleierte Auftreten etwas ungewöhnlich war, zumal noch in Anwesenheit von zwei Tuchukkriegern.
    Zwischen den Gängen waren verschiedene Unterhalter aufgetreten, Jongleure, Feuerschlucker und Akrobaten. Auch ein Zauberer hatte seine Tricks vorgeführt, die Kamchak besonders gefielen, außerdem ein Mann, der einen Sleen zum Takt seiner Peitsche tanzen ließ.
    Ich erhaschte einige Worte des Gesprächs zwischen Kamchak und Saphrar und erriet daraus, daß sie einen Treffpunkt zum Austausch von Waren aushandelten. Später am Abend, als mich der Paga betrunkener gemacht hatte als es eigentlich ratsam war, hörte ich eine Diskussion, die sich nur um jene Spiele drehen konnte, die Kamchak die Spiele des Liebeskrieges genannt hatte – dabei ging es um Zeit, Waffen, Schiedsrichter und dergleichen. Dann hörte ich den Satz: »Wenn sie teilnehmen soll, mußt du uns die goldene Kugel überlassen.«
    Abrupt wurde ich munter, und sofort ließ die Wirkung des Alkohols nach. Es durchlief mich wie ein Schock. Ich begann zu zittern, hielt mich jedoch am Tisch fest und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.
    »Ich kann dafür sorgen, daß sie für die Spiele ausgesucht wird«, sagte Saphrar, »aber das muß sich für mich lohnen.«
    »Wie kannst du dafür sorgen, daß sie für die Spiele ausgesucht wird?« fragte Kamchak.
    »Mein Gold sorgt dafür«, erwiderte Saphrar, »und auch dafür, daß sie nicht gut verteidigt wird.«
    Aus dem

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