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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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die Kette sich noch hier im Lager befindet.«
    »Ich glaube schon«, sagte sie. »Aber ich weiß es nicht.«
    Das mochte stimmen – oder auch nicht.
    »Beug dich zurück«, befahl ich.
    Sie gehorchte mit Tränen in den Augen, bebend vor Verlangen.
    Ich blickte mich in Philebus' Paga-Ausschank um. Das kreisförmige, aus festgestampfter Erde bestehende Areal hatte einen Durchmesser von etwa zwölf Metern. Die Einzäunung war eher symbolisch gemeint und bestand aus leichten Querhölzern, die auf Dreifüßen ruhten und bis in Hüfthöhe reichten. Diese Barriere, wenn man sie so nennen will, wird immer wieder ab- und neu aufgebaut, wenn das Lager weiterzieht. Innerhalb des Areals gab es einige winzige alkovenähnliche Zelte, die größtenteils gerade noch innerhalb der Grenzlinie standen. Hier und dort brannten kleine Lagerfeuer. In solchen Anlagen begnügt man sich meist – wie allgemein in Heerlagern üblich – mit kleinen Feuern, da man sie schnell löschen kann. Die Sklavinnen trugen hier keine Glöckchen. Im Falle eines Alarms kann das Lager mit nur einem Befehl in Dunkelheit und Stille getaucht werden, und es wird sozusagen eins mit der Nacht. Solche Vorsichtsmaßnahmen dienen hauptsächlich zur Abwehr eines Tarnangriffs.
    Die Größe der Feuer unterliegen, wie auch andere Dinge, oft genauen Lagerregeln. Sie umfassen den Aufbau des Lagers, seine Verteidigung, seine Straßen und die Lage der Einrichtungen wie Lazarette, Proviantausgaben und Schmieden. Geregelt sind auch die Aufrechterhaltung der Sicherheit und die Wacheinteilungen innerhalb der einzelnen Regimenter, die Art der Zelte, die Anzahl ihrer Bewohner, ihre Aufstellung und Abwassergruben sowie die sanitären Einrichtungen. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird gewöhnlich von Lageraufsehern überwacht. Sicher, dieses Lager bestand hauptsächlich aus Söldnern, was auch der Grund dafür war, daß viele der Regeln eher lax gehandhabt wurden. Es ist schwierig, bei Söldnern Ordnung und Disziplin durchzusetzen. Außerdem befanden sich diese Männer nach dem Fall von Ar-Station im Osten noch immer im Siegesrausch.
    Ich sah, wie sich nur wenige Meter entfernt ein Mann in der Nähe des Zauns erleichterte. In einem Lager von Ar hätte einem eine solche Übertretung ein Bußgeld oder Peitschenhiebe eingebracht. Am Himmel zeichnete sich einen kurzen Augenblick lang ein Tarnsmann von einem der Monde ab und senkte sich dann dem Lager entgegen. Da er allein war, handelte es sich vermutlich um einen Kurier. Die Patrouillen setzten sich für gewöhnlich aus zwei oder mehreren Tarnsmännern zusammen. So sind sie einem einzelnen Eindringling überlegen, und man kann, falls nötig, einen von ihnen abkommandieren, um Bericht zu erstatten oder Hilfe zu holen, während sich der Rest anderen Pflichten zuwendet, vielleicht einer Verfolgungsjagd oder einer Suche, oder um die Führung zum Feind zu halten.
    »Paga!« rief ein Mann, der mit untergeschlagenen Beinen ein paar Meter von mir entfernt saß. Ein Mädchen eilte mit einem Krug zu ihm.
    Überlebende – darunter viele Frauen und Kinder – aus Ar-Station, Ars größter Kolonie und Stützpunkt am Vosk, waren von einer Flotte unidentifizierbarer Schiffe von den Landungsbrücken des brennenden Hafens gerettet worden, Schiffe, gegen die die Cosianer hier auf dem Kontinent nichts ausrichten konnten, da ihnen dazu die nötigen Mittel fehlten. Obwohl die Herkunft der Schiffe vermeintlich unbekannt war, war es am Fluß ein offenes Geheimnis, daß sie aus Port Cos stammten und von der Voskliga ausgerüstet worden waren. Das hatte etwas mit einem Topas und einem Schwur zu tun, was anscheinend auf frühere Geschehnisse am Fluß zurückging. Wie sich herausstellte, hatte sich das Ubarat von Cos dafür entschieden, diese Tat offiziell nicht zur Kenntnis zu nehmen, eine meiner Meinung nach kluge Entscheidung. Vermutlich gründete sie sich auf dem Respekt vor der Macht von Port Cos wie auch dem Wunsch, mittels der Stadt die Politik der Voskliga und damit den Fluß und das ganze Voskbecken zu beeinflussen, wenn nicht gar zu beherrschen. Ich hatte mich unter den Überlebenden befunden. Man hatte uns nach Port Cos in Sicherheit gebracht.
    In dem Areal befanden sich vielleicht hundert Männer und etwa fünfzehn bis zwanzig Mädchen. Diese Mädchen füllten Krüge, deren Henkel zum besseren Eintauchen wie bei dem Hydria oder Wasserkrug sehr weit oben angesetzt sind, aus einem großen Kessel, dessen Inhalt über einem Feuer in der Nähe des

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