GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor
durch!«
»Ja«, sagte Iwoso und blickte hinter sich, als erwartete sie, dort jemanden zu sehen.
»Aber dann war sie ein böses Mädchen«, fuhr Bloketu fort. »Sie war ungehorsam gegenüber einem Sleensoldaten und verlor das ganze Fleisch.«
Iwoso lachte.
»Wie heißt sie doch gleich? Cuwignaka, nicht wahr?«
»Ja«, bestätigte Iwoso.
»Ah, Cuwignaka«, sagte Bloketu, »du kannst dich wirklich glücklich schätzen, nicht die Frau eines Kaiila-Kriegers zu sein. Von ihm hättest du sicher eine schmerzhafte Strafe empfangen.«
»Er ist wieder da«, flüsterte Iwoso ihrer Herrin zu und schaute erneut nach hinten.
»Ach?« Zornig drehte sich Bloketu um.
Hci ritt auf dem Rücken seiner Kaiila herbei; er trug das Haar geflochten und ohne Federschmuck. Stumm schaute er auf die beiden Mädchen hinab.
»Folgst du uns durch das Lager?« fragte Bloketu.
»Es geht das Gerücht, daß wir mit den Gelbmessern vielleicht bald Frieden haben«, sagte Hci.
»Das Gerücht kenne ich«, erwiderte Bloketu.
»Die Gelbmesser sind unsere Feinde.« Hcis Blick fiel auf Iwoso.
»Wenn du Iwoso den Hof machen willst«, sagte Bloketu, »kannst du heute abend zum Bau kommen und dich hinsetzen und die Liebesflöte spielen. Dann entscheide ich, ob ich meiner Zofe gestatte, den Bau zu verlassen.«
»Du hast sie noch immer nicht wie eine Sklavin ausstaffiert.«
»Es ist wirklich überflüssig, Iwoso mit heraushängender Zunge zu folgen«, sagte Bloketu.
»Nicht deshalb folge ich ihr«, erwiderte Hci. »Wenn ich sie wollte, würde ich zu deinem Zelt kommen. Ich würde eine Kaiila für sie bieten und gleich eine Fessel mitbringen.«
»So redet man nicht, auch nicht als Sleensoldat!« rief Bloketu.
»Heute früh«, sagte Hci, »seid ihr beide mit Watonka aus dem Lager der Isanna geritten.«
»Er hat uns bespitzelt!« rief Iwoso.
»Ihr traft euch mit anderen Reitern«, fuhr Hci fort. »Ich habe die Spuren gefunden. Was habt ihr getan?«
»Nichts«, sagte Bloketu.
»Was waren das für andere Reiter?«
»Du bist doch ein erfahrener Spurenleser«, entgegnete das Mädchen. »Sag’s uns! Gewiß hast du im Staub nach Mokassinabdrücken gesucht.«
»Niemand ist abgestiegen«, sagte Hci.
»Es waren Isanna-Jäger«, behauptete Bloketu.
»Heute früh haben keine Jagdgruppen der Isanna das Lager verlassen«, widersprach Hci.
»Oh«, erwiderte Bloketu.
»Das hatte Watonka persönlich angeordnet«, fuhr Hci fort.
»Es waren Wismahi«, sagte Bloketu.
»Nein, Krieger der Gelben Messer. Drei Kämpfer«, widersprach Hci.
»Das kannst du unmöglich wissen!« rief Bloketu unwirsch.
»Und genau zu einem solchen Anlaß würdest du die Gelbmesser-Sklavin mitnehmen«, sagte Hci und schaute auf Iwoso. »Um mit diesen Leuten sprechen zu können.«
»Sklave!« rief Iwoso aufgebracht.
»Ja, Sklave!« sagte Hci.
Bloketu schaute sich um. »Sprich nicht so laut!« sagte sie. »Du hast recht, Hci. Es waren Gelbmesser. Und Iwoso hat uns sehr geholfen. Sie kann mit ihnen sprechen, während wir nur die Zeichensprache beherrschen. Die Krieger der Gelben Messer haben sich mit Watonka in Verbindung gesetzt. Sie wollen mit den Kaiila Frieden schließen.«
»Das ist ja wunderbar!« sagte Cuwignaka.
»Kümmere dich um deine Arbeit, Mädchen«, sagte Hci zu Cuwignaka, »sonst teile ich dich zum Nähen ein.«
Zornig setzte sich Cuwignaka auf die Fersen.
»Dir ist das wahrscheinlich nicht bekannt, Hci«, sagte Bloketu, »aber Mahpiyasapa und die anderen Häuptlinge wissen Bescheid. Wegen dieser Angelegenheit wird eine Ratsversammlung stattfinden.«
»Die Gelbmesser sind unsere Feinde!« sagte Hci. »Mit denen gibt es niemals Frieden. Waren es wirklich die Gelbmesser, die sich zuerst bei Watonka meldeten?«
»Ja«, antwortete das Mädchen.
»Ich kann mir das kaum vorstellen.«
»Warum?«
»Ich kenne den Stamm der Gelben Messer«, sagte Hci, und seine Hand berührte unwillkürlich die lange Narbe an der linken Wange. »Ich habe sie kennengelernt, Lanze gegen Lanze, Knüppel gegen Knüppel, Messer gegen Messer.«
»Im Leben gibt es mehr als das Sammeln von Coups«, sagte Bloketu.
»Da magst du recht haben«, entgegnete Hci und betrachtete Iwoso, die hastig den Kopf senkte. Sie war sehr hübsch. Sie war im Alter von zwölf Jahren von Gelbmessern erbeutet worden und inzwischen alt genug, daß sich Männer für sie interessieren konnten.
»Sei unbesorgt, Hci!« sagte Bloketu lachend. »Es waren nur drei, außerdem haben wir jetzt die Zeit der großen
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