GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor
Reihen hervorgetreten war. Es stand im Gras, umgeben von Kriegern. Es war etwa acht Fuß groß. Es hob die zottigen Arme. Es war ein Kur. Wir würden uns an zwei Fronten wehren müssen.
Hinter mir wurde bereits gekämpft. Ich fuhr herum. Soldaten hackten auf unsere Tarnnetze ein.
»Kinyanpi!« rief jemand. »Sie kommen schon wieder!«
»Das ist das Ende«, dachte ich. »Die Kurii haben gesiegt.« Die Kurii, verbündet mit den Gelbmessern, unterstützt von den Fliegenden, den Kinyanpi, konnten nun systematisch das Ödland erforschen und brauchten bei ihrer Suche nach Zarendargar keine Behinderung mehr zu fürchten – und wenn ihnen ein ganzes Volk, der Kaiila-Stamm, im Weg stand, was machte es, wenn die ganze Nation vernichtet wurde?
Ich hörte das Kriegsgeschrei der Gelbmesser lauter werden.
Dann wendete ich meine Kaiila und ritt in den hinteren Teil des Lagers.
26
Von den Vorderhufen meiner Kaiila zur Seite getrieben, schrie eine Sklavin auf. Ein anderes Mädchen blickte angstvoll zu mir auf.
»Lauft!« schrie eine freie Frau und schnitt den Sklavinnen ihre Fesseln auf. »Bringt euch in Sicherheit!«
Ich schob meine Kaiila durch das Gedränge.
Seitlich von mir entdeckte ich Oiputake.
»Wo ist Cotanka?« rief ein Mädchen. »Ich bin Cotankas Sklavin! Wo ist er?« Es war die Sklavin, die ich mitten im Kampfgetümmel gefangen hatte.
Schräg links vor mir war ein großer Teil der Tarnbespannung heruntergerissen worden. Sklavinnen knieten dort.
Auf einen Blick war zu erkennen, daß wir bei diesem Kampf keine Chance hatten.
Die dicke Saite einer Armbrust sirrte. Ein Kaiilakrieger fiel rückwärts von seinem Tier.
»Flieht!« rief ein Mann im Vorbeireiten. »Flieht!«
Ich sah mich um. Die Gelbmesser mußten sich zunächst durch das Durcheinander der Sklaven drängen.
»Gelbmesser kommen!« rief ich und deutete nach hinten. »Gelbmesser im Westen!«
Mahpiyasapa sah sich hastig um. Dann wehrte er einen Lanzenangriff ab.
Ein dunkler Schatten raste vorüber. Mit erhobenem Schild wehrte ich den von oben herbeisirrenden Pfeil ab.
Ein Kind lief vorbei.
»Bildet Kampflinien!« rief Mahpiyasapa. »Nach Osten! Nach Westen! Frauen und Kinder zwischen die Linien!«
Hci erledigte mit geschicktem Stoß einen Söldner, der von seiner Kaiila fiel.
Das Kriegsgeschrei der Gelbmesser klang uns in den Ohren. Unsere Streitmacht war in kleine Gruppen zerfallen, unsere Front zeigte sich aufgelöst. Der Kampf wurde zu einem blutigen Gemetzel.
Ich sah Cuwignaka, der seine Kaiila verloren hatte, im Staub rollen. Ich drehte mein Tier gegen die Schulter eines reiterlosen Tiers und drückte es in Cuwignakas Richtung. Cuwignaka hatte sich bereits wieder aufgerichtet; er blutete am Kopf. Ein Gelbmesser, ein Bodenkämpfer, lief mit erhobenem Messer auf ihn zu. Die beiden Männer begannen zu kämpfen. Schließlich torkelte der Gelbmesser mit blutiger Kehle rückwärts. Cuwignaka stand mit erhobener Waffe im Staub. Ich verlor ihn aus den Augen, als zwei Krieger zwischen uns hindurchgaloppierten. Im nächsten Moment packte ich den Zügel der reiterlosen Kaiila und zerrte das schnaubende und wiehernde Tier auf Cuwignaka zu. Mein Freund zog einem gefallenen Gelbmesser die Lanze aus dem Leib und sprang behende auf den Rücken des Tiers, das ich ihm gebracht hatte.
Mahpiyasapa schaltete einen Gelbmesser mit seiner Lanze aus. »Schilde nach oben!« brüllte ich. Ein Pfeilhagel prasselte zwischen uns nieder. Riesige Flügel schmetterten über unseren Köpfen durch die Luft, der Luftzug zerrte an unserer Kleidung und ließ überall wirbelnde Staubwolken aufsteigen.
»Ich bin hier!« rief Cuwignaka.
»Ich werde Grunt finden!« rief ich durch die Staubnebel. Links von mir liefen zwei Frauen ziellos durch das Gewirr.
Ich schmetterte eine Lanze zur Seite und ließ meine Kaiila zu der Stelle traben, wo Grunt sich um die Verwundeten gekümmert hatte.
Es war ein schrecklicher Anblick. Der Boden war übersät mit Verwundeten und Toten. Ich begann mich zu fragen, ob es Überlebende geben würde. Zahlreiche Zelte waren umgerissen und verbrannt worden.
»Aii!« schrillte ein Schrei. Ich hob den Schild, aber der Gelbmesser, der angstvoll die Augen aufgerissen hatte, galoppierte an mir vorüber, ohne mich zu beachten; seine Zöpfe flatterten hinter ihm durch die Luft.
»Etwas muß da drüben sein!« sagte Cuwignaka, der sich eine halbe Kaiilalänge hinter mir befand, und deutete nach vorn.
Wir trieben unsere Tiere eine kleine Anhöhe
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