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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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schon zuvor in einem vertraulichen Gespräch gesagt hätte.«
    Ich erinnerte mich, daß Calliodorus schon am ersten Morgen nach der Flucht aus Ar-Station mit sich gerungen hatte, Aemilianus auf gewisse schwerwiegende Dinge anzusprechen und ihn zu warnen. Er hatte damals gezögert, vermutlich, weil er es für klüger hielt, damit zu warten, bis sein Freund wieder zu Kräften gekommen war.
    »Heil Port Cos!« rief ein Seemann in einem kleinen Boot, das an Steuerbord an uns vorbeifuhr. Hinter ihm stand eine halbnackte Sklavin mit schönen langen Beinen. »Heil Port Cos!« rief sie fröhlich und winkte. »Heil Port Cos!« Sie war hübsch anzusehen. Der Kragen stand ihr gut.
    Einer der Matrosen an Deck winkte zurück. »Heil Port Cos!« rief er.
    »Wir sind nach Port Cos gefahren«, sagte Aemilianus. »Das wird allem äußeren Anschein nach die Geschichte bestätigen, die in Ar erzählt wird und die, so wie ich es verstanden habe, die offizielle Version der Geschehnisse vor Ar-Station ist.«
    »Sprich, Kommandant!« drängte Marcus, der junge Krieger.
    »Ihr werdet es sicher interessant finden, wenn ihr hört, daß sich Ar-Station schon vor mehr als zwei Monaten Cos ergeben hat«, sagte er trocken. »Und zwar bevor das Entsatzheer eintreffen konnte. Fehlendes Belagerungsgerät war der Grund, warum es nicht sofort nach Ar-Station weitermarschierte, sondern sich ins Winterquartier begab.«
    »Ar-Station hat sich nicht ergeben!« sagte Caledonius.
    »Ich verstehe nicht«, sagte ein Offizier. »Die Stadt ist doch erst vor sieben Tagen gefallen.«
    »Es müssen doch Tausende sein, die die Falschheit dieser Behauptungen kennen!« rief ein anderer.
    »Nicht offiziell, nicht in Ar«, sagte Aemilianus. »Die meisten Bürger wissen, von Gerüchten abgesehen, nur das, was sie wissen dürfen. Ich vermute, es wäre sogar sehr unklug, gewisse Wahrheiten in Ar laut zu sagen.«
    »Ich verstehe es einfach nicht«, sagte der Offizier.
    »Angeblich stehen die Dinge folgendermaßen«, sagte Aemilianus. »Vor zwei Monaten haben ich, meine hohen Offiziere, die Kastenoberen und die Ratsherren von Ar-Station die Stadt einer Delegation der Cosianer übergeben, und zwar verräterischerweise und völlig kampflos. Als Gegenleistung für diesen Treubruch erhielten wir viel Gold und sicheres Geleit nach Port Cos, hinter deren Mauern man uns Unterkunft und Schutz gewährt.«
    »Unsere Ankunft hier wird es so aussehen lassen, als sei dies die Wahrheit!« rief Caledonius.
    »Das befürchte ich auch«, meinte der Offizier.
    »Würdest du lieber in die Asche von Ar-Station zurückkehren?« fragte Aemilianus erbittert.
    »Sicherlich werden die Bürger von Port Cos solche Lügen nicht glauben«, meinte Caledonius.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Aemilianus. »Hier kennt man die Wahrheit. Doch das gilt nicht für Ar und den ganzen Süden.«
    »Woher hast du das erfahren?« wollte Marsias wissen.
    »Um genau zu sein, aus den Botschaften«, sagte Aemilianus. »Wie es scheint, hat Cos viele Spione. Außerdem scheint es über schnelle, verborgene Nachrichtenwege zu verfügen. Ich bezweifle nicht, daß seine Taten auf dem Kontinent von langer Hand vorbereitet waren. Natürlich haben die Cosianer einen engen Kontakt zu Port Cos, dessen Unterstützung am Fluß ihnen sehr wichtig ist. Ich würde zwar nicht behaupten, daß zwischen ihnen völlige Offenheit besteht, aber es scheint kein Problem, solche Dinge in Erfahrung zu bringen.«
    »Kapitän Calliodorus nimmt diese Berichte ernst?« fragte Surilius.
    »Ja. Da Ar-Station von Ar im Stich gelassen wurde, hatte er, wie ich auch, damit gerechnet, daß man die Geschehnisse so deuten würde.«
    »Anscheinend sind die Spione aus Cos sehr tüchtig«, meinte Marsias.
    »Wie Calliodorus mir berichtete, wird behauptet, daß ein morgendliches Flüstern in Ar am Abend in Telnus gehört wird.«
    Wir hatten den Hafen fast erreicht. Uns umgab eine ganze Wolkenbank weißer Segel, von so vielen Schiffen wurden wir umringt.
    »Da ist noch mehr«, fuhr Aemilianus bitter fort. »Die Bürger von Ar-Station und diejenigen, die sie zum Verrat angestiftet haben, sind öffentlich in Ungnade gefallen, was wenig überraschend ist, bedenkt man die verfälschte und verzerrte Darstellung unserer Handlungen.«
    Wütende Aufschreie ertönten. Hände schlossen sich um Schwertgriffe.
    »War das der Inhalt der Botschaften, Kommandant?« fragte ein Offizier.
    »Das müßte dir reichen. Den Rest willst du sicher nicht wissen«, sagte Aemilianus

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