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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Marlenus aus Ar willkommen heißen. Außerdem haben wir mit der Voskliga, der Port Cos angehört, die Voraussetzungen für eine Allianz, die handeln kann, vielleicht sogar für eine unabhängige Regierung.«
    »Ar hat etwas gegen die Voskliga«, sagte Aemilianus. »Es befürchtet, sie könnte zu einer weiteren Salerianischen Konföderation werden.«
    »Es hat Ar-Station verboten, sich der Liga anzuschließen«, meinte Calliodorus.
    »Viele Bürger Ars, darunter angeblich auch Marlenus, waren der Meinung, der Eintritt in die Liga könnte den Eindruck erwecken, daß Ar am Fluß nur eine Macht unter vielen sei und nicht der Beherrscher der Wasserwege, wie es ihm zusteht. Cos hat da vielleicht etwas wohlüberlegter gehandelt, vielleicht ist es von der Annahme ausgegangen, daß Port Cos irgendwann die Geschicke der Liga bestimmt und es über diesen Umweg die Kontrolle über die Liga gewinnt.«
    »Falls das die Absicht von Cos war«, sagte Calliodorus, »und ich bezweifle das keinen Augenblick lang, dann hat es die Interessen und den Stolz von Port Cos falsch eingeschätzt. Obwohl wir in kultureller, historischer und politischer Hinsicht eng mit Cos verbunden sind, sind wir im Gegensatz zu Ar-Station ein unabhängiger Stadtstaat. Wir sind auf jede institutionelle und vertragliche Weise unabhängig.«
    Aemilianus schwieg.
    »Aber mal was anderes«, sagte der Kapitän. »Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
    »Sicher. Worum geht es?«
    »Wenn wir in Port Cos einlaufen, möchte ich es auf eine Art tun, die schon von weitem klarmacht, daß es einen Grund zum Feiern gibt, daß unsere Reise ein Erfolg war.«
    »Tu, was du willst.«
    »Dann werde ich mit deiner Erlaubnis das Schiff mit Flaggen und Wimpeln und Fahnen schmücken, und die Flagge von Ar-Station am Bug auf der Backbordseite hissen und die Flagge von Port Cos auf der Steuerbordseite.«
    »Wieso führt ein Schiff aus Port Cos die Flagge von Ar-Station an Bord?« wollte Aemilianus wissen.
    »Man kann nie wissen, wann man solche Dinge einmal braucht«, lächelte Calliodorus. »Und habt ihr ehrenwerten Herren aus Ar-Station keine Flaggen von Port Cos und anderen Städten an Bord eurer Schiffe, vielleicht in den Truhen in euren Heckkastellen?« Das war ein einleuchtender Ort, um solche Dinge zu verstauen. Dort waren sie aus dem Weg und doch schnell zur Hand.
    »Schon möglich«, meinte Aemilianus und lächelte.
    »Mein lieber Freund«, sagte Calliodorus und erwiderte das Lächeln.
    »Mein lieber Freund«, sagte Aemilianus.
    Calliodorus beugte sich vor und nahm Aemilianus' hochgehaltene Hand. Die beiden waren wirklich alte Kameraden.
    Calliodorus richtete sich wieder auf.
    Es befand sich eine Flagge von Ar-Station an Bord, die aus der Stadt selbst stammte, eine verblichene, zerrissene und große Flagge, aber um die ging es hier nicht. Sie hatte auf der Brustwehr geweht, während der ganzen Belagerung, stolz und unbeugsam. Der Freund des Armbrustschützen, dem ich sie anvertraut hatte, hatte sie an Bord der Tais gebracht. Er hatte sie Aemilianus übergeben, der sie wiederum an Surilius weitergab. Es war keine Frage, daß diese Flagge den Bürgern von Ar-Station viel bedeutete. Sie würden genau darauf achten, welche Flagge man auf dem Schiff anbrachte.
    »Ich muß mich wieder um meine Pflichten kümmern«, sagte Calliodorus. »Ruh dich aus, mein Freund.«
    Die meisten der umstehenden Männer waren weitergegangen. Calliodorus verharrte in der Bewegung, als wollte er Aemilianus noch etwas sagen, aber dann schien er es sich anders zu überlegen. Er erklomm die Stufen zum Ruderdeck. Ich sah ihm nach.
    »Er wollte uns warnen«, bemerkte Aemilianus und lächelte.
    »Warnen?« fragte ich.
    »Ja«, sagte Aemilianus. »Er ist ein guter Mann.«
    Ich begriff, daß es nicht angebracht war, hier nachzuhaken, zumindest nicht jetzt. Aber im Augenblick hatte wohl keine freie Person etwas zu befürchten. Ich nickte dem Kommandanten von Ar-Station zu und schlenderte an den Frauen und Kindern vorbei zum Bug. Dort blieb ich stehen und sah auf den Fluß herunter. Die Vorhut war etwa einen Viertelpasang voraus. Ich fragte mich, was Calliodorus mit der Warnung gemeint hatte.

22
     
     
    »Dort«, sagte Calliodorus, der auf dem Bugdeck stand, »ist der Pharos von Port Cos!«
    Aemilianus, der wieder auf den Beinen war, aber noch von Surilius gestützt wurde, stand neben ihm. Weitere Männer hielten sich dort auf, darunter auch der junge Marcus, der Armbrustschütze und sein Freund, die beide

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