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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ein kleines Gerät in seine Tasche.
    ›Die Tür‹, dachte ich verzweifelt, ›ist jetzt auch dicht. Sie verriegeln Tür für Tür!‹
    Zweifellos könnten sie genauso leicht mit Hitze Türen öffnen. Diese Technik erschreckte mich. Ich drehte mich wieder um und flüchtete dorthin zurück, wo ich ursprüng lich überrascht worden war. Links war jetzt der Rückgabe schalter, der Auskunftsschalter vorn und rechts von mir. Ich drehte mich unvermittelt nach links und floh den hallenähnlichen Gang zwischen den Regalen und den Toiletten entlang. Am Ende des Gangs erspähte ich noch einen Mann. Ich glaube, das war der, der mir zuerst gefolgt war. Ich lief nach links, um mich auf der Damentoilette einzuschließen, aber die Tür hing schief in den Scharnieren. Ich hatte nichts brechen gehört. Sie mussten es wieder mit ihrem Hitzegerät getan haben. Die Tür konnte mir nichts nützen! Dort konnte ich mich nicht verstecken! Ich schluchzte in meiner Not auf.
    Aber dann fiel mir ein, dass ich ertappt worden wäre, wenn ich mich dort versteckt hätte. Sie hätten diese Tür sicher genauso leicht geöffnet, wie sie die anderen Türen geöffnet und versperrt hatten. Warum hatten sie dann diese Tür mit Gewalt geöffnet? Niedergeschmettert erkannte ich, sie hatten sich amüsiert und mir zeigen wollen, dass es dort kein Versteck für mich gab!
    Gleichzeitig war das auch symbolisch. In meiner Kultur betraten Männer die Damentoilette einfach nicht. Diese Grenze durften sie nicht überschreiten. Es war ein Platz, wo Frauen hingehen und sich sicher fühlen konnten. Aber jetzt wurde mir gezeigt, dass es diese symbolische Sicherheit, diese armselige Erfindung der Konventionen, für mich nicht mehr gab. Es gab kein Versteck! Es gab keinen sicheren Platz! Diese Männer, fürchtete ich, kamen von dort, wo Frauen, oder Frauen einer bestimmten Art, nicht sicher waren. Sie kamen von dort, wo Frauen von ihnen überallhin verfolgt werden konnten.
    Ich floh den hallenähnlichen Gang zurück zum Auskunfts schalter und blieb plötzlich, mit lautem Klingeln der Glöckchen kurz vor dem Ende des Gangs stehen. Gehetzt sah ich mich um. Ich hatte Angst, unversehens einem der Männer in die Arme zu laufen. Ich warf einen Blick über meine Schulter. Der Verfolger kam näher. Ich wandte mich nach rechts, wieder zum Haupteingang zurück. Vielleicht versperrte der erste Mann, den ich als ersten gesehen hatte, den ich kannte, ihn nicht mehr! Aber er war immer noch da! Ich schrie in meiner Not auf, rannte über die offene Fläche, am Auskunftsschalter und dem Büro vorbei, hinter die Zeitschriftenregale zum Lesesaal in Richtung der Haupthalle. Diese Tür war auch versperrt. Ich versuchte, einen der kleinen Sessel anzuheben, um ihn durch eines der hohen, schmalen Fenster zu werfen, aber er war zu schwer für mich und der Mann war außerdem jetzt dicht hinter mir. Selbst wenn ich den Sessel hätte hochheben können, hätte er mich eingeholt, bevor ich das rettende Fenster erreicht hätte.
    Wieder rannte ich zurück zur Hauptabteilung der Bibliothek. Die Männer, so schien es, hatten keine Eile, mich einzufangen. Sie ließen mich rennen, vielleicht, um mich fühlen zu lassen, wie vergeblich das war. Ich überquerte die offene Fläche des Zentralabschnitts der Bibliothek und rannte die eiserne Treppe mit dem Holzgeländer hoch zur oberen Etage mit den Biographien und der Belletristik. Meine bloßen Füße machten ein seltsames Geräusch, als sie die Stufen berührten. Ich fragte mich, ob sie jemals mit bloßen Füßen erklommen worden waren. Ich glaubte es nicht. Die geriffelte Oberfläche der Stufen fühlte sich merkwürdig an.
    Meine Sohlen erreichten die oberste Stufe. Hier begann wieder der Teppichboden. Ich floh den Gang hinunter. Ich hörte, wie ein Mann langsam hinter mir heraufkam und versteckte mich zwischen zwei Regalen, die quer zum Gang standen. Meine Knöchel bewegten sich leicht. Sofort war das leise Klingeln der Glöckchen zu hören. Das würde mich verraten! Ich musste weiter! Ich sprang hoch, schrie auf und flüchtete wieder, irrational, erschreckt, verzweifelt, weinend, mit jedem Schritt die Glöckchen zum Klingen bringend, dieses Mal weg vom Ende des Ganges, wo ich den Mann vermutete. Dann versteckte ich mich wieder zwischen zwei Regalen und versuchte fieberhaft in der Dunkelheit, die Glöckchen loszubinden. Es gelang mir nicht.
    ›Ich habe die Glöckchen zu gut befestigt.‹ dachte ich bitter.
    Ich hatte die Glöckchen wie eine Sklavin

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