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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Lebensmittel, die sie aßen, vergiftet wurden. Daß die Verantwortlichen für diese Ruchlosi g keit eines Tages mit ihren Opfern sterben würden, mag ein Trost sein.
    Die Priesterkönige dagegen, die es gewohnt sind, an die logischen Konsequenzen und sehr realistisch zu de n ken und nicht in Worten, hatten es nicht zugelassen, daß dieser Wahnsinn auch auf Gor um sich griff. Sie schr e cken nicht vor der moralischen Entrüstung von Fanatikern zurück; vielmehr versuchen sie hinter die Worte zu schauen und vermögen sie als weitgehend bedeutungslos abzutun, sie vermögen zu entdecken, was wirklich g e meint ist, was ein Mensch sich wirklich wünscht, wonach er wirklich strebt – und wenn diese Programme und pol i tischen Überlegungen stimmig sind, dann erst stellt sich die Frage, wie die sich daraus ergebende Welt beschaffen sein wird und ob sie akzeptabel ist oder nicht.
    Sinnlosem Raubbau der Ressourcen, Verschmutzung, Verschwendung – all diesen Erscheinungen haben die Priesterkönige mit ihren technologischen Beschränku n gen ein klares ›Nein‹ entgegengestellt.
    Schließlich müssen auch sie auf dieser Welt leben; deshalb ihre Tyrannei, ihre absolute Herrschaft.
    Ich blickte zum Himmel empor. Die Kurii, so verm u tete ich, hatten es in Wirklichkeit nicht auf die Erde a b gesehen, sondern auf Gor. Die Erde mochte als Sklave n planet ganz nützlich sein, doch das wahre Ziel war Gor.
    Wie konnte also der nächste Schritt aussehen? Ein Aufstand eingeborener Kurii in Torvaldsland war fehlg e schlagen. Ich war selbst dabei gewesen. Die Vernichtung Gors, die auch die Beseitigung der Priesterkönige bede u tet hätte, war verhindert worden. Ich hatte mich zu der Zeit im Stahlturm in der Tahari aufgehalten, in dem a b gestürzten Schiff, in dem sich der Vernichtungsmech a nismus befunden hatte.
    Sicher ahnten die Kurii inzwischen die wahre Schw ä che des Nestes. So hatte das Schiff mit dem gefährlichen Vernichtungsmechanismus die Verteidigungseinrichtu n gen der Priesterkönige überwinden können. Allerdings mußten die Priesterkönige längst dabei sein, ihre Position wieder zu festigen.
    Vielleicht waren die Kurii der Ansicht, daß sie so schnell wie möglich wieder zuschlagen mußten. Keine Wolke war am hellen Taharihimmel sichtbar. Vielleicht stand die Invasion unmittelbar bevor.
    Die Trommeln beschleunigten ihren Rhythmus. Ich drehte mich im Kaiilasattel um und blickte an den langen Kolonnen entlang, den Reihen aus Kaiila, Sklaven und Reitern. Ich sah die Wüste, die Wimpel, die beiden Ka s bahs, die einmal Ibn Saran, dem Salz-Ubar, und Tarna, der stolzen Banditenführerin, gehört hatten.
    Ich spürte, wie das an meinen Sattel angebundene Mä d chen die Wange gegen meinen linken Stiefel drüc k te. Ich blickte hinab, und sie hob den Kopf. »Herr?« fra g te sie.
    »Es wird ein langer Marsch«, sagte ich. »Wenn du es nicht schaffst, schleife ich dich hinter der Kaiila her.«
    Sie lächelte mich an und küßte meinen Stiefel. »J a wohl, Herr. Ich weiß, ich habe meine Strafe verdient. Ich war stolz und arrogant – und als du hilflos warst, habe ich dich verspottet. Du bist aus Klima zurückgekehrt, du hast mich zu deiner Sklavin gemacht.«
    Ihre Augen schimmerten feucht.
    Mit dem linken Handrücken drängte ich sie vom Sattel fort.
    Ich lauschte auf den dumpfen Ruf der Trommeln. Ich war begierig, den Marsch zu beginnen.
    Hassan, der einen leuchtend weißen Burnus trug, hob die Hand. Die Trommeln verstummten. Ich ritt zwischen Hassan, Haroun, dem Hohen Pascha der Kavars, und S u leiman, dem Hohen Pascha der Aretai, der eine schwarze Kaffiyeh mit schwarzer Agal trug. Hinter uns waren all die anderen Scheichs, die Anführer der Kavars, Ta'Kara, Bakahs, Char, Kashani, Luraz, Tashid, Raviri, Ti, Zevar, Arani und der Tajuks.
    Ich blickte zu den beiden Kasbahs zurück, deren Ma u ern hell in der Morgensonne leuchteten.
    Hassan senkte die Hand. Wimpel wurden gesenkt. Die Trommeln begannen den Marschrhythmus zu schlagen. Kaiilageschirr knirschte, Glöckchen klingelten, Waffen klirrten.
    Der lange Zug setzte sich in Bewegung. Neben mir, an meinem Steigbügel, lief meine Sklavin Vella.
     

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