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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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auch im Waschraum umziehen, wenn du willst.« erlaubte er mir.
    Ich ging zwischen den beiden anderen Männern hindurch zur Toilette und schob die kaputte Tür beiseite. Sie warteten draußen, als hätten sie Respekt vor meiner Privatsphäre.
    Ich schaltete das Licht ein. Ich nahm den Schmuck ab, den ich um Fußgelenk und Hals getragen hatte. Dann langte ich an meinen Rücken, hakte den scharlachroten BH auf und schlüpfte heraus. Ich sah meine Brüste an. In dem winzigen Stück Seide, das ich anziehen sollte, war ihre Form und ihr Reiz nicht zu übersehen. Dann zog ich Strümpfe und Rock aus. Bis auf den Lederriemen mit den Glöckchen um mein Fußgelenk war ich nackt. Ich fühlte mich fremd hier, nackt in der Damentoilette der Bibliothek. Dann zog ich das kleine Stück Seide über meinen Kopf.
    Offensichtlich hatten sie mein Zimmer durchsucht und es gefunden. Sie schienen alles über mich zu wissen. Vielleicht war es ihr Job, mich auszuspionieren. Vielleicht gab es wenig über mich, dass sie nicht schon wussten. Sie wussten ja sogar von dem Stück Seide, das jetzt meinen Körper bedeckte, und das war mein bestgehütetstes Geheimnis.
    Ich schaltete das Licht in der Damentoilette aus und ging, mit leisem Klingeln der Glöckchen an meinem Fußgelenk, zurück.
    »Bleib dort stehen.« sagte der Mann.
    Ich tat es.
    »Jetzt dreh dich langsam vor uns.« sagte er.
    Ich gehorchte.
    »Gut.« sagte er.
    Ich sah ihn an.
    »Knie nieder« forderte er.
    Ich kniete nieder.
    »Bei deinem Tanz«, stellte er fest, »warst du ver ängstigt.«
    »Ja.« sagte ich.
    »Dennoch«, sagte er, »ist es offensichtlich, dass du nicht ohne Talent bist, vielleicht hast du sogar beachtliches Talent.«
    Ich war still.
    »Aber es ist auch offensichtlich, dass du dich zurückgehalten hast, dass du wie eine typische Frau von der Erde versuchst, Männer zu täuschen, dass du ihnen nicht alles gibst, was du hast. Das ist dir jetzt nicht länger erlaubt.«
    »– von der Erde?« fiel ich ihm ins Wort.
    »Frauen sehen gut aus in Kleidung, wie du sie trägst.« fuhr er fort, ohne darauf einzugehen. »Sie entspricht ihnen.«
    Wieder ich war still. Es war dunkel in der Bibliothek, aber natürlich nicht vollkommen dunkel. Es gab viel Schatten aber auch hellere Stellen, dunkle und hellere Bereiche. Auf den Platz, an dem wir uns befanden fiel Mondlicht und das Licht einer etwa hundert Fuß entfernten Straßenlaterne. Sie stand am westlichen Ende des Parkplatzes, am Bürgersteig, hauptsächlich wohl, um die Straße neben der Bibliothek zu beleuchten. Vor dem Haupteingang endet eine Straße.
    Es war Frühling, aber ich hatte die Anzeichen dafür noch nicht bemerkt. Das Gebäude war warm.
    »Bist du eine ›Frau‹«, fragte der Mann.
    »Ja.« antwortete ich.
    Wieder fiel mir nichts weiter zu sagen ein. Er hatte mich das schon vor Monaten gefragt, auf dem Gang, während unserer ersten Begegnung. Ich nahm an, dass meine Antwort zutraf, in gewissem Sinn.
    »Es ist leicht genug, das von einer Frau zu bekommen.« sagte er.
    Ich sah ihn verblüfft an.
    »Bist du eine Intellektuelle?« fragte er weiter.
    »Nein.« antwortete ich, genauso, wie ich während unserer ersten Begegnung vor langer Zeit geantwortet hatte.
    »Und doch gibt es unter den privaten Büchern in deiner Unterkunft solche wie Rosovtzeffs ›Geschichte der antiken Welt‹ und Mommsens ›Geschichte Roms‹.« sagte er. »Hast du sie gelesen?«
    »Ja.« antwortete ich.
    »Die werden beide nicht mehr aufgelegt.« sagte er.
    »Ich kaufte sie in einem Antiquariat.« entgegnete ich.
    Er hatte »Unterkunft« gesagt und nicht zum Beispiel »Zimmer« oder »Appartement«. Das erschien mir merk würdig. Auch war jetzt, als er länger als jemals zuvor gesprochen hatte, sein Akzent hörbar. Aber ich konnte ihn immer noch nicht zuordnen. Ich war sicher, dass seine Muttersprache nicht Englisch war. Ich wusste nicht, wo er herkam. Ich war noch nie auf einen Mann wie ihn gestoßen. Ich hatte nicht gewusst, dass es sie gab.
    »Frauen wie du«, sagte er, »benutzen solche Bücher mehr als Kosmetik und Ornament, mehr als intellektuelle Verzierung. Sie bedeuten dir nicht mehr als dein Lippenstift und Lidschatten, als der Tand in deinem Schmuckkasten. Ich verachte Frauen wie dich.«
    Ich sah ihn erschrocken an. Ich verstand seine Feindseligkeit nicht. Er schien mich oder die Art von Frau, der ich seiner Meinung nach entsprach, zu hassen. Ich fürchtete, dass er mich nicht verstehen wollte. Er schien nicht erkennen zu wollen,

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