Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
dem ein durch die Finsternis schnellender Körper folgte.
    »Stirb!« hallte es von links.
    Vor der Öffnung meines Alkovens erklangen ein paar sehr häßliche Geräusche. Ich wartete im Innern ab, die Quiva in der Hand. Falls jemand versuchte, hier einzudringen, wäre es in der Finsternis ziemlich leicht, einen Hieb gegen Kopf oder Hals zu führen.
    Ich lauschte.
    Draußen ertönte nur wenig Lärm. Ich hörte einen Mann keuchen, jemand hustete und spuckte aus. Dann rang jemand nach Atem, jedoch ziemlich erfolglos, wie es schien. Das Husten rief in mir die Vorstellung hervor, wie sich ein Mund mit Blut füllte. Sicher befanden sich beide Männer unmittelbar vor dem Alkoveneingang, vielleicht einander in den Armen liegend, vielleicht auch nur einander stützend. Ich fragte mich, ob sie überhaupt begriffen, was da geschehen war, oder ob jeder von ihnen glaubte, daß er es mit Tarl aus Port Kar zu tun hatte. Dann hörte ich, wie ein Körper den zweiten Stich empfing. Beide Männer schienen zur Seite zu fallen; einer setzte sich kriechend in Bewegung, allem Anschein nach der Mann, der von links gekommen war. Eine Klinge schabte über den Stein. Ihr Besitzer hustete und sank dann mit einem Aufstöhnen zu Boden. Von dem Messer war nichts mehr zu hören. Es war eine kurze Reise gewesen. Der Boden wäre klebrig. Man würde ihn am Morgen reinigen müssen.
    Ich lauschte weiterhin angestrengt. Nichts war zu hören.
    Die beiden Männer waren von durchschnittlichem Geschick gewesen, da hatte ich keinen Zweifel. Sie hatten ihr Geschäft verstanden. Eine solche Aufgabe übertrug man keinen Anfängern. Sie hatten einfach nur ihr Opfer verwechselt.
    Ich lauschte noch geduldig ein paar Ehn lang. Vor dem Alkoven war es still.
    Und es blieb auch still.

26
     
     
    »Pst!« zischte der Bursche in dem Hauseingang.
    Einen Augenblick später erkannte ich ihn: Es war der kleine Achiates, der Besitzer des schäbigen Insula, in dem ich wohnte und das nur einen Steinwurf von Ludmillas Freudenhausgasse entfernt lag.
    Ich trat zu ihm. Die vierzehnte Ahn war längst vorbei; es war bereits später Nachmittag. Ich hatte, nachdem ich unerkannt aus dem Tunnel verschwunden war, in einer Paga-Taverne den Morgen abgewartet und dann den Sklavenhändler Tenalion beim Wort genommen und ihm einen Besuch abgestattet. Genauer gesagt, einer neuen, noch namenlosen Sklavin, die ihr Leben im Lager der Alar fast schon vergessen hatte. Ich dachte noch immer an ihre Leidenschaft, die Weichheit ihrer Lippen, ihre Bereitwilligkeit und ihre Begeisterung.
    »Es ist doch sicher nicht schon wieder die Miete fällig?« fragte ich.
    »Komm schon, komm aus dem Licht heraus!« flüsterte er.
    Ich trat in den dunklen Eingang. Er sah sich auf der Straße um und zog schnell den Kopf zurück.
    »Was ist denn los?«
    »Was hast du angestellt?«
    »Nichts!« Ich halte es grundsätzlich für eine gute Regel, seine Unschuld mit Nachdruck zu beteuern.
    »Komm, sag schon!«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, erwiderte ich. »Ich habe einiges unternommen. Denkst du an etwas Bestimmtes? Ist das Zimmer beschädigt worden?« Ich hatte die Befürchtung, daß Hurtha mit der Axt geübt hatte. Eine weitere besorgniserregende Möglichkeit war natürlich, daß er einen anderen Mieter – unabsichtlich oder völlig bewußt – geköpft hatte, vielleicht jemanden, der so mutig war, sich über die öffentliche Deklamation von Gedichten im Treppenhaus zu beschweren. Hurtha hatte die Gewohnheit, seine Verse lautstark zu schmieden. Doch das wäre etwas gewesen, das er getan hatte, nicht ich.
    »Nein«, sagte Achiates nervös.
    »Gut.«
    »Sie warten auf dich.«
    Eine freie Frau ging vorbei, einen Sack Suls auf dem Rücken.
    »Hurtha und die Sklavin?« fragte ich und mußte blinzeln. Vielleicht hatte ich in der vergangenen Nacht nicht genug Schlaf bekommen. Eigentlich hatte ich gar nicht geschlafen.
    »Nein!« sagte er.
    »Willst du die Miete erhöhen?«
    »Nein!«
    Aber mir war das Aufleuchten in seinen Augen nicht entgangen. Das hätte ich nicht sagen dürfen. Vermutlich war der Schlafmangel daran schuld. Man muß vorsichtig sein, wenn man mit Vermietern spricht. Man darf ihnen keine Ideen in den Kopf setzten. Am besten ist es, sich oft und laut zu beschweren, damit sie in der Defensive bleiben, so daß allein der Gedanke, unter solchen Umständen die Miete zu erhöhen, als unvorstellbare Unverschämtheit erscheint.
    »Und wer wartet dann?« Auf der Straße ging eine Sklavin vorbei. Ihr

Weitere Kostenlose Bücher