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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Kleidung getragen, die keine Geräusche von sich gab, eine langärmlige Bluse, eine dunkle Strickjacke, einen glatten Rock, dunkle Strümpfe und Schuhe mit niedrigen Absätzen. Solche Kleidung wurde uns in unserer Kleiderordnung vorgeschrieben, die an der Wand unseres Aufenthaltsraums ausgehängt war.
    Aber jetzt lagen die Dinge völlig anders. Es war nicht mehr heller Nachmittag. Es war spät in der Nacht. Niemand anderer war hier. Wir waren allein, völlig und erschreckend allein. Ich kniete jetzt nicht in Bluse, Pullover und Rock vor dem Mann. Ich kniete halbnackt vor ihm, mit Schmuck und mit einem seidenen Gewand bekleidet.
    »Erinnerst du dich an Harpers ›Wörterbuch klassischer Literatur und Altertümer‹?« fragte er mich.
    »Ja.«
    »Erinnerst du dich an das Stück Papier in dem Buch?«
    »Ja.«
    »Was stand darauf?«
    »›Ich bin eine Sklavin‹ stand darauf.«
    »Sag’ es.« befahl er.
    Ich sagte die Worte. Er langte hinunter, packte mich am linken Arm, zog mich auf meine Füße und dann weiter den Gang hinunter zum offenen, nördlichen Teil der Bibliothek, in die Nähe des Schalters für Nachschlage werke. Dort angekommen ließ er mich frei.
    »Knie nieder.« befahl er.
    Ich kniete mich auf den Teppichboden. Ohne nachzu denken drapierte ich den schleierartigen Rock um mich, bis er eine reizvolle, kreisförmige Form hatte. Er lächelte. Ich sah zu Boden. Der dritte Mann kam zu uns, trat an einem der Tische und öffnete dort einen Attaché-Koffer.
    »Haben Sie mich tanzen gesehen?« fragte ich.
    »Sieh her.« befahl er.
    Ich tat es.
    »Ja.« sagte er.
    Ich sah unglücklich zu Boden. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mich jemand tanzen sehen würde, beson ders nicht so, wie ich heute Nacht getanzt hatte.
    »Aber du hast vor dem Ende des Tanzes aufgehört, ohne Erlaubnis«, fuhr er fort, »deshalb wirst du jetzt noch einmal tanzen.«
    Ich sah erschrocken zu ihm auf.
    »Und«, sagte er, »das wird das erste Mal sein, dass du bewusst vor Männern tanzt.«
    »Woher wissen Sie, dass ich noch nie vor Männern getanzt habe?« fragte ich.
    »Denkst du, dass wir haben dich nicht überwacht haben«, sagte er, »dass wir nicht alles über dich wüssten?«
    »Ich kann vor Männern nicht tanzen.« sagte ich.
    Er lächelte.
    »Ich werde nicht tanzen.« sträubte ich mich.
    »Steh auf.« befahl er.
    Ich stand auf. Der Mann am Tisch legte das Band in das Tonbandgerät.
    »Du wirst mit dem Anfang beginnen«, sagte er, »und uns den gesamten Tanz vorführen, von Anfang bis Ende.«
    »Bitte nicht.« flehte ich.
    Ich konnte den Gedanken, den schrecklichen Gedanken nicht ertragen, mich vor Männern wie diesen in der Schön heit des Tanzes zu verlieren. Ich hatte nicht im Traum daran gedacht, dass solche Männer mich jemals tanzen sehen würden. Das war völlig undenkbar gewesen. Ich hätte es nicht einmal gewagt, mich vor gewöhnlichen Männern zu zeigen, vor alltäglichen, ungefährlichen, harm losen, gewöhnlichen, angepassten Männern, Männern von der Art, wie ich sie kannte. Wer konnte wissen, auf welche Gedanken diese Männer kommen könnten, wozu sie angeregt werden könnten zu tun, was sie von mir fordern würden?
    Der Mann drückte den Knopf am Tonbandgerät und ich tanzte. Das Band dauerte 11 Minuten und 17 Sekunden. Das Stück war gut, in seine melodischen Linien und seiner Stimmung. Es war eines meiner Lieblingsstücke. Aber noch nie hatte ich in einer derartigen Panik zu ihm getanzt. Noch nie hatte ich vor Männern zu ihm getanzt. Dann endete es mit einem Wirbel, ich drehte mich noch einmal und sank vor den Männern auf die Knie, den Kopf gesenkt, meine Hände auf meinen Schenkeln, in der passenden Endposition für solch einen Tanz. Ich glaube, ich war niemals vorher so tief betroffen von der Bedeutung dieser Endposition, sie entsprach der Schönheit des Tanzes und präsentierte die Tänzerin in einer Körperhaltung der Unterwerfung.
    »Du wirkst verängstigt.« sagte er.
    »Ja.« antwortete ich.
    Er holte ein kleines, weiches Tuch aus seiner Tasche. Er reichte es mir und ich nahm es.
    »Erkennst du das?« fragte er.
    »Ja.« sagte ich ängstlich.
    Es war das winzige Stück Seide, das ich mir vor langer Zeit genäht und nur ein einziges Mal, in der von Kerzen erhellten Verschwiegenheit meines Schlafzimmers, getragen hatte.
    »Zieh deine Sachen aus und lege es an.« befahl er. »Lass die Glöckchen am Knöchel, sie helfen uns, auf dich zu achten.«
    Ich sah ihn protestierend an.
    »Du kannst dich natürlich

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