GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
dich nie verlassen!« rief Ngumi. Dann schrie er auf, denn ein mächtiger Pangahieb hatte seinen Körper förmlich in zwei Teile gespalten. Ich sprang los und stach von vorn auf den Kur ein, der Ngumi getötet hatte. Der breite Kopf hielt meinem Streich nicht stand. Ich warf einen letzten Blick auf Ngumi und bemerkte, daß seine Tätowierungen, die bei einem Schriftgelehrten, einem Mann der Zivilisation, so erstaunlich wirkten, identisch waren mit den Zeichnungen auf Shabas Gesicht.
»Hilfe!« gellte eine Stimme. »Sie brechen durch!«
Ich lief zum Eingang, sprang brüllend auf die Steine und hieb gegen Arme und Pfoten, die das primitive Holzgitter anzuheben versuchten. Hastig wurden die Arme zurückgezogen. Heulend wichen Kurii zurück.
»Andere kommen über die Mauern!« rief eine Stimme.
»Bindet mich los!« vernahm ich eine Stimme. Ich eilte zu Turgus und trennte seine Fesseln durch. Er ergriff den Stoßspeer eines gefallenen Askari und stürzte sich in den Kampf. Anschließend öffnete ich mit schnellen Schritten die Fesseln der erschrocken dahockenden Sklavinnen. »Herr!« rief Janice. Vielleicht konnten die Mädchen fliehen. Allerdings waren sie innerhalb der Mauern eingeschlossen.
Ich fuhr herum und begegnete dem Angriff eines anderen Kur. Ich blockierte seinen Hieb mit der Panga und wurde von dem Aufprall ein Dutzend Fuß zurückgeschleudert. Die Hand tat mir weh. Wieder griff das Ungeheuer an, und Steinsplitter sprühten aus der Wand rechts neben meinem Kopf. Ich wich zur Seite aus und erwischte ihn mit der Panga. Ächzend trat er zurück und hielt sich den Unterleib.
»Kisu, paß auf!« rief ich.
Kisu machte kehrt, doch schon warf sich eine Gestalt zwischen ihn und den Angreifer. Ein Stoßspeer wurde dem Kur in den Leib gerammt, wieder herausgerissen und noch mehrmals zum Einsatz gebracht, bis das erzürnte, erstaunte Ungeheuer zurücktaumelte und sogleich von hinten durch einen Askari erlegt wurde.
Kisu blickte auf den Mann, der den Angreifer zurückgetrieben hatte. »Dank, mein Ubar«, sagte er. Und dann standen Kisu, der Rebell, und Bila Huruma, der Ubar des Äquatorreiches, Seite an Seite und machten sich daran, die Angriffe weiterer Kurii abzuwehren. Ich hielt meine Panga mit beiden Händen. Mir bluteten die Lippen, da ich mich an dem Dolch geschnitten hatte, den ich zwischen den Zähnen hielt. Ich blickte mich um. Dann schob ich den Dolch in meine Tunika und wischte mir das Blut aus dem Gesicht, ehe ich mich wieder in den Kampf stürzte. Von hinten attackierte ich einen Kur, der sich über einen gefallenen Askari beugte, und erlegte ihn mit einem Hieb. Einen anderen schaltete ich ebenfalls von hinten aus, indem ich seine Wirbelsäule traf. Immer neue Kurii kletterten über die Mauer. Der Druck auf das Torgitter hatte ebenfalls nicht nachgelassen, und ich lief hinüber und trieb die Kurii mit heftigen Klingenstreichen zurück. Ein Anführer fauchte und gestikulierte. Andere brachten zwei der schlanken Baumstämme nach vorn, mit deren Hilfe die Kurii zuvor die Mauern erklommen hatten. Ich legte den Kopf in den Nacken und atmete durch. Ich griff nach dem Dolch in meiner Tunika und sicherte ihn noch etwas besser im Stoff.
»Wie war es möglich, daß wir überrascht wurden?« fragte ich Ayari, der am Eingang kämpfte.
»Die Wächter an der kleinen Brücke wurden überfallen und getötet«, antwortete er. »Die Ungeheuer nahmen die Brücke ein und überquerten den Graben.«
»Ein wahres Gemetzel«, stellte ich fest.
Ich sah mich um. Die ovalen Lederschilde und die Stoßspeere der Askaris mochten bei Stammesfehden unbesiegbar sein, doch gegen die schweren und scharfen Pangas der Kurii konnten sie wenig ausrichten. Sie waren nicht mit den klobigen Äxten und schweren Schilden aus Torvaldsland zu vergleichen.
Bila Huruma schrie seinen Männern etwas zu. Er hatte seinen Schild fortgeworfen – vielleicht war er ihm auch vom Arm geschlagen worden. »Nehmt sie euch einzeln vor!« brüllte er. »Greift zu fünft an, einer lenkt ab, die vier anderen attackieren!«
»Er verbessert unsere Taktik«, sagte Ayari.
»Er ist ein Ubar«, stellte ich fest.
Ein Askari mochte sich heftiger Pangastreiche mit der Klinge seines Speers erwehren, während vier andere das Ungeheuer umschwärmten und ihre Waffen zum Einsatz brachten. Wie schon angedeutet, mußte es sich bei den Kurii im großen und ganzen um wilde Kurii handeln, die es gewöhnt waren, allein zu kämpfen. Sie mochten einander nahe sein, doch sie
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