GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor
gingen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Wir wandten uns Talena zu. Sie wurde sichtlich kleiner.
»Damit kommt ihr niemals durch!« flüsterte sie.
»Ich bin schon damit durchgekommen«, erwiderte ich.
»Ich verstehe nicht.«
»Du gehörst mir«, sagte ich. »Du bist jetzt meine Sklavin.«
Sie starrte mich voller Wut an.
»Heil dir, Talena«, sagte ich, »der Ubara von Ar.«
»Ja, allerdings!« stieß sie hervor.
»Nein. Begreifst du nicht, daß du verspottet wirst, Sklavin?«
»Eine bloße Formalität!« fauchte sie.
Ich schüttelte den Kopf. »Nicht im mindesten! Du bist meine Sklavin, auf völlig legale Weise, nach allen Gesetzen Ars und Gors. Die Dokumente sowie beglaubigte Kopien werden an hundert Orten eingereicht und aufbewahrt werden.«
»Es wird dir nicht gelingen, mich aus der Stadt zu schaffen!«
»Das wird man schon arrangieren«, erwiderte ich und machte eine Pause. »Wenn ich dich holen komme.«
»Wenn du mich holen kommst?«
»Ja. Morgen werde ich Seremides einen Kurier schicken, der ihm deinen Aufenthaltsort verrät.«
»Ich verstehe nicht.«
»Er wird nicht wissen, daß du versklavt worden bist. Er wird nur glauben, daß du so dumm warst, ohne Wächter den Zentralzylinder zu verlassen und möglicherweise Straßenräubern in die Hände fielst und beraubt wurdest. Bestimmt wirst du dir eine plausible Geschichte einfallen lassen.«
»Er wird mich retten!«
»Du wirst deine Rolle als Ubara von Ar wieder einnehmen«, fuhr ich fort. »Alles wird so aussehen wie immer, aber in Wirklichkeit wird alles anders sein. Denn du bist jetzt meine Sklavin.«
»Du bist ja verrückt!«
»Und du wirst nicht wissen, wann ich dich holen komme.«
Jetzt sah sie mich ängstlich an.
»Und ich werde dich holen kommen«, sagte ich. »Das verspreche ich dir.«
»Nein!«
»Ja«, sagte ich mit unbewegtem Gesicht. »Ich werde kommen und meine Sklavin beanspruchen.«
»Ich werde im Zentralzylinder von Wächtern umringt sein!«
»Du wirst in dem Wissen leben, daß ich eines Tages kommen und dich holen werde!«
»Warum behältst du mich nicht sofort?« fragte sie.
»Meine Arbeit in Ar ist noch nicht getan.«
»Deine Arbeit?«
»Cos muß aus Ar vertrieben werden«, sagte ich.
»Seremides wird dich jagen und fangen! Dafür sorge ich!«
»Seremides' Sturz ist bereits in die Wege geleitet worden.«
Marcus warf mir einen überraschten Blick zu. Ich nickte. »Dafür wird Myron schon sorgen.«
»Ich verstehe nicht.«
»Du wirst schon sehen.«
»Kaissa?«
»In gewisser Weise.«
»Die Wächter werden Ar auf der Suche nach dir auf den Kopf stellen!« stieß sie hervor.
»Es gibt einen Ort, an dem sie aller Wahrscheinlichkeit nicht suchen werden«, erwiderte ich.
Sie lachte höhnisch. »Wo soll das sein?«
»Neugier bekommt einer Kajira nicht«, sagte ich. Sie riß wütend an den Ketten. Bei diesem Ort handelte es sich natürlich um ihre eigenen Reihen.
»Cos kann nicht aus Ar vertrieben werden!« rief sie. »Cos ist zu mächtig. Cos ist unbesiegbar!«
»Einst hielt man auch Ar für unbesiegbar«, erwiderte ich.
»Ar wird auch weiterhin das cosische Joch tragen!«
»Sei dir da mal nicht so sicher. Davon abgesehen, da du eine Sklavin bist, könntest du es sein, die sich plötzlich mit einem Joch wiederfindet.«
»Ich bin keine Sklavin!«
»Wie amüsant.«
»Ruf die Dokumente zurück«, sagte sie plötzlich. »Ich werde mir meine Freiheit erkaufen.«
»Du besitzt nichts.«
»Seremides kann dafür sorgen, daß sie eingezogen werden.«
»Du würdest ihm verraten, daß du eine Sklavin bist?« fragte ich.
Sie erbleichte. Dann sagte sie: »Ja, wenn es sein muß!«
»Aber es spielt keine Rolle.«
»Ich verstehe nicht.«
»Du bist nicht zu kaufen!«
Sie warf mir einen wütenden Blick zu.
»Zumindest nicht im Augenblick.«
»Sleen!« Sie brach wieder in Tränen aus.
Ich setzte mich auf die Liege. Sie bot wirklich einen schönen Anblick, wie sie dort kniete, die Hände dicht auf den Rücken gefesselt. Es fehlte nur noch der Sklavenkragen.
»Aber nach einer richtigen Sklavenausbildung wären vielleicht sogar Männer wie Tolnar und Venlisius an dir interessiert.«
Das versetzte sie erneut in Wut. »Diese Narren!« zischte sie. »Ich verstehe sie nicht. Um dem Gesetz Genüge zu tun, haben sie ihre Karrieren in Gefahr gebracht, sind sie ins Exil gegangen!«
Ich zuckte mit den Schultern. »Es gibt eben auch solche Männer.«
»Ich verstehe sie nicht!«
»Das liegt daran, daß du nicht verstehst,
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