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Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr

Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr

Titel: Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kampfausbilder Ronny
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jeden Busch durchsuchen lassen, um diesen Feigling zu finden.
    Als ich beim Bund mal einen kalten Unimog den Berg raufprügelte, musste ich einen Gang ziemlich heftig einlegen, um nicht zurückzurutschen. Darauf bekam ich von einem Hauptmann zu hören, ob ich nicht wüsste, wie ein Soldat ein Auto zu fahren hätte ... Eine recht spontane Antwort brachte mir ein Dienstwochenende ein: »Ein Soldat schaltet, wie er spricht: Laut und deutlich!«
    Ich bin sprachlos. Großes Lob an den jungen Rekruten.
Der dumme Vorgesetzte
    Der dämlichste Vorgesetzte, den ich bei der Bundeswehr erlebt habe, war Fähnrich F. Er kam als Fahne, wurde Oberfahne und ging als Lolli. Und niemals sprach man von ihm anders als so. Sein Name und sein Dienstgrad fielen einem nur ein, wenn er vor einem stand.
    Er führte sich gleich richtig ein. Wir waren im Gelände mit den Haubitzen, als er mit dem Spieß vorfuhr. Der neue Zugführer. Die Spannung war groß, immerhin war es noch völlig offen, wie der sich einpassen würde (tja, wenn die Uffze rar sind und die Mannschaften die Geschütze führen, dann ist die normale Hierarchie ein wenig auf den Kopf gestellt).
    Er also, sportlich, sportlich, in das erste Geschütz reingehüpft, dort allen Menschen die Hand gegeben und das ohne militärisches Antreten. Sah gut aus, machte Eindruck. Er stellte auch die richtigen Fragen, hörte zu, kurzum, es ließ sich gut an bis zu dem Moment, an dem er aus dem Bagger rauswollte. Nun muss man sich dafür schon ziemlich tief bücken und darf sich erst einen Schritt NACH der Luke wieder aufrichten, weil außen noch Staukästen angebracht sind. Fähnrich F. bückte sich, ging durch die Luke und richtete sich auf. Ein dumpfes Dröhnen (Hohlkörper auf Hohlkörper), ein Schrei und ein Fluch waren zu hören. Na ja, ist jedem mal passiert, wir hatten direkt Mitleid mit ihm. Nur ...
    ... bei jedem der drei Geschütze, aus denen er an diesem Tag ausstieg, richtete er sich sofort nach der Luke auf. Und es blieb nicht dabei. Es war direkt absonderlich. Bis zum Ende seiner Zeit bei uns haben wir immer darauf gewartet, dass er mal ohne Kopfschmerzen das Geschütz verlässt. Er hat auch nie begriffen, warum er bei Inspektionen nachts immer nur höchstens ein Geschütz überraschen konnte. Die anderen waren ja akustisch bestens vorgewarnt. Ein Dröhnen, ein Schrei, ein Fluch, und alle wussten, die Fahne ist wieder unterwegs. Selbst an seinem letzten Tag hatte der arme Kerl es noch nicht gelernt. Er wollte noch ein paar Fotos von sich im Geschütz haben. Beim Aussteigen ... richtig. Der Zug lag hilflos japsend am Boden, als er dann noch sagte: »Ich glaube, bald habe ich es begriffen!«
    Nur ein harter Soldat ist ein guter Soldat.

Der Soldat kennt keinen Schmerz, auch nicht, wenn er sich den ganzen Tag den Kopf anschlägt.

     
    Nachtschlaf ist eine schöne Sache. Leider ist er auf Übungen der Bundeswehr eher selten (es gibt auch Einheiten, wo TTV nicht ganz oben steht).
    Um drei Uhr morgens erforderte es die Manöverlage: Stellung verlegen. Nun gab es da ein kleines Missverständnis zwischen der höheren Ebene und F. Zwischen Vorbereiten zum Stellungswechsel und Stellungswechsel ist halt ein kleiner Unterschied. Ergebnis: Hektische Anfrage von oben, warum wir nicht schon längst in der neuen Stellung wären. Es kam sogleich zu einem überhasteten Aufbruch und F. vergaß völlig, uns über die Lage der neuen Stellung zu informieren. Wäre auch nicht tragisch gewesen, wenn er nicht seinem Fahrer gesagt hätte: So lange geradeaus, bis ich etwas anderes sage. Der arme Mensch hielt sich natürlich dran, nicht ahnend, dass sein Chef nach fünf Minuten im Stehen eingeschlafen war. So fuhren wir und fuhren wir und fuhren wir ... über eine halbe Stunde geradeaus. Dann ging es nicht mehr weiter, und beim Bremsen wachte F. dann auch prompt auf. War gar nicht so einfach, herauszufinden, wo wir waren und wo wir denn nun hinsollten, und das alles möglichst auch noch, ohne dass es Vorgesetzten auffiel. Vertuscht wurde die Irrfahrt übrigens durch eine Reihe von »Motorpannen« , was den Fahrern noch den Rüffel einbrachte, sie sollten besser aufpassen.

Ach ja: Am Tag vorher hatte F. noch folgenden Spruch gebracht: »Nun stellen Sie sich nicht so an mit dem Schlaf. Sie werden sich ja wohl ein bisschen zusammenreißen können!«
    Das kann ja mal passieren, so ein kleines Malheur. Nicht der Rede wert.
    Er hatte es endlich geschafft. Wir hatten vorher erwähntem Fähnrich F. über alle

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