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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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mir da nicht mehr so sicher. Goreaner sind nicht dumm. Es ist schwierig, sie mehr als einmal zu täuschen. Sie vergessen die Vergangenheit nicht. Sicher, Cos konnte sich auf jene verlassen, die in seiner Vormachtstellung ihre Interessen am besten vertreten sahen, und viele dieser Leute nahmen hohe Ämter ein, saßen sogar im Zentralzylinder. Auch würde Cos' unablässige Gehirnwäsche nicht völlig fruchtlos bleiben. Solche Anstrengungen produzieren Marionetten, Legionen von Kreaturen, die von Werten überzeugt sind, die sie niemals auch nur im Ansatz hinterfragt haben. Aber ich war davon überzeugt, daß es auch Bürger gab, für die ein Heimstein der Heimstein war und nicht nur ein Stück Felsen.
    Ich dachte über das Ar unter dem Joch der Cosianer nach, über Hoffnung und Stolz, über die Deltabrigade. Ich dachte an Seremides, den ich vor langer Zeit gekannt hatte, damals während der Ära des Cernus'. Ich hatte der Sklavin mutige Worte gesagt, aber wer konnte schon wissen, was die Zukunft brachte? Und ich dachte an Marlenus von Ar, der zweifellos in den Voltaibergen bei seiner Strafexpedition gegen Treve getötet worden war. Seine von Jards blankgepickten Gebeine lagen mit Sicherheit in einer abgelegenen Schlucht in den Voltai. Welche Macht – ob die des Menschen oder der Natur – hätte ihn sonst von den Mauern von Ar ferngehalten?
    Draußen vor der Tür quietschten Bodenbretter.
    Ich lag still da. Dann rollte ich zur Seite und tastete nach dem Messer, das neben der Decke lag. Ich fand es. Ich zog es aus der Scheide und legte es wieder ab. Dann wickelte ich die Decke um meinen linken Unterarm. Ich nahm das Messer und erhob mich lautlos. Ich glaube nicht, daß ich gern der erste Mann gewesen wäre, der durch diese Tür treten würde. Unter der Tür schimmerte kein Licht hindurch, also hielt derjenige, der auf der anderen Seite stand, keine Lampe. Ich stand nicht direkt vor dem Holz. Die Eisenspitze eines aus nächster Nähe abgefeuerten Armbrustbolzens konnte eine so primitive Tür mühelos durchschlagen und sich in die gegenüberliegende Wand bohren.
    Ich hörte, wie die Klinke niedergedrückt wurde und sich jemand leicht gegen die Tür stemmte. Natürlich war der Riegel vorgeschoben. Man würde sie schon eintreten müssen.
    Dann hörte ich, wie jemand leise anklopfte.
    Ich reagierte nicht.
    Ich wartete.
    Nach einer kleinen Pause klopfte es vier Mal. Kurz darauf wiederholte sich dies.
    Ich war völlig überrascht. Ich warf die Decke zu Boden, steckte das Messer in den Gürtel und schob den Riegel nach hinten. Dann trat ich zurück, während sich die Tür öffnete.
    »Ich gehe mal davon aus, daß man unbeschadet eintreten kann«, sagte eine Stimme.
    »Ja.« Ich hätte auf ähnliche Weise gezögert, spät in der Nacht ein dunkles Zimmer eines insulas zu betreten.
    »Ich war unvorsichtig. Wächter haben mich gesehen.«
    »Komm rein.«
    »Ich konnte ihnen entwischen. Sie suchen jetzt in den westlichen Straßen.«
    »Was tust du hier?« fragte ich.
    »Ich war mir nicht sicher, ob du noch hier bist.«
    »Ich hielt es nicht für klug, plötzlich meine Unterkunft zu wechseln.«
    »Ich schätze, du kannst dir die Miete mit deinem Sold leisten.«
    Ich hantierte an der Lampe herum und entzündete sie.
    Nach dem ersten Anklopfen, das den Bewohner aufmerksam gemacht hatte, waren die Klopfzeichen in Vierergruppen erfolgt. Der vierte Buchstabe im goreanischen Alphabet ist das Delka.
    »Warum bist du zurückgekommen?« fragte ich.
    »Ich bin nie fortgewesen«, antwortete er.
    »Wo ist Phoebe?«
    »Die ist mit einer Haube über dem Kopf versehen hinter einem der Wagen deines Freundes Boots Tarskstück angekettet. Ich habe sie mit eigenen Händen dort festgemacht.«
    »Also glaubt sie, daß du sie begleitest?«
    »Morgen früh wird sie die Wahrheit entdecken.«
    »Sie wird dir nachreisen wollen«, sagte ich.
    »Sie ist eine Frau«, erwiderte er. »Ketten werden sie dort festhalten, wo ich sie haben will.«
    »Sie wird untröstlich sein.«
    »Die Peitsche wird sie beruhigen.«
    »Du weinst«, stellte ich fest, als das Licht endlich brannte.
    »Das ist nur der Rauch von der Lampe.« Er blickte sich um. »Gibt es hier etwas zu essen?«
    »Ein Stück Brot«, sagte ich und zeigte auf einen Klumpen, der am Boden lag.
    Er nahm es und biß gierig hinein.
    »Anscheinend qualmt die Lampe noch immer«, meinte ich.
    »Ist mir gar nicht aufgefallen«, erwiderte er.
    »Du kamst nach Ar, um Ar-Stations Heimstein zurückzuholen«, sagte ich.

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