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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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gingen langsam auf die Straße zu. Die meisten der Flüchtlinge hatten sie bereits erreicht oder hielten sich in ihrer Nähe auf. In meiner Schwertscheide ruhten die Passierscheine und die Briefe, die mir der Hauptmann überreicht hatte, Torcodinos neuer Beherrscher. Die Briefe trugen seine Unterschrift. Man konnte sie mühelos entziffern. ›Dietrich von Tarnburg.‹ Mein Blick fiel auf den kleinen Kerl mit dem Schnurrbart und den schmalen Augen. Anscheinend hinkte er etwas hinterher. Zu diesem Zeitpunkt verschwendete ich keinen Gedanken daran.

17
     
     
    »Aus dem Weg! Na los!« rief der Kutscher. Er saß auf dem Kutschbock, der von der mit Sitzbänken ausgestatteten Transportfläche durch einen Spalt getrennt war. Die beiden Räder waren sehr schmal, hatten Metallspeichen und erreichten eine Höhe von etwa zwei Metern. Das Zugtier war ein Tharlarion, jedoch eine Züchtung mit einer geringeren Schulterbreite als die gewöhnlichen Kampftharlarion, die die Lanzenreiter der schweren Kavallerie benutzten.
    »Reiche Tarsk«, knurrte ein Mann und trat beiseite.
    »Aus dem Weg!« brüllte der Kutscher und ließ die Peitsche knallen. Die Ankunft der Überlandkutsche wurde zusätzlich von zwei bimmelnden Glöckchen verkündet, die vor den Rädern an hervorspringenden Leisten angebracht waren. Dann hatten wir uns einen Weg zwischen den Flüchtlingen hindurch gebahnt und fuhren wieder schneller.
    »Ich habe nicht den Eindruck, daß hier im Augenblick viele Schätze transportiert werden«, sagte Hurtha.
    »Da hast du zweifellos recht«, erwiderte ich, »und der Verkehr fließt nur in Richtung Ar.«
    »Ob die Cosianer diese Route nehmen?«
    »Schon möglich. Es ist der kürzeste Weg zwischen Torcodino und Ar.«
    Boabissia stand vorn auf dem Wagen, hielt sich an der Querstange fest und blickte in die Ferne. Der Fahrtwind blies ihr Haar nach hinten.
    Ich stieß Hurtha an. »Siehst du den Soldaten da vorn?«
    »Ja«, sagte er und drehte sich um, um besser sehen zu können.
    »Er trägt die Uniform Ars.«
    »Das sind beruhigende Neuigkeiten«, sagte ein Mann, der rechts von mir saß. In der letzten Zeit hatten wir nur wenige solcher Uniformen gesehen.
    »Willst du nach Ar?« fragte ein anderer Passagier, der mir gegenübersaß. Es war der kleine Bursche mit dem Schnurrbart.
    »Ja.«
    »Hast du Papiere?«
    »Nein. Warum?«
    »Vermutlich kann Ar nicht alle Flüchtlinge aufnehmen«, sagte er. »Wie sollte es auch? Zweifellos braucht man Papiere. Und die könnten ihr Gewicht in Gold wert sein.«
    »Schon möglich«, erwiderte ich.
    Er beugte sich verschwörerisch vor. »Hast du Wertsachen dabei?« fragte er im Flüsterton.
    »Nein«, sagte ich. Doch meine linke Hand bewegte sich wie von einem eigenem Willen beseelt auf die Schwertscheide zu, bis ich die Bewegung bewußt unterließ.
    »Ist vielleicht auch besser so.«
    »Warum?«
    Er legte die Hand an die rechte Mundseite. »Siehst du den Kerl am Ende deiner Bank? Das ist Ephialtes«, raunte er. »Der berüchtigte Dieb aus Torcodino. Nimm dich vor ihm in acht.«
    »Vielen Dank.« Solche Warnungen sind immer nützlich.
    Der Mann nickte und lehnte sich wieder zurück. Ich beschloß, diesen Ephialtes im Auge zu behalten.
    Im hinteren Teil der Überlandkutsche gab es einen von einem Holzgitter abgetrennten Stauraum für Gepäck. Dort hatte ich Feiqa deponiert. Das war durchaus angebracht, denn sie war mein Besitz. Sie lag in Ketten. Zwar befürchtete ich nicht, sie könnte einen Fluchtversuch unternehmen, aber es ist gut, wenn man seine Mädchen gelegentlich fesselt.
    Ich stand auf und trat an Boabissias Seite.
    »Ich kann es gar nicht erwarten, Ar zu sehen«, sagte sie.
    »Wenn du hoffst, Ar zu erblicken, bist du aber ein paar Tage zu früh dran«, sagte ich. »Sieh mal da: Sklavinnen!« Sie ruhten sich am Straßenrand aus, während wir vorbeiratterten.
    »Man könnte ihnen ruhig etwas zum Anziehen geben«, meinte Boabissia.
    »Der Tag ist warm«, erwiderte ich. »Außerdem läßt man sie oft nackt marschieren, damit sie ihre Tuniken nicht schmutzig machen.« Die Mädchen waren am Hals zusammengekettet. Sie sahen uns zu, wie wir vorbeifuhren, dann blieben sie hinter uns zurück. »Normalerweise werden auf der Schatzstraße viel mehr Sklaven transportiert.«
    »Was werde ich wohl in Ar finden?« wechselte Boabissia das Thema. Sie spielte an der Kupfermünze herum, die an ihrem Hals baumelte.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Es wäre doch möglich, daß mich ein großes Erbe erwartet«, sagte

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