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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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gebracht hast.«
    »Schon gut.«
    »Ich habe eine Aufgabe, für die es sich zu leben lohnt«, verkündete er grimmig. »Ich kann für die Rache leben, für eine schreckliche, umfassende, gnadenlose Rache gegen Cos und alle Cosianer!«
    »Sicher.« Ich verspürte eine gewisse Besorgnis, daß Marcus, ein Mann der Tat, zum cosischen Heerlager hinüberlaufen und blindlings auf die Soldaten einschlagen könnte, die gerade ihre Wäsche wuschen und ähnliche Tätigkeiten verrichteten.
    »Ich danke dir von ganzem Herzen!« sagte Marcus.
    »Nicht der Rede wert«, erwiderte ich etwas unbehaglich.
    »Und wo ist nun die Frau, die als Ersatz für Ina dienen soll?« fragte er. Er wirkte jetzt sehr stark und wütend. So etwas wie die Hitze der Jagd schien von ihm auszugehen.
    »Die ist irgendwo hier in der Nähe.«
    »Nun sag schon, wo ist sie?«
    »Dort hinten.« Ich führte ihn zu dem Pfahl, an den die Frau unter ihrer Decke festgekettet war.
    »Zeig sie mir!«
    Ich bückte mich, ergriff einen Zipfel der Decke und riß sie – möglicherweise mit einer gewissen Dramatik – von dem Mädchen.
    »Da ist sie ja!« rief Marcus freudig überrascht aus.
    Das Mädchen hob den Kopf, soweit die Fesseln das zuließen, und starrte Marcus mit wilder Freude an.
    Er fiel neben ihr auf die Knie und fingerte fast außer sich vor Begeisterung an den Knoten.
    »Aber wie? Aber wie?« brachte er nur heraus.
    Ich legte den Finger an die Lippen, um das Mädchen zu warnen, nichts zu sagen.
    Sie schluchzte vor Freude.
    »Wie ist das möglich?« rief Marcus und riß an dem Seil, das ihre Knöchel zusammenband.
    »Phoebe war vor langer Zeit meine Gefangene und Dienerin«, sagte ich, »im Krummen Tarn .«
    »Dienerin?« fragte Marcus.
    Ich sah, daß er nicht begeistert war, seine Frau teilen zu müssen. Ich glaube, er wollte sie ganz für sich haben.
    »Ephialtes hat sie für mich verwahrt«, sagte ich.
    »Sie jetzt eine Sklavin!« rief er aus.
    »Ja.« Ephialtes hatte auf meinen Wunsch hin am gestrigen Nachmittag die nötigen Formalitäten erledigt.
    »Sie heißt also Phoebe! Ich muß sie haben!« Er befreite sie von dem Seil um den Hals und riß sie in die Arme, was sie, schluchzend und lachend zugleich, hilflos geschehen ließ, da ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren. Er zog sie an sich.
    »Der Knöchel!« rief ich.
    Er hatte sie an sich gedrückt, und ihr linkes Bein war lang ausgestreckt und die Kette zum Zerreißen gespannt.
    »Befrei sie! Befrei sie!« rief Marcus und bedeckte sie mit Küssen.
    Ich zog den Schlüssel für die Fußschelle hervor, öffnete das Schloß, und Marcus zog sie noch fester an sich.
    »Trag sie zurück in unser Lager«, riet ich ihm. »Sie ist eine Sklavin, vergiß das nicht.«
    Und er warf sie sich über die Schulter, den Kopf nach hinten, wie sich das für eine Sklavin gehörte, und trug sie die paar Meter in unser Lager. Dort setzte er sie ab. Sie kniete nieder und sah ihn bewundernd an.
    »Ich muß sie haben!« rief er.
    Phoebe sah mich voller Hoffnung an.
    »Sie gehört dir«, sagte ich.
    Phoebe stieß einen Freudenschrei aus.
    »Ein Geschenk?« rief er.
    »Ja«, sagte ich, »ein Geschenk.«
    »Nein, das nehme ich nicht an!« Er warf mir die Börse mit dem Gold zu, das er Octantius abgenommen hatte.
    »Also gut«, sagte ich und nahm das Gold. Einhundert Goldstücke waren schließlich nicht zu verachten.
    »Das hast du getan!« sagte Marcus bewegt zu mir. Er ergriff meine Hand. »Wie kann ich dir jemals danken?«
    »Schon gut«, erwiderte ich. Außerdem hatte ich gerade einhundert Goldstücke bekommen. Das mußte doch bestimmt etwas zählen.
    »Du gehörst mir!« rief er Phoebe zu.
    Sie warf sich vor ihm auf den Bauch und bedeckte seine Füße mit Küssen. Im nächsten Augenblick lag er vor ihr auf den Knien und zog sie hoch, nahm sie in den Arm und küßte sie.
    Ich ließ ihn eine Zeitlang gewähren, dann sagte ich: »Es wird gleich dunkel.« Ich hielt es nicht für klug, noch lange hier im Lager zu bleiben. Zwar rechnete ich nicht damit, daß Octantius und seine Männer bald zurückkämen, und auf jeden Fall würde es einige Zeit dauern, bis sie sich organisiert und bewaffnet hätten. Außerdem mußten sie damit rechnen, daß die Söldner noch immer in der Nähe waren; davon abgesehen war das Gold weg. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß wir viel zu befürchten hatten. Trotzdem war es vernünftiger, schnell zu verschwinden.
    Marcus stand auf, um seine Sachen zusammenzusuchen. In der ersten Zeit würden wir

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