GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
aufregend und schön zu sein, störte mich nicht. Vielleicht war es ganz passend, dass ich dafür mit Sklaverei bestraft worden war.
»Du bist eine schöne Sklavin.«
»Vielen Dank, Herr.«
Ich fragte mich, ob mein Herr schwach wurde. Manche Männer waren anderen Männern gegenüber sehr stark, aber schwach gegenüber ihren Frauen. Er hatte gerade gesagt, dass ich schön war. Das war sicher ein Kompliment. Es zeigte einiges Interesse an mir, in mindestens einer Hinsicht. Er hatte gesagt, dass ich schön war. Konnte ich nicht, obwohl ich es war, die im Kragen steckte, seine Gefühle dazu benutzen, ihn zu besitzen? Schließlich war er mir monatelang über tausende Pasang gefolgt. Er musste mich wenigstens ein wenig mögen, das schien sehr wahrscheinlich. Ich vermutete, dass er mich vielleicht sogar liebte. Vielleicht konnte ich das benutzen.
Ich fragte mich, ob er schwach war. Es könnte nicht schaden, das zu testen. Ich wusste, dass einige Mädchen ihre Herren um den kleinen Finger wickelten. Ich fragte mich, ob ich das auch konnte.
»Herr.«
»Ja.«
»Ich bin kein gewöhnliches goreanisches Mädchen.« begann ich. »Du weiß, dass ich von der Erde komme.«
Er blieb still.
»Wir verlassen morgen das Lager.« fuhr ich fort. »Ich würde gern Kleidung haben. Ich könnte aus einer Decke eine Tunika machen, wie Tupita es getan hat.«
»Hast du nicht vorhin meine Entscheidung gehört«, fragte er, »dass du nackt bleibst?«
»Ja, Herr«, entgegnete ich, »aber ich möchte nicht so bleiben. Ich hätte gern Kleidung. Vielleicht könntest du deine Meinung ändern.«
Er schwieg.
»Ich würde dich sehr gut küssen«, lockte ich, »wenn du mir Kleidung gibst.«
»Für eine hochintelligente Frau«, sagte er, »bist du einfach zu dumm.«
»Herr?«
»Vielleicht ist es deine Weiblichkeit.«
»Ja, Herr.«
»Küss mich jetzt mit Perfektion, oder stirb.« befahl er.
»Ja, Herr.«
»Schluck.« befahl er.
Ich tat es erschrocken.
»Ich frage mich, wieso du dich so benimmst« sagte er, »wo ich dir sogar einen eigenen Raum gegeben habe, sogar einen Hauch von Luxus.«
»Herr!« schluchzte ich.
Er aber ergriff meine Handgelenke und band sie vor meinem Bauch mit einem Lederriemen zusammen. Dann schleifte er mich zu einem niedrigen Ast und band meine Arme über meinem Kopf daran fest.
»Nein, Herr!« rief ich. »Bitte, Herr!«
Dann peitschte er mich aus.
Danach löste er mich wütend von dem Ast, ich heulte halb im Schock, und schleifte mich zurück zu den Decken. Dort warf er mich am Fußende nieder und fesselte mich an Händen und Beinen. Ich sah schreckerfüllt hoch zu ihm. Dann legte er sich ärgerlich nieder und wickelte sich zum Schlafen in die Decken.
»Herr«, bettelte ich, »darf ich sprechen?«
»Nein.«
Elendig lag ich dort bis zum Morgen. Er war mein Herr. Ich liebte ihn! Ich liebte ihn mehr als alles andere! Aber ich war in meinem ersten Test mit ihm durchgefallen! Ich hatte törichterweise wissen wollen, ob und wieviel Macht ich über ihn hatte und wie er mich beherrschen wollte. Aber eigentlich hatte ich nur wissen wollen, ob ich seine Sklavin war oder nicht. Dann hatte er mich gezwungen, ihm kompromisslos zu dienen. Er hatte mich ausgepeitscht und zu seinen Füßen angekettet. Die Bibliothek war wirklich weit weg und ich war wirklich seine Sklavin!
Ich hatte ihn vorher gefragt, ob ich nicht wie ein Sleen zu seinen Füßen schlafen sollte und er hatte »Vielleicht später« geantwortet. Wieso hatte ich nicht begriffen, dass das von meinem Verhalten abhing und dass das meine Natur immer berücksichtigte? Mir war elend zumute und ich bereute alles. Wie schlecht ich mich benommen hatte! Ich war in meinem ersten Test mit meinem Herrn, den ich liebte, durchgefallen!
Doch ich merkte auch, dass ich in Bezug auf seine Strenge und Dominanz beruhigt war. Ich wusste jetzt, dass mein Herr der Herr war, dass er seine Herrschaft nicht aufgeben würde, dass er ein wahrer Mann war. Ich begnügte mich jetzt damit und war begierig darauf, eine Frau und seine perfekte Sklavin zu sein. Wenn ich in seinem Test durchgefallen war, meinen hatte er bestanden.
Sicher, ich rechnete auch damit, dass es Strafen dafür geben würde, dass ich ihm missfallen hatte. Ich wünschte mir, neben ihm schlafen zu dürfen, an seinen Schenkel geschmiegt, doch jetzt würde ich sicher zu seinen Füßen schlafen müssen, wie ein Sleen oder ein Hund oder wie noch jemand unbedeutenderes, wie eine Sklavin. Aber trotzdem würde ich mich freuen,
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