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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Überlebenschancen wohl noch geringer geworden.
    Thralls drehten die Braten über dem langen Feuer; Sklavinnen bedienten an den Tischen. Sie trugen lange weiße Wollröcke, die ziemlich fleckig waren; sie gingen barfuß und trugen das Haar im Nacken zusammengebunden, ihre Gesichter waren verschwitzt; sie mußten schwer arbeiten. Wie ich feststellte, achtete Bera sehr auf die Sklavinnen; ein Mädchen, das von einem Krieger gepackt und geküßt wurde und seine Zärtlichkeiten zu erwidern begann, wurde auf Beras Befehl von zwei Thralls in die Küche geführt, wo sie ausgepeitscht wurde. Ich vermutete, daß das Fest anders ausgesehen hätte, wenn Bera nicht dabei gewesen wäre; ihre starre Gestalt wurde von den Männern zweifellos nicht gern gesehen. Aber sie war die Frau Svein Blue Tooths. Ich sagte mir, daß sie sich normalerweise sicher früh zurückzog und Svein Blue Tooth mitnahm. Erst dann konnten die Männer die Tische zurückschieben und richtig zu feiern beginnen. Kein Jarl vermag die Männer lange in seiner Halle zu halten, wenn er sie nicht ausreichend mit Frauen versorgt. Svein Blue Tooth tat mir leid. Heute abend jedoch sah es nicht danach aus, als wollte sich Bera früh zurückziehen. Ich nahm an, daß darin einer der Gründe zu suchen war, warum die Männer so bösartig auf die Künstler reagiert hatten; allerdings waren die Torvaldsländer im allgemeinen kein leicht zufriedenzustellendes Publikum. Sie lassen sich nur durch das Kaissa und die Lieder der Skalden längere Zeit fesseln – und durch die Geschichten, die an den Tischen erzählt werden.
    Nachdem die Künstler abgetreten waren und viel Fleisch verzehrt worden war, wandte sich Svein Blue Tooth, der sich sehr geduldig gegeben hatte, an Ivar Forkbeard. »Soweit ich mitbekommen habe, glaubst du die Möglichkeit zu haben, dein Wergeld zu bezahlen.«
    »Kann sein«, sagte Forkbeard.
    In Svein Blue Tooths Augen begann es zu blitzen. Er betastete den Zahn des Hunjerwals.
    »Das Wergeld war sehr hoch«, sagte er.
    Forkbeard stand auf. »Bringt das Gold und die Saphire«, befahl er. »Und eine Waage.«
    Zur Verblüffung der Anwesenden brachten Forkbeards Männer aus dem Nebenraum Kisten und Säcke mit Gold herein – und dazu einen großen schweren Ledersack.
    Die Männer von den hinteren Tischen drängten heran; sogar die Thralls und die Sklavinnen verharrten in der staunenden Menge.
    »Platz! Macht Platz!« rief Forkbeard.
    Über zwei Ahn lang wurde Gold auf zwei Waagen gewogen – eine gehörte Forkbeard, die andere dem Hause Svein Blue Tooth. Zu meiner Erleichterung stimmten die Gewichte fast völlig überein.
    Das Gold häufte sich auf dem Boden.
    Die Augen Svein Blue Tooths schimmerten gierig.
    »Das hier sind vierzig Gewicht Gold«, sagte Svein Blue Tooths Helfer, als wollte er seinen Notizen nicht trauen. »Vierhundert Stein Gold!«
    Der Mann auf dem Thron hielt den Atem an.
    Ivar Forkbeard griff nun nach dem schwarzen Lederbeutel, öffnete ihn und schüttete einen Strom schimmernder, funkelnder Edelsteine auf den festgestampften Lehmboden – die meisten waren tiefblau, einige aber auch purpurn und weiß und gelb, die geschnitzten Saphire Shendis, von denen jeder die Form eines winzigen Panthers hatte.
    »Aii!« rief die Menge. Svein Blue Tooth beugte sich mit geballten Fäusten vor. Bera starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Schatz. Sie brachte kein Wort heraus.
    Forkbeard schüttelte den Sack. Weitere Edelsteine fielen heraus, von denen einige zu den selteneren Saphirarten gehörten – hellrosa, orangefarben, violett, braun und sogar grün.
    »Ah!« rief die Menge.
    »Wie schön!« staunte ein Sklavenmädchen, der nicht einmal ihr eiserner Sklavenkragen gehörte.
    »Wiege sie!« sagte Forkbeard.
    Ich hatte bis zu diesem Augenblick keine Ahnung gehabt, wie viele verschiedene Saphirarten es gibt – ich hatte nur die bläulichen Steine gekannt.
    Doch ich zweifelte keinen Augenblick daran, daß diese Steine echt waren. Chenbar der See-Sleen hätte darauf bestanden, daß die Gebühr für seine Rettung in echten Steinen entrichtet wurde; das war für ihn eine Ehrensache. Ebenso hätte es Forkbeard nicht gewagt, falsche Steine anzubieten – er stand über solchen Dingen, zumal er es hier mit einem Mann seines eigenen Landes zu tun hatte.
    Nun wurden auch die Edelsteine gewogen.
    Die Krieger stießen manchen Schrei des Entzückens aus. Das Gewicht der Steine entsprach dem eines korpulenten erwachsenen Mannes.
    Ivar Forkbeard stand hinter

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