Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
begrüßen«, meinte Beliak.
    »Es sind die Verteidiger der Stadt, König Abrandirs Soldaten«, gab Sheera zu bedenken.
    »Wer auch immer sie sein mögen, ich fürchte, dass sie uns als ihre Feinde betrachten und uns töten wollen.«
    Der Blinde Schlächter mischte sich wieder ein, wobei er einen immer verzweifelteren Eindruck machte angesichts der
Tatsache, dass sich die meisten seiner Krieger mehr oder weniger schnell in verblassende Schatten zurückverwandelten.
    »Ruft meinen Namen, mein Fürst! Ihr seht doch, dass meine Krieger … Eure Krieger wieder zu Schatten werden! Wie sollen sie Euch da schützen?«
    »Vielleicht erwarte ich das gar nicht«, erwiderte Gorian.
    Eldamir lachte heiser und deutete mit der kürzeren seiner Klingen auf die Caladran, die eine Art Phalanx bildeten. Immer mehr von ihnen kamen durch das Tor und begannen damit, Gorian und seine Begleiter einzukreisen.
    »Haltet ihr diese Krieger etwa für Freunde?«, rief der Blinde Schlächter verständnislos.
    Die Tatsache, dass keiner von ihnen Distanzwaffen bei sich trug, sondern die Caladran ausschließlich mit Schwertern ausgerüstet waren, kam Gorian eigenartig vor. Keine Bögen oder Armbrüste auf Seiten der Caladran. Vielleicht kannten sie ihre Gegner und wussten, wie man gegen Maladran vorzugehen hatte. Gorian waren aus dem Reich des Geistes Legenden bekannt, in denen die Vorfahren der Caladran gegen die verblassenden Schatten gekämpft hatten. Aber es schien sich niemand gern an diese Gefechte zu erinnern, und allzu viel davon war Gorian auch nicht im Gedächtnis verhaftet, zumal er sich für diesen Aspekt der caladranischen Überlieferung nicht sonderlich interessiert hatte, als er die Gelegenheit bekam, in das Reich des Geistes einzudringen.
    »Wollen die auch gegen uns vorgehen oder nur gegen die Maladran? « , fragte Sheera in Gedanken und sichtlich irritiert. Schließlich war König Abrandir ein Freund und Verbündeter, und es gab keinen Anlass für ihn, seine Truppen gegen Gorian und seine Begleiter auszuschicken, es sei denn, er nahm an, dass sie die Seiten gewechselt hatten und zu Geschöpfen Morygors geworden waren.

    »Ich kann ihre Gedanken nicht spüren!«, wandte sich Gorian an Sheera. Die Caladran vermochten sich geistig gut abzuschirmen. Es war daher eigentlich nicht verwunderlich, dass er von ihren Gedanken nichts zu empfangen vermochte.
    Und doch war da etwas an diesen Kriegern, das ihm eigenartig erschien, eine Kraft, die nichts mit der Magie der Caladran gemein hatte.
    Einer der Maladran zog einen Schattenpfeil aus seinem Köcher. Zwischenzeitlich hatte er ein gut erkennbares Caladran-Gesicht gehabt, doch nun schimmerte nur noch hin und wieder ein bleicher Totenschädel aus dem Schatten hervor, zu dem er geworden war.
    Der Bogenschütze legte den Pfeil ein und schoss auf die Phalanx der Caladran. Mit einer Leichtigkeit, wie sie Gorian bisher nur bei Schwertmeistern des Ordens der Alten Kraft erlebt hatte, wehrte einer der Caladran-Krieger das Schattengeschoss mit seiner Schwertklinge ab. Funken aus Schwarzlicht sprühten kurz zu allen Seiten, als der Caladran-Stahl auf den Pfeil traf und ihn zur Seite lenkte, wo er ins Eis fuhr.
    Der Caladran verwandelte sich daraufhin. Sein Gesicht veränderte sich, die Züge kamen Gorian bekannt vor – und dann begriff er.
    Der Caladran bildete das Gesicht des Bogenschützens nach, so wie dieser noch vor Kurzem ausgesehen hatte, bevor er sich zu einer schattenhaften Gestalt zurückentwickelt hatte.
    Viele der Caladran-Krieger veränderten sich auf einmal, und ihre Gesichter nahmen andere Züge an. Zwar blieben die caladranischen Eigenheiten wie zum Beispiel die schräg stehenden Augen und die elfenbeinfarbene Haut erhalten, aber alles, was ihre persönliche Individualität ausmachte, wandelte sich. Selbst ihre Körpergröße unterlag dieser Wandlung, wenn auch im geringeren Maße.

    Ein Raunen ging durch die Reihen der Maladran. Mancher von ihnen schreckte regelrecht zurück.
    »Bei allen Adh-Geistern!«, knurrte Beliak. »Man gebe mir ein Schwert – das sind Metamorphen!«
    »Metamorphen?«, fragte Gorian.
    »Wandler! Und in der Sprache der Adhe gibt man ihnen bis heute noch ein paar sehr viel unfreundlichere Bezeichnungen, die ich hier nicht nennen möchte. Lange bevor die Menschen oder gar die Caladran nach Ost-Erdenrund kamen, führten die Adhe Krieg gegen sie und vertrieben sie durch das Weltentor in Torheim, so wie es viel später auch mit den Frostgöttern geschah.«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher