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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Frauen und Kinder«, sagte Cuwignaka und wies den Reitern den Weg, »findet ihr in dieser Richtung.«
    »Wasnapohdi!« rief einer der Krieger in diesem Augenblick. »Bist du es?«
    Wasnapohdi schien sich nicht anders helfen zu können als haltlos auf die Knie zu sinken. Sie blickte empor, und ihre Unterlippe zitterte, und ihre Augen waren voller Tränen. »Ja, Herr!« sagte sie.
    »Beeilung!« rief der Anführer der Krieger, die in die Richtung davongaloppierten, die Cuwignaka ihnen gewiesen hatte.
    Nicht entgangen war mir die Art und Weise, wie Wasnapohdi zu dem jungen Mann »Herr« gesagt hatte – nicht als allgemeine Anrede, sondern mit einer besonderen Betonung.
    »Das war Waiyeyeca«, sagte ich zu ihr.
    »Ja, Herr«, antwortete sie, und ihre Augen funkelten vor Tränen. Plötzlich verstand ich, warum sie sich im Lager vor ihm versteckt hatte. Sie hatte Angst vor ihren Gefühlen. Für mich gab es in diesem Moment keinen Zweifel – wohl ebensowenig wie für sie –, daß sie diesen Mann wirklich liebte. Ihre Augen, ihre Stimme verrieten, daß sie sich im Herzen noch immer als seine Sklavin sah.
    Auch Grunt war diese Tatsache nicht verborgen geblieben.
    Wasnapohdi richtete sich auf und schaute hinter den Reitern her. Sie streckte die Hand aus.
    »Laß mich ihm folgen, Herr«, sagte sie zu Grunt. »Bitte!«
    »Habe ich dir erlaubt aufzustehen, Sklavin?« fragte Grunt.
    Erstaunt blickte sie ihn an. Grunt versetzte ihr eine Ohrfeige, und ihr Gesichtsausdruck bekam etwas Ungläubiges. »Du gehörst nicht ihm«, sagte Grunt barsch. »Sondern mir!«
    »Ja, Herr«, sagte sie. Mit ganzem Herzen sehnte sie sich danach, Waiyeyeca zu folgen, doch sie mußte Grunt begleiten, der jetzt auf seine Kaiila gestiegen war. Ihr Wille bedeutete nichts. Sie war Sklavin.
    »Ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt«, sagte Grunt. »Manchmal lasse ich die Dinge zu dicht an mich herankommen. Ich danke euch beiden, meine Freunde, daß ihr mich zur Vernunft gebracht habt.«
    »Reite«, sagte Cuwignaka. »Es ist beinahe dunkel. Hoffentlich können viele reitend oder zu Fuß aus dem Lager fliehen.«
    »Du begleitest uns doch sicher«, sagte Grunt.
    »Nein«, gab Cuwignaka zurück.
    »Kämpfen ist Sache von Kriegern«, sagte Grunt.
    »Wir sind Krieger«, erwiderte Cuwignaka.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte Grunt.
    »Wir dir auch«, sagte ich.
    »Oglu waste!« sagte Cuwignaka.
    »Oglu waste!« gab Grunt zurück. »Viel Glück!«
    Und er ritt seine Kaiila durch das Zwielicht. Wir sahen, wie Wasnapohdi einen gepeinigten Blick in die Richtung warf, in die Waiyeyeca geritten war. Dann eilte sie neben Grunts Kaiila.
    »Er ist der einzige Mann in meiner Bekanntschaft, der das überlebt hat«, sagte Cuwignaka.
    »Für sich gesehen ist es nicht tödlich«, sagte ich. »Nur wird es im allgemeinen an Sterbenden oder Toten vollzogen.«
    »Du hast natürlich recht«, sagte Cuwignaka.
    »Grunt schien in diesem Punkt ziemlich empfindlich zu sein«, sagte ich.
    »Es hat ihm heute das Leben gerettet«, meinte Cuwignaka. »Eher sollte er sich darüber freuen.«
    »Vermutlich kann man sich daran gewöhnen«, meinte ich.
    »Scheußlich sieht es aus.«
    »O ja, bereitwillige Nachahmer wird es nicht geben.«
    »Gewiß nicht!« sagte Cuwignaka lachend.
    »Er ist ein guter Mann«, meinte ich.
    »Ja, und sehr freundlich.«
    »Ja.«
    »Ich frage mich, ob Wasnapohdi jemals begreift, wie besorgt Grunt um ihr Leben war.«
    »Irgendwann wird sie es sicher erkennen«, sagte ich. »Sie ist eine intelligente Frau.«
    »Mahpiyasapa weiß, daß das Lager verloren ist«, stellte Cuwignaka fest.
    »Ja«, erwiderte ich. »Die jungen Krieger brachten Kaiila für die Evakuierung von Frauen und Kindern.«
    »Meinst du, es werden genug Kaiila zusammenkommen?«
    »Keine Ahnung«, entgegnete ich.
    »Die Tiere werden nicht reichen«, behauptete Cuwignaka.

27
     
     
    Hauend und stechend kämpften wir eine Gruppe von Soldaten nieder.
    »Kaiila! Freunde!« schrie ich mit erhobener Lanze.
    »Tatankasa! Cuwignaka!« rief ein Mann.
    Das dünne, unregelmäßige, ausgedünnte Oval an Kriegern, etwa hundert Meter lang, öffnete sich und ließ uns ein. Im Innenkreis drängten sich Frauen und Kinder und Kaiila.
    Mahpiyasapa und seinen Leutnants war es mit der Hilfe von gebrüllten Befehlen und Signalen ihrer Kriegsstäbe und Pfeifen gelungen, eine neue Kampflinie zu bilden und einen Abwehrkreis zu formen.
    Wir zogen unsere Kaiila herum und ließen uns in die Formation

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