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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sie wissen.
    Ihre Augen sahen mich furchtsam an. »Wessen Sklavin bin ich?« fragte sie leise.
    »Der Wagen gehört mir«, sagte ich.
    Sie starrte mich sprachlos an. »Das ist nicht möglich! Der Wagen gehört einem Kommandanten.«
    »Ich bin Kommandant einer Tausendschaft.«
    Sie schüttelte wie betäubt den Kopf. »Und der Kragen?«
    »Darauf steht: ›Ich bin Tarl Cabots Mädchen‹.«
    »Dein Mädchen?«
    »Ja«, sagte ich.
    Tränen strömten ihr über die Wangen, und sie sank weinend in die Knie.
    »Es ist alles vorbei, liebe Elizabeth«, sagte ich. »Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Du bist keine Sklavin mehr. Du bist frei, Elizabeth.«
    Ich entfernte den Kragen und den Ring.
    Sie sank mir in die Arme, und wir küßten uns.
     
    In der Feuchtigkeit und Dunkelheit der goreanischen Nacht warteten die Streitkräfte Kamchaks den Zeitpunkt ab. Sie umlagerten Saphrars Anwesen; hier und dort blitzte eine Waffe im schwachen Licht der Monde, von Zeit zu Zeit war leises Flüstern zu hören.
    Kamchak, Harold und ich standen zusammen mit einigen Männern auf dem Dach eines Gebäudes, das den Außenmauern am nächsten lag.
    Hinter den Mauern hörten wir von Zeit zu Zeit die Postenrufe der Wachen.
    Vor über einer Stunde hatte ich den Wagen des Kommandanten verlassen, von einem meiner Wächter geweckt. Ich hatte Elizabeth schlafen lassen.
    Unterwegs war mir Harold begegnet, und wir hatten schnell etwas getrocknetes Boskfleisch gegessen und an einem der zahlreichen Versorgungswagen in der Stadt unseren Durst gestillt.
    Die Tarns, die Harold und ich vor einigen Tagen aus Saphrars Burg gestohlen hatten, waren in die Stadt gebracht worden und standen in der Nähe bereit, denn man hielt es für möglich, daß sie gebraucht wurden – wenn auch nur für Nachrichtenzwecke. Auch hatte man Hunderte von Kaiila in die Mauern Turias gebracht.
    Ich hörte Kaugeräusche neben mir und sah, daß sich Harold noch immer mit einem Streifen Boskfleisch beschäftigte. »Es ist fast Morgen«, murmelte er mit vollem Mund.
    Ich sah, wie sich Kamchak vorbeugte und die Hände auf die Dachmauer stützte. Er wirkte seltsam gebeugt in der Dunkelheit. Er hatte sich seit einer Viertel-Ahn nicht mehr gerührt. Er wartete auf den Anbruch der Morgendämmerung.
    »Ich würde vorschlagen«, sagte Harold, »zuerst die Tarnkavallerie über die Mauern zu schicken, und ihr dabei mit Tausenden von Pfeilen Deckung zu geben. In einer zweiten Welle würde ich dann Dutzende von Kriegern mit Seilen auf den Dächern der wichtigsten Gebäude absetzen.«
    »Aber wir haben keine Tarnkavallerie«, wandte ich ein.
    »Das ist der Nachteil meines Vorschlags.«
    Ich schloß kurz die Augen und starrte wieder zu den düsteren Befestigungsanlagen hinüber. Schließlich wandte ich mich an den Kommandanten einer Hundertschaft neben mir, der meine Armbrustschützen befehligte. »Sind irgendwelche Tarns drüben gestartet oder gelandet?«
    »Nein«, sagte der Mann.
    »Bist du sicher?«
    »Es war Mondlicht. Wir haben nichts gesehen.« Er sah mich an. »Nach meiner Schätzung befinden sich drei oder vier Tarns innerhalb der Befestigungen.«
    »Die dürfen unter keinen Umständen entkommen.«
    »Wir werden uns Mühe geben«, sagte er.
    Im Osten wurde es heller. Ich machte einen tiefen Atemzug.
    Kamchak hatte sich noch immer nicht gerührt.
    »Da – ein Tarn!« rief plötzlich einer der Männer.
    Ein winziger Fleck war am Himmel erschienen – ein Tarn, der mit voller Geschwindigkeit auf Saphrars Anwesen zuhielt. Er kam anscheinend aus der Richtung des Turms, den Ha-Keels Männer besetzt hielten.
    »Achtung – Armbrüste fertigmachen!« rief ich.
    »Nein«, befahl Kamchak. »Laßt das Tier landen.«
    Die Männer schossen nicht, und der Tarn setzte mit präzisen Flügelschlägen zur Landung an und ging auf die Spitze der Burg nieder.
    »Nun kann Saphrar vielleicht entkommen«, sagte ich.
    »Nein«, erwiderte Kamchak. »Für Saphrar gibt es kein Entkommen. Sein Blut gehört mir.«
    »Wer ist der Reiter?« fragte ich weiter.
    »Ha-Keel, der Söldner«, sagte Kamchak. »Er will mit Saphrar verhandeln – aber welche Bedingungen der Kaufmann auch anbietet, ich kann ihn überbieten, denn ich habe alles Gold und alle Frauen der Stadt zur Verfügung, und bis Sonnenuntergang habe ich auch Saphrars Armee auf unsere Seite gezogen.«
    »Aber die Tarnkämpfer können uns entscheidend schlagen«, sagte ich warnend.
    Harold lachte leise. »Die tausend Tarnreiter Ha-Keels haben heute morgen die

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