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Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr

Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr

Titel: Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kampfausbilder Ronny
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(lange Pause in der deutlich vom Feuerleituffz der Ruf zu hören war: »Zugführer zwoter«), ach ja, hier Zugführer zwoter, wie viel Schuss haben Sie noch am Geschütz, kommen?«
    Zur Antwort musste mein Funker aufs Dach der Haubitze klettern, damit unser Lachen nicht über Funk zu hören war.
    Das darf doch wohl nicht wahr sein! In welchem Mädcheninternat hat dieser Stümper denn Funken gelernt?
    Die geilste Funkmeldung, die ich jemals hörte, wurde 1991 so gesendet:
In unserer Batterie gab es einen Stabsunteroffizier – nennen wir ihn einfach mal SU Söldner (Name leicht abgeändert). Dieser SU war der Prototyp aller SUs: Zivilversager, absolut unfähig, dafür aber ein ausgewachsenes Großmaul. Seine hervorstechendste Eigenschaft war allerdings seine außergewöhnliche Primitivität. Irgendwie hat es besagter SU geschafft, sich ein Weibchen zu angeln, zu ehelichen und zu schwängern. Diese Tatsache musste der Papa in spe wirklich jedem erzählen, ob derjenige es nun hören wollte oder nicht, ob es ihn etwas anging oder nicht. Bis zum letzten Kanonier musste er die frohe Kunde verbreiten, dass einer seiner Schüsse ins Schwarze gegangen war. Aber wie tat er das? So wie jeder normale werdende Vater, der da üblicherweise sagt: »Meine Frau ist schwanger« oder »Ich werde Papa«?
Weit gefehlt! Doch nicht der Neandertaler des Bataillons, nicht SU Söldner. Dieser sagte immer wieder den gleichen Satz:
»Meine Frau wirft.«
Zu jedem, zu allen, bei jeder Gelegenheit. Als die Sache die Runde machte, hörte man im Bataillon immer das gleiche Gespräch: »Du glaubst nicht, was mir der Söldner ...«
    »Ich weiß, seine Frau wirft. Hat er mir schon gestern dreimal erzählt.«
ZEITSPRUNG
Ein paar Monate später, das Btl ist im Manöver im Mekka der Artilleristen: Auf dem TrpÜbPl Baumholder. SU Söldner hat keinen Urlaub für die geplante Geburt genommen und ist daher mit im Manöver. Eines Morgens, das Btl hat gerade wieder eine Nacht im Verfügungsraum verbracht, der Spieß kommt gerade mit dem Frühstück heraus, die Sonne kriecht langsam über die Baumwipfel, der Morgennebel beginnt sich zu heben, die Soldaten sortieren ihre Knochen nach einer langen, harten und kalten Nacht in der Haubitze / dem MTW, da passiert es – das Funkgerät quakt los, auf dem Bataillonsführungskreis:
ACHTUNG, ACHTUNG,
GANZES BATAILLON
ACHTUNG, ACHTUNG,
ES FOLGT EINE WICHTIGE MELDUNG,
ACHTUNG, ACHTUNG:
DIE KUH HAT GEKALBT
ICH WIEDERHOLE:
DIE KUH HAT GEKALBT
Ich habe nie erfahren, ob es ein Junge oder ein Mädchen war.
    Ich hoffe sehr, dass es ein Junge geworden ist. Dann wird er ein genauso hervorragender Soldat wie sein Vater.
    Unser geliebter Fahnenjunkie T. war eingesetzt auf dem Beobachtungshügel, im Beobachtungspanzer (ein umgebauter Jaguar-Jagdpanzer) und sollte die Funkgeräte bedienen.
Ich war eingesetzt in der EloInst (Für Verweigerer: Elektronik-Instandsetzung, diese Leute bringen die Funkgeräte wieder in Ordnung), und bei uns kam eine Meldung von eben jenem Beobachtungshügel: »Funk in einem der Panzer funktioniert nicht.« Meiner einer, seinerzeit relativ frischer Uffz gewesen, also Klamotten von mir und meinem Gestreiften gecheckt, ABC-Ausrüstung geprüft (der Kommandant war schließlich da und man wollte einen guten Eindruck machen). Dann rauf auf den Trupp, Gestreiften ans Steuer und losgefahren wie der wilde Wutz. Auf der Einfahrt zum Beobachtungsberg den harten Hut auf die Rübe und weiter am Posten vorbei und tüchtig stolz gewesen, dass alles so gut geklappt hat. Noch mal schnell die Vorschriften in Erinnerung gerufen »Fahrzeug abtarnen lassen, schnellen sicheren Schrittes zum Präsi, Ranghöchsten grüßen, Meldung machen, Funk in Ordnung bringen, Meldung machen, Fahrzeug abtarnen, abhauen, durchatmen.« Und das klappte auch wie geschmiert, schließlich ging ich zum Panzer, in dem der Funk war, krabbelte rein und sah – den Fahnenjunkie T. Und dachte mir schon: So schlimm kann das ja nicht werden.
Er erzählte mir dann, was Sache war: »Also, ich krieg keine Verbindung zu den anderen, und davon hängt jetzt das Schießen ab, und ich weiß auch nicht, das ist doch alles richtig, und ich hab doch gar nichts gemacht, das Ding muss bestimmt ausgetauscht werden, und ...«
Das benutzte Funkgerät war das SM25 (der Name kommt wahrscheinlich von SadoMaso 25 Kilo oder vom Baujahr oder so), das heute wahrscheinlich gar nicht mehr benutzt wird. Dieses Gerät, muss man wissen, besteht aus drei

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