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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Verteidiger die Leitern des Feindes in ausreichender Höhe – wo man die nötige Hebelkraft erreicht – ohne große Gefahr für sich selbst abwehren. Das Ergebnis ist zumeist verheerend. Die Mauerschlitze können natürlich auch als Schießscharten verwendet werden.
    Hinter uns traten noch immer Flüchtlinge aus dem Tor. Ich wandte den Blick wieder nach vorn. Etwa zwanzig Meter entfernt ragten die Wimpel von Cos auf, vermutlich über der erste Reihe der Belagerungsgräben.
    Unwillkürlich tastete ich nach der Schwertscheide mit den dort verborgenen Dokumenten.
    »Du bist nicht durchsucht worden«, sagte ein Mann neben mir. Er war ziemlich klein, trug einen Schnurrbart mit herabhängenden Enden und hatte schmale Augen. Auf dem Rücken transportierte er ein kleines Bündel.
    »Man hat viele nicht durchsucht«, erwiderte ich.
    Der Fremde setzte sich wieder in Bewegung, in Richtung der Wimpel.
    »Was sollen wir tun?« fragte Boabissia unbehaglich.
    »Los, weitergehen«, sagte ein Soldat und zeigte auf die Belagerungsgräben.
    Boabissia und ich gingen weiter, gefolgt von Hurtha, Feiqa und den anderen Flüchtlingen. »Ich glaube nicht, daß wir große Mühe haben werden, die cosischen Linien zu passieren«, sagte ich. »Man wird die Flüchtlinge vermutlich schnell weiterleiten. Aber ich weiß nicht, wie wir am besten nach Ar kommen. Wir könnten die Straße des Argentum erreichen und bis zur Viktel Aria nach Osten gehen. Von dort weiter nach Süden in Richtung Ar.«
    »Das ist die längere Route, nicht wahr?« fragte Boabissia.
    Ich nickte.
    »Warum sollen wir sie dann nehmen?«
    »Man würde nicht erwarten, daß wir diesen Weg gehen.«
    »Hast du Angst?« fragte sie mich.
    »Mir ist unbehaglich zumute.«
    »Könnten wir nicht einfach querfeldein gehen, den direkten Weg nehmen?«
    »Das täte ich auch, wenn ich allein wäre.«
    »Ich habe keine Angst«, verkündete sie.
    »Auf dem offenen Land könnten sich Sleen herumtreiben, besonders nach Einbruch der Dunkelheit.«
    Boabissia wurde blaß.
    »Davon abgesehen bist du zu hübsch.«
    »Was hat das denn damit zu tun?«
    »Möchtest du die Sklavin eines Bauern werden, die Gemeinschaftssklavin eines Dorfes? Einen Seilkragen tragen, Unkraut jäten, einen Pflug ziehen und die Nacht in einem Erdloch verbringen?«
    Sie schauderte.
    »Trotzdem sollten wir den kürzesten annehmbaren Weg nach Ar nehmen, den es gibt. Um Zeit zu sparen. Denn ich glaube, daß die Zeit sehr wichtig ist.« Ich dachte nach. »Wir werden die Oststraße nehmen.«
    »Wird sie nicht auch Schatzstraße genannt?« fragte Boabissia.
    »Ja. Wegen der Reichtümer und Sklavinnen, die oft dort transportiert werden.«
    »Darum der Name«, murmelte sie voller Unbehagen.
    »Zweifellos wirst du viele Sklavenkarawanen sehen, nicht zu vergessen die Mädchen ärmerer Kaufleute. Viele der Frauen müssen zu Fuß gehen, aneinandergekettet, manchmal mit verbundenen Augen.«
    »Großartig!« rief Hurtha.
    Feiqa schlug die Augen nieder.
    Ich hatte die Passierscheine. Nach gründlicher Überlegung schien die Schatzstraße der vermutlich beste Weg zu sein.
    »In Einerreihe weitergehen!« rief ein Soldat aus Cos, der vor einem Banner stand. »Paßt auf, wo ihr hintretet.« Man hatte den ersten Belagerungsgraben mit einem langen Brett überbrückt.
    Der kleine Mann mit den schmalen Augen und dem Schnurrbart mit den langen Enden befand sich vor uns. Er ging über die Behelfsbrücke. Ich schloß mich ihm an. Das Brett bog sich unter meinem Gewicht durch. Die anderen folgten mir.
    »Da entlang!« befahl der Soldat und wies in eine Richtung.
    Wenige Ehn später hatten wir weitere Belagerungsgräben überquert und befanden uns in Nähe der Hürden, die das Bild der hinteren Belagerungszone beherrschten. In regelmäßigen Abständen erhoben sich Beobachtungstürme, die aus Pfählen und Brettern zusammengezimmert waren; zusammengebundene Pfähle stützten eine Bretterplattform, von der aus man Torcodinos Stadttor unter Beobachtung halten konnte. Nachts würden Fackeln und Laternen an dem Belagerungswerk hängen.
    »Hier entlang«, sagte der nächste Soldat.
    Wir hatten das cosische Heerlager erreicht. Die meisten Zelte waren rund und hatten niedrige, schräg abfallende Spitzen. Viele waren hellbunt oder mit breiten Streifen und auffälligen Mustern versehen. Goreaner sind ganz versessen auf solche Dinge. Ein goreanisches Feldlager bietet oftmals einen buntscheckigen Anblick, selbst aus der Ferne. Dafür sorgen die Seide und die

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