Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
unzähligen Flaggen. Goreaner mögen auch Stoffe, die sich gut auf der Haut anfühlen, Gewürze, die den Geschmacksinn anregen, schöne, ausdrucksstarke Melodien und schöne Frauen. Damit unterstreichen sie ihre Ursprünglichkeit, ihre Lebenskraft und ihre Gesundheit. Straßen werden geometrisch angelegt, gewöhnlich von Ingenieuren mit Vermessungsschnüren.
    Wir durchquerten das Lager, wobei wir die Randbezirke nie verließen. Vermutlich dauerte es nicht lange, bis wir auf die Gegenverschanzung stießen, von den Belagerern ausgehobene Gräben, die gegen den möglichen Angriff eines Entsatzheers schützen sollten.
    Hurtha streckte den Arm aus. »Da hinten sind die Gehege der Lagermädchen.«
    Er zeigte auf ein eingezäuntes Areal, in dem mehrere kleinere Zellen und Käfige zu sehen waren. In solchen Gehegen – bei einem Heerlager dieser Größe war es vermutlich nur eines von vielen – lebten die Sklavinnen, die dem Vergnügen der Soldaten dienten. Der Goreaner verzichtet ungern auf die Anwesenheit von Frauen. Solche Mädchen werden während eines Feldzuges gewöhnlich gruppenweise von Sklavenhändlern geliefert. Die Soldaten dürfen sie in ihren Gehegen besuchen, meistens schickt man sie allerdings für die Nacht in die Quartiere der Männer. Am Morgen kehren sie dann zu ihren Herren zurück.
    »Hier entlang«, sagte der cosische Führer. »Trödelt nicht herum!«
    Das Geld des Hauptmanns trug ich in meinem Geldbeutel. Die Münzen waren alle von so geringem Wert, daß sie keine Aufmerksamkeit erringen würden.
    »Du hast mein Gedicht noch nicht bis zu Ende angehört«, sagte Hurtha.
    »Das stimmt«, entgegnete ich zögernd.
    Dann bekam ich Hurthas neueste Schöpfung in ihrer ganzen Pracht zu hören. Es nahm mehrere Ehn in Anspruch. Mit wahrer Hingabe veränderte er ständig irgendwelche Zeilen und schuf damit aus dem Stegreif verblüffende, ausufernde Variationen, die er zweifellos mit einer auf abscheuliche Weise großzügig ausgelegten, fragwürdigen dichterischen Freiheit rechtfertigte.
    »Wie hat es dir gefallen?« fragte er schließlich.
    »So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört«, mußte ich zugeben.
    »Tatsächlich?« fragte er begierig.
    »Das ist mein voller Ernst. Mit Ausnahme anderer deiner Gedichte natürlich.«
    »Natürlich. Glaubst du, es wird ein unsterbliches Werk werden?«
    »Schwer zu sagen. Machst du dir darüber Gedanken?«
    »In gewisser Weise schon.«
    »Warum?«
    »Weil es dir gewidmet ist, mein Freund.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Einmal angenommen, es wird ein unsterbliches Werk. Womit zu rechnen ist, da es sich schließlich um einen echten Hurtha handelt. Dann wärst du in der Erinnerung der Leute für alle Zeiten ein verabscheuungswürdiger, ekelhafter Faulpelz.«
    »Ich verstehe, was du meinst.«
    »Trotzdem bist du mein liebenswerter Freund, und ich kann mich einfach nicht dazu überwinden, dir das anzutun. Was also soll ich tun?«
    »Widme es doch irgendeinem erfundenen Burschen, jemandem, den du dir einfallen läßt.«
    »Ein großartiger Vorschlag!« rief Hurtha aus. Er wandte sich an einen der Flüchtlinge. »Entschuldigung. Wie ist dein Name?«
    »Gnieus Sorissius aus Brundisium.«
    »Vielen Dank.« Hurtha wandte sich wieder mir zu. »Ich widme das Gedicht Gnieus Sorissius aus Brundisium.«
    »Was?« rief Gnieus Sorissius.
    »Freu dich«, sagte Hurtha. »Du hast gerade Unsterblichkeit erlangt. Jetzt kannst du sterben.«
    »Wie bitte?« fragte Gnieus Sorissius aufgeregt. Schließlich trug Hurtha eine große Axt.
    »Aber was ist, wenn du dein Gedicht verwirfst, wenn du wie so oft zu dem Schluß kommst, daß es deinen unglaublich hohen Ansprüchen nicht genügt. Oder jemand schlägt dir so heftig auf den Kopf, daß du es einfach vergißt. So etwas geschieht öfter.«
    »Ich verstehe, was du meinst«, erwiderte Hurtha ernst. »Dann würde ich dem armen Gnieus seinen Platz in der Geschichte nehmen.«
    »Stimmt. Es ist nicht richtig, ihn auf diese Weise so sehr von dir abhängig zu machen. Stell dir nur vor, er hält sich für unsterblich und führt ein leichtsinniges Leben, fürchtet nichts, geht unbekümmert unkluge Wagnisse ein und erleidet dadurch schwerwiegende, unglückliche Niederlagen?«
    Hurtha schüttelte den Kopf. »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Du würdest dich schrecklich verantwortlich fühlen.«
    »Stimmt. Ich bin ein Bursche mit einem empfindlichen Gewissen.«
    »Oder sein Leben wäre von Unbehagen geprägt; er weiß nicht, ob du dein

Weitere Kostenlose Bücher