GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Karawanenroute nach Tor marschiert werden. Unterwegs würden ve r schiedene Einheiten die Kolonne verlassen und in ihre jeweiligen Stammesgebiete zurückkehren. Nur wenige hundert Männer würden die ganze Strecke bis nach Tor zurücklegen – als Wächter für die Gefangenen, die auf den Sklavenmärkten dieser Stadt veräußert werden sol l ten. Boten waren bereits unterwegs, damit ausreichend Käfige und Ketten zur Verfügung standen. Für die Skl a vinnen galt es, genügend kosmetische Mittel zu bescha f fen. Auktionen mußten angesetzt, Daten mußten b e stimmt werden. Vorausinformationen dieser Art sind en t scheidend für den Erfolg eines Verkaufs. Ehe das erste Mädchen gefesselt auf den Block kommt, ist schon viel Arbeit getan.
An dem Marsch beteiligten sich Kavars, Ta'Kara, B a kahs, Char, Kashani, Aretai, Luraz, Tashid, Raviri, Ti, Zevar, Arani und Tajuks, welche die Rückendeckung übernommen hatten. Zu der Kolonne gehörten Hunderte von Packkaiila, von denen viele Wasser transportierten.
Das Tempo der Trommeln nahm zu.
In den beiden Kasbahs waren etwa sechshundert Fra u en gefangengenommen worden. Die Sklaven sollten in der Kolonne ziemlich weit hinten marschieren; die Fra u en mehr in der Mitte. Sie waren wertvoller als die Mä n ner.
Ich trabte mit meiner Kaiila an den Gruppen der Skl a vinnen entlang. Jedes Mädchen war mit dem linken Handgelenk an der Sklavenkette angeschlossen. Als ich meine Kaiila antrieb, spannte sich die Lederschnur, die von meinem Sattelknauf ausging und zu den gefesselten Händen eines Mädchens führte. Sie folgte meinem Tier.
Die Sklavinnen boten sich meinen Blicken stolz dar. »Kauf mich in Tor, Herr!« rief so manches hübsche G e schöpf. Ich erblickte Tafa, die in der Kasbah Ibn Sarans die letzte Nacht vor dem Marsch nach Klima mit mir verbracht hatte. Ein Stück weiter entdeckte ich Zaya, das rothaarige Mädchen, das im Palast Suleiman Paschas Zucker zum schwarzen Wein gereicht hatte. Auch sie hatte in der Oase der Neun Brunnen gegen mich ausg e sagt. In der zweiten Sklavinnengruppe entdeckte ich L a na und ihre Begleiterin, die mich im Serail Tarnas ve r sorgt hatten.
Und dann sah ich sie – sie, die einmal Anführerin von Banditen gewesen war, sie, die ich gestern nachmittag mit Hilfe meines Rings in ihrem Quartier aufgesucht und erobert hatte. Sie hatte einmal Tarna geheißen.
Sie war die dreiundzwanzigste ihrer Sklavengruppe. Ihr linkes Handgelenk war festgekettet, doch sie trat so weit vor, wie es ging, legte den Kopf an meinen Steigb ü gel und sah mich mit feuchten Augen an. »Vielen Dank, Herr«, flüsterte sie.
Ich machte Anstalten weiterzureiten. Ich hatte sie ge s tern zur Sklavin gemacht, ich hatte ihr gezeigt, was es heißt, sich einem Mann zu unterwerfen. Mit Hilfe Ha s sans hatte ich Tarna sodann in die Verliese geschmu g gelt, wo sie inmitten der anderen Sklavinnen anonym geblieben war.
Ich betrachtete das Mädchen, das mich verzückt ansah Sie hatte gestern gelernt, wie wunderbar es sein kann, von einem Mann unterworfen zu werden.
»Ich liebe es, Sklavin zu sein«, sagte das Mädchen, das einmal Tarna geheißen hatte.
Wenn sie in Tor als Sklavin verkauft wurde, bekam sie von ihrem Herrn wahrscheinlich einen anderen Namen.
Ich gab meiner Kaiila die Sporen und ritt weiter. Der Lederriemen spannte sich, und das Sklavenmädchen, das ich daran befestigt hatte, stolperte weiter. Die namenlose Sklavin, die einmal Tarna geheißen hatte, blieb im Sand kniend zurück.
Ich musterte das Mädchen an der Leine. Von allen Sklavinnen war sie als einzige bekleidet. Um den Hals zog sich ein Stahlkragen, der den Namen Hakims aus Tor trug. Diesem Manne gehörte das Mädchen. Ihr kurzes Kleid bestand aus Reptuch; ein schmutziges Gewand, das ich in den Küchenräumen Ibn Sarans gefunden hatte.
Sie hatte in der Oase der Neun Brunnen eine falsche Aussage gegen mich gemacht, sie hatte ihren Triumph genossen, als ich zu den Salzgruben von Klima verurteilt wurde. Nein, ich wollte die hübsche Vella so schnell nicht vergessen. Jetzt gehörte sie mir.
Sie hatte mich angefleht, ihr zu verzeihen, als könnte ein Wort von mir alles wiedergutmachen. Als sie vor die Füße Hakims aus Tor geworfen worden war, als sie e r kannte, wer sich hinter diesem Namen verbarg, hatte sie mich entsetzt angeblickt und dann zu lächeln begonnen.
Doch ich hatte sie schnell ihrer Hoffnungen beraubt und sie gestraft, wie es das Recht eines Sklavenherrn ist.
Sie wußte jetzt, daß sie meine
Weitere Kostenlose Bücher