Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr
weniger als nichts machen. Den Freifahrtsschein zu dieser Elite-Einheit bekommt man nur, wenn man in der Leistungssportsaison in einer Deutschen Meisterschaft den 1. Platz belegte und das Glück hat, in den A- oder B-National-Kader seiner Sportart vorzustoßen. Selbst wenn man dies geschafft hat, ist ein »Platz an der Sonne« der Sportfördergruppe noch nicht sicher, denn jährlich stehen pro Sportart nur circa 10 bis 20 dieser Plätze zur Verfügung. Bei besonders großen, muskulösen und gewichtigen Athleten, die nicht in dieses Gremium gewählt werden, bietet sich dann als Notlösung der Sonderposten eines 5- oder 10-Kilo-Begrenzungsscheines (siehe weiter unten). Nebenbei bemerkt sei, dass Soldaten der Sportfördergruppe keineswegs den urtypischen standardmäßigen Alkoholverdunstungsanzug wie ihre uniformierten Leidgenossen besitzen, sondern auf jedem Teil ihres Trainingsanzuges, obwohl noch Mäuse, die drei Pommes eines Hauptgefreiten in Form des Adidas-Logos tragen. Ihre Uniform tragen sie nur dreimal:
Bei der Einkleidung,
Bei der Vereidigung,
Nach Beendigung ihres »Wehrdienstes« bei der Abmeldung vom Vorgesetzten.
Also: »Wehrdienst« , unter dem Aspekt, sich gegen die Uniform »wehren« zu müssen.
Sprenghuhn: In der zivilen Welt einfach das gute alte Hühnerfrikassee
Sprengung: Ein anderer Begriff auch für Anschiss. Tipp: Je nach Schwere des Delikts folgendes Vorgehen: Ohropax rein, Stahlhelm auf, Klappspaten frei und graben, was das Zeug hält.
Sputnik: Ein lustiges Spiel, bei dem ein Versager um eine Gruppe kreisen muss, während diese marschiert.
Stab: Der Stab führt einen Verband und produziert dabei extrem viel wichtiges Papier. Gäbe es beim Bund keine Stäbe, dann wäre der Wald dank geringerer Abholzquoten seitens der Papierindustrie schon längst gerettet.
Stabsdienstsoldat: Soldat mit der ATN zum Kopieren und Stempeln.
Stabspionier: Ein Rekrut, der es geschafft hat, kein einziges Mal befördert zu werden, obwohl er sich schon länger als die übliche Dienstzeit beim Bund aufhält. Aufgrund dieser einmaligen Leistung wird er von seinen Kameraden demokratisch und selbstständig befördert.
Stahlhelm: Eine Kopfbedeckung, welche die Kampfkraft vermindert. Der Helm schützt den aufrecht gehenden Rekruten zwar, falls ihm der Himmel auf den Kopf fällt. Häufig rutscht er jedoch wie ein Sichtschutz über die Augen seines Trägers, sobald dieser Stellung bezieht. Ein gefundenes Fressen für den Feind.
Starfighter: Fluggerät, das immer nur kurze Strecken schaffte. Die absolut billigste Methode, an einen Starfighter zu kommen, war, sich in der Nähe eines Luftwaffenstützpunktes ein Grundstück zu kaufen und eine Weile zu warten.
Standortpfarrer: Lässt den Soldaten die Wahl: Gottesdienst oder Latrinen putzen.
Staub: Eine Substanz, die lediglich von Ausbildern wahrgenommen wird. Diese wird vom einfachen Soldaten nicht erkannt. Er lernt aber sehr schnell, dass dieser Staub, obwohl nur imaginär, sehr wohl vorhanden ist, da ihn ansonsten ein Anschiss erwartet.
Stopfen: Der Zivilist versteht unter darunter z. B. löchrige Socken zu stopfen oder maßlos zu essen. Dieses Kommando ist aber für einen Soldaten der amtliche Befehl, eine Aktion schlagartig einzustellen.
StOV: St and o rt v erwaltung. Böse Zungen behaupten jedoch, das Kürzel stehe für S itzende T ätigkeit o hne V erantwortung. Wie dem auch sei, vor Arbeit schwitzen tut dort niemand.
Strandpiraten: Marineinfanteristen
Stricher: Noch ein Begriff für den Gefreiten. Ob das was mit dem Strich auf der Schulter zu tun hat, bleibt mal unbeantwortet.
Strippenzieher: Spezielle Fernmeldesoldaten. Man sieht sie bei Übungen mit riesigen Kabeltrommeln durch die Botanik rennen.
Stube: »Zimmer« gibt’s im Hotel und im Bordell, aber nicht bei der Bundeswehr.
Stuben und Revierreinigen: Als Zivilist findet jeder Ex-Bundeswehrangehörige hundertprozentig einen Job. Schließlich ist er staatlich geprüfter Raumpfleger.
Stubenlampe: Wird beim Stubenappell gerne auf Staub kontrolliert. Also immer schön reinigen.
StUffz: Ein Stabsunteroffizier. Erkennt man an ihrer Lautstärke.
Sturmabwehrschießen: Wenn der böse Feind bis auf 32 Meter an die eigene Stellung herangekommen ist, heißt es »Fertig machen zum Sturmabwehrschießen«. Das G3 wird auf »Frieden« gestellt und ein volles Magazin eingelegt. Tipp: Der Klappspaten sollte freigemacht werden, um dem Gegner damit im drohenden Nahkampf den Schädel zu spalten.
Streifenhörnchen:
Weitere Kostenlose Bücher