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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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erfreuten Ruf, als er den Mann erblickte und der Paravaci fuhr mit gezückter Quiva herum. Der vierte Mann war jung und hatte dunkles Haar, ein einfacher Soldat, knapp zwanzig Jahre alt. Er trug die rote Robe eines Kriegers. Er stellte sich zwischen uns und die anderen.
    Kamchak musterte ihn. »Stör uns nicht, Junge. Hier haben Männer miteinander zu reden.«
    »Tritt zurück, Tuchuk!« forderte der Jüngling ihn auf und zog sein Schwert.
    Kamchak gab ein Zeichen, daß dem Soldaten ein Sack Gold hingeworfen werden sollte. Doch der Krieger rührte sich nicht. Kamchak warf ihm einen zweiten Sack Gold vor die Füße und schließlich einen dritten.
    »Ich bin Krieger«, sagte der junge Mann stolz. »Du kennst unseren Kodex.«
    »Wie du willst«, sagte Kamchak und gab seinen Bogenschützen ein Zeichen.
    Mit einem turianischen Kriegsschrei stürzte sich der junge Mann auf den Häuptling der Tuchuks, wurde jedoch im nächsten Augenblick von einem Dutzend Pfeilen durchbohrt.
    Er sank wimmernd zu Boden. Zu meiner Verblüffung bemerkte ich, daß ihn die Pfeile nur an Armen und Beinen getroffen hatten – was bestimmt kein Zufall war.
    Kamchak wandte sich an einen Krieger hinter sich. »Laß seine Wunden verbinden, damit er überlebt. Dann soll er ins Lager gebracht werden. Steckt ihn in das Lederwams eines Tuchuks und bildet ihn an unseren Waffen aus. Wir brauchen Männer wie ihn bei den Wagen.«
    Ich sah den verblüfften Blick des jungen Mannes, als er hinausgetragen wurde.
    Kamchak drehte sich um und musterte die anderen drei Männer, den ruhigen Ha-Keel, den nervösen Saphrar und den großen Paravaci.
    »Der Paravaci gehört mir!« rief Harold.
    Der Mann wandte sich ärgerlich in seine Richtung, doch er blieb, wo er war, und hielt seine Quiva in der Hand.
    Harold sprang vor. »Kämpfen wir!«
    Auf ein Zeichen Kamchaks zog sich der junge Tuchuk wutschnaubend zurück.
    »Kommt nicht näher!« rief Saphrar nervös, »oder ich vernichte die goldene Kugel!« Er zerrte das purpurne Tuch auseinander und enthüllte die goldene Kugel, die er im Arm gehalten hatte. Er hob das Gebilde über den Kopf. Mein Herz stockte. Ich streckte den Arm aus und berührte Kamchak am Arm.
    »Das darf er nicht«, flüsterte ich.
    »Warum nicht?« fragte Kamchak. »Das Ding ist wertlos.«
    »Bleibt stehen!« kreischte Saphrar.
    »Verstehst du mich nicht?« brüllte ich Kamchak an.
    In Saphrars Augen blitzte es auf. »Hört auf den Ko-ro-baner!« sagte er. »Er weiß Bescheid! Er weiß Bescheid! «
    »Macht das wirklich einen Unterschied«, wollt Kamchak wissen, »ob er die Kugel zerschmettert oder nicht?«
    »Ja – auf Gor gibt es nichts Wertvolleres, sie ist vielleicht wertvoller als der ganze Planet!«
    »Hört auf ihn!« schrie Saphrar. »Wenn ihr auch nur einen Schritt näherkommt, vernichte ich die Kugel!«
    »Ihr darf nichts geschehen!« flehte ich.
    »Warum?« fragte Kamchak.
    Ich schwieg. Ich wußte nicht, wie ich ihm die Umstände erklären sollte.
    Kamchak wandte sich an Saphrar. »Was hast du da überhaupt?« fragte er.
    »Die goldene Kugel!«
    »Aber was ist das – die goldene Kugel?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Saphrar, »aber ich weiß, daß es Männer gibt, die ein Vermögen dafür ausgeben, und …«
    »Ich«, sagte Kamchak, »würde dir nicht einmal eine kupferne Tarnmünze dafür zahlen.«
    »Hört auf den Ko-ro-baner!« beharrte Saphrar.
    »Die Kugel darf nicht zu Schaden kommen«, sagte ich.
    »Warum?« fragte Kamchak noch einmal.
    »Weil … sie ist der letzte Samenkern der Priesterkönige, ein Ei, ein Kind … die einzige Hoffnung der Priesterkönige, für sie alle … für diese Welt, für das Universum!«
    Die Männer ringsum murmelten überrascht. Saphrars Augen schienen aus ihren Höhlen zu treten. Ha-Keel blickte plötzlich auf und hatte sein Schwert ganz vergessen. Der Paravaci musterte Saphrar.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Kamchak. »Ich halte das Ding für ziemlich wertlos.«
    »Nein – bitte! « sagte ich.
    »Du bist doch nur wegen der goldenen Kugel zu den Wagenvölkern gekommen, nicht wahr?« fragte Kamchak.
    »Ja«, sagte ich zögernd.
    Die Männer ringsum sahen mich erstaunt und zum Teil feindselig an.
    »Du hättest sie gestohlen – wie Saphrar?«
    »Ja«, sagte ich. »Aber nicht wie Saphrar. Ich hätte Kutaituchik nicht getötet.«
    »Warum hättest du das getan?«
    »Um das Ei ins Sardargebirge zurückzubringen.«
    »Nicht um es selbst zu behalten oder Reichtum damit zu erlangen?«
    »Nein«, sagte

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